Donnerstag, 28. Juni 2007
Ich weiß: es ist kein wirklicher Trost für Euch Daheimgebliebenen, aber heute hat’s geregnet... bei Temperaturen um die 27 Grad. Was das Wetter angeht muss ich sagen, dass Oahu sowieso recht interessant ist. Die Berg sind hier fast immer mit den Spitzen in den Wolken und morgens reicht die Wolkendecke oft bis auf’s Meer hinaus und zieht sich erst im Laufe des Vormittags um die Gipfel zusammen. Gibt schlimmeres *grins... und ich komme auch mit Regen ganz gut klar, solange es nur WARM ist.
Der heutige Tag stand im Zeichen einer Inselrundfahrt. Okay – es war eher ne halbe Inselrundfahrt, denn ich bin nur rund um den östlichen Teil von Oahu gekurvt und bin dabei seltsamen Assoziationen begegnet... oder vielleicht doch nicht ganz so seltsam, denn schließlich befindet man sich hier zwar einerseits im fünfzigsten Bundesstaat der USA, aber andererseits auch auf einem Flecken Erde, der in den Tropen und noch dazu mitten im Pazifik liegt. Und so erinnert Oahu, wenn man erst mal die vielspurigen Highways, Wolkenkratzer und Militäreinrichtung hinter sich gelassen hat, mal an Mittelamerika, mal an das tropische Afrika und mal an Nordostaustralien.
Ein Stopp der heutigen Tour sollte das Polynesian Cultural Center sein, angeblich eine der besten kulturinspirierten Attraktionen des pazifischen Raums, in dem die Kulturen Polynesiens zwischen Neuseeland und Hawaii, Fiji und der Osterinsel präsentiert werden sollten. Ich hatte zwar gelesen, dass das ganze aus einem Projekt mormonischer Missionare entstanden ist, aber dass dann SO deutlich „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ drauf stehen würde, hatte ich nicht erwartet. Dazu muss ich wohl sagen, dass mich die Mormonen seit meinem Studium in Hattiesburg, wo ich einiges über die Entstehungsgeschichte und die damals in den USA vorherrschenden geistigen Strömungen erfahren habe, faszinieren. Ich bin ja dann 2002 sogar in Salt Lake City gewesen und hab mir alles angekuckt und mich schon ziemlich mit den Mormonen beschäftigt. Aber das unterschwellige Mormonische, das da heute geboten wurde, war mir in dem Zusammenhang mit einem sogenannten Polynesischen Kulturzentrum doch zu heftig. Dabei haben es 99 von 100 der Besucher wahrscheinlich noch nicht mal wahr genommen. Jedenfalls hatte ich mir deutlich mehr von der Sache versprochen – mehr Wissenschaft und weniger Show, und darüber hinaus dient ein nicht unerheblicher Teil des echt HEFTIGEN Eintrittspreises dazu, die benachbarte Außenstelle der Brigham Young University, der wichtigsten Mormonen-Uni Amerikas, zu subventionieren, und den Studis, die dafür eben in diesem Vergnügungspark arbeiten, Stipendien zukommen zu lassen, und bei allem Interesse für die Mormonen - subventionieren wollte ich sie nicht unbedingt. Also, das war ein Schlag ins Wasser.
Die Inselrundfahrt war danach aber weiter sehr schön mit spektakulärem Panorama zwischen schroffsten Bergen und azurblauem Pazifik. Zum Schluss des Tages bin ich dann hier in Waikiki noch mal an den Strand gegangen, um das Foto des Tages zu schießen. Waikiki Beach mit Hotelhochhäusern und dem Diamondhead Crater im Hintergrund. Gleich werde ich mich noch etwas ins Nachtleben von Waikiki stürzen (Details dazu können nach meiner Rückkehr gerne live bei mir erfragt werden) und morgen geht dann um kurz vor sieben der Wecker, denn es wird Zeit, auf die nächste Insel weiter zu ziehen. Ab morgen Abend bin ich in Kauai - sofern Aloha Airlines keinen Mist baut.
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