6. Juli 2022

Heute war wieder ein Fahrtag. Wobei ich die Strecke schon kannte, denn ich bin auch letztes Jahr auf meiner vorzeitigen Heimreise diese Strecke gefahren. Geplant war das damals, im Gegensatz zu heute, nicht. Damals musste ich den Umweg um den Ofotfjord herum nehmen, weil die Fähre von Lødingen nach Bognes wegen Sturms nicht fuhr. Heute sollte die Strecke ganz normal von Narvik zurück nach Bodø gehen.
Nach dem Frühstück habe ich also den Mazda beladen und habe mich auf die E6 gestürzt. Besichtigungen waren für heute keine geplant. Zu sehen gab es allerdings trotzdem einiges, vor allem Landschaft. Den ersten Fotostopp hatte ich schon kurz hinter dem Ortsausgang von Narvik. Von der gegenüberliegenden Seite des Fjords hat man einen guten Blick auf den Erzverladehafen und auf die Stadt. Das ist auch das heutige Bild des Tages.
Mir ist übrigens gestern beim Nachlesen klar geworden, warum die Städte hier so hässlich sind. Viele wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen komplett zerstört, um der möglicherweise anrückenden Roten Armee keine brauchbare Infrastruktur zu überlassen. Die Bewohner wurden zwangsevakuiert oder flüchteten in die Berge,  wo sie sich tausende in Höhlen vor den Deutschen versteckten. Nach dem Krieg musste dann der Aufbau schnell gehen.
Die erste Teilstrecke heute ging zum Fähranleger in Skarberget. Ich hatte Glück und bin ohne viel Warten auf die Fähre gekommen. Nur ne halbe Stunde dauert die Überfahrt nach Bognes, aber die Fähre war ziemlich klein und es gab auch nur einen kleinen Außenbereich um die Landschaft zu bewundern. Tiefhängende, zerfetzte Wolken lagen über den Fjorden und um die Berggipfel. Sowohl das Wetter als auch das Panorama waren sehr eindrucksvoll.
Leider hielt das nicht an, zumindest mit Blick auf das Wetter. Es fing nämlich an zu regnen und hat sich dann mit nur kleinen Unterbrechungen bis kurz vor Fauske drangehalten. Mal mehr, mal weniger stark.
Fauske ist ein wichtiger Knotenpunkt. Hier zweigt die E80 von der E6 ab und führt nach Bodø, das auf einer Halbinsel liegt. Letztes Jahr bin ich auch schon zweimal durch Fauske durchgefahren, aber das ist auch alles was man hier tut, durchfahren (und vielleicht tanken und ein paar Lebensmittel kaufen).
Von Fauske aus sind es noch rund 60km bis Bodø. Dort habe ich einen Stopp am norwegischen Luftfahrtmuseum eingelegt. Der eine oder die andere von Euch erinnert sich vielleicht, dass ich auch letztes Jahr schon da war. Aber ich wollte noch ein paar zusätzliche Bilder machen, und was soll sagen? Es ist noch ein wichtiges neues Ausstellungsstück dazugekommen. Die königlich-norwegische Luftwaffe hat nämlich Ende letzten Jahres die F-16, Spitzname "Viper" endgültig ausgemustert und durch die F-35 ersetzt. (Ich glaube da hatte ich schon was zu erzählt...). Jedenfalls schlafen die Bewohner von Bodø seitdem deutlich ruhiger.
Nach dem Luftfahrtmuseum bin ich zum Hotel gefahren und habe eingecheckt.
Apropos einchecken. Eingecheckt habe ich auch für meine morgigen Flüge. Morgen beginnt nämlich der erste Teil meines Luftfahrtabenteuers, das ja letztes Jahr leider ausgefallen ist. Morgen fliege ich mit Widerøe, so heißt die zweitgrößte Fluggesellschaft Norwegens nach Hammerfest. Details dazu erzähle ich Euch aber morgen, denn das ist für morgen DER große Programmpunkt.
Was ich heute allerdings noch getan habe, außer mein Gepäck in einen reisefähigen Zustand zu bringen, das war ein Ründchen Planespotting hier in Bodø. Ne dreiviertel Stunde habe ich hier Flieger geknipst. Dank Flightradar24 wusste ich auch, was ich zu erwarten hatte, und das - für mich - wichtigste Flugzeug war eine Bombardier DHC-8-300 von Widerøe, mit der ich voraussichtlich morgen fliegen werde und in der ich noch nie gesessen habe und von der ich auch noch kein Bild hatte. Ich werde auf jeden Fall morgen einiges zu erzählen haben.

P.S. Ich bin heute geblitzt worden. Fragt lieber nicht 🙈.


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