23. Oktober 2016

Ich bin wieder zu Hause... müde, aber glücklich. Um zwanzig vor sechs heute morgen landete meine Ethiopian Airlines-Maschine im kalten, nebligen Frankfurt. Der Flug war nicht wirklich gut, obwohl ich dank einer kurzfristigen Änderung des eingesetzten Flugzeugtyps in den Genuss eine Platzes am Notausgang kam. So konnte ich zwar relativ gut schlafen (und habe auch das Abendessen ausfallen lassen), aber der Flug ist einfach zu kurz um sich richtig auszuruhen.
Der Flug von Entebbe nach Addis Abeba war recht kurzweilig gewesen. Leider lag schon die Dämmerung über Entebbe und dem Victoriasee als wir gestartet sind, aber ich biete Euch trotzdem eine der Aufnahmen nach dem Start als Bild des Tages. Was anderes habe ich ja auch nicht mehr fotografieren können. War ja alles dunkel. Kurzweilig war der Flug vor allem deswegen, weil ich neben einem jungen Zimbabwer saß, der mit seinen Kollegen auf der Heimreise war, nachdem sie drei Monate in Uganda eine tabakverarbeitende Fabrik aufgebaut haben. War ein sehr interessantes Gespräch. Wir haben uns über alles mögliche unterhalten... die Situation der zimbabwischen Gastarbeiter in Südafrika, seine Muttersprache (Shona), das Oktoberfest, Bier, Kino... Ich bin ja normalerweise eher ungesprächig, wenn ich in öffentlichen Verkehrsmitteln sitze, aber gestern habe ich mal eine Ausnahme gemacht.
Der Flughafen in Addis ist ein ziemlich Albtraum und ich spare mir und Euch jetzt die Schilderung. Es war gut, als ich endlich im Flieger nach Frankfurt saß. Die Zugfahrt von Frankfurt nach Hause ging trotz witterungsbedingter Geschwindigkeitsbeschränkung des ICE gut über die Bühne und jetzt sitze ich hier und schreibe den letzten Logbucheintrag, während die zweite Maschine Wäsche läuft...
Ja, also Uganda war fantastisch. Die Reise hat alles gehalten, was ich mir von ihr versprochen habe und meine Erwartungen an vielen Stellen sogar weit übertroffen. Zuerst einmal mein persönliches Pflichtprogramm: Murchison Falls, Nilquelle und der Nil. Absolut umwerfend. Dann das Gorilla-Tracking – für mich ja nicht im Vordergrund bei der Auswahl des Reiselandes, aber doch ein absoluter Höhepunkt in vieler Hinsicht. Die Uganda-Reise hat mich auch von meiner Abneigung gegen Affen bis zu einem gewissen Grad kuriert... wobei ich mich mit Pavianen wohl nie anfreunden werde. Mit Blick auf die Wildbeobachtung bin ich auch nicht enttäuscht worden. Im Gegenteil. Einigen für mich neuen Tierarten bin ich begegnet, und dass wir in Uganda, das nicht für die "Big Five" bekannt ist, auf vier von fünf gekommen sind und sogar Löwen gesehen haben, das ist schon bemerkenswert.
Dann war da natürlich die Vogelbeobachtung. Für Ornithologen ist Uganda ein Paradies. Ich habe grade die endgültige Abrechnung gemacht und bin auf 169 Vogelarten gekommen – bei einer Reisedauer von 15 Tagen. Das ist super – und ich glaube sogar mein persönlicher Rekord für eine Reise.
Und last but not least: die Reisegruppe. Meine erste Gruppenreise seit meiner Brasilien-Tour 2008 und ich habe wieder einen Volltreffer gelandet. Nikolaus, Sandra, Beat, Brigitte und ich – wir waren ein wirklich gutes Team, und hatten mit Dani eine tolle Reiseleiterin und Fahrerin, die sehr, sehr viel dazubeigetragen hat, dass die Tour so ein Erfolg war.
Tja – damit bin ich am Ende des Reiselogbuchs Uganda 2016 und auch am Ende der Reisesaison 2016. Es war ein Jahr meiner persönlichen Reiserekorde: 65.580km in 97 Stunden im Flugzeug. Das hatte ich noch nie in den letzten 47 Jahren. Einzig meine persönliche Bestleistung von 38 Flügen in einem Jahr aus dem Jahr 2007 wurde dieses Jahr um einen Flug verfehlt.
Ich hoffe Ihr hattet Spaß daran, virtuell mit dabei zu sein. Jetzt kommen Herbst und Winter, und die Zeit, das Erlebte zu verarbeiten und sich mit der Bildausbeute zu beschäftigen. Die nächste Reisesaison startet dann, wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, in den Osterferien 2017.

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