25. Juli 2013

Der heutige Tag war voll angenehmer Überraschungen und es begann schon direkt in Shrewsbury. Unser Quartier war echt super – also sollte mal jemand von Euch in diese Gegend kommen, dann habe ich einen tollen Tipp für Euch – und das Full English Breakfast hatte am Ende die Betonung vor allem auf „Full“. Danach hatte ich nicht übel Lust, mich noch mal hinzulegen. Aber andererseits will so ein Frühstück auch verarbeitet sein... *lach... Deshalb sind wir gegen viertel vor zehn dann doch aufgebrochen und erst mal wieder in Shrewsbury in die Stadt gefahren. Wobei – so richtig in der Stadt drin waren wir nicht. Shrewsbury Abbey, der Hauptgrund für unseren Besuch hier, liegt nämlich etwas außerhalb des Zentrums. Sehr schöne Kirche, richtig schnuckelig, und wir haben uns entsprechend Zeit genommen. Der Preis dafür war allerdings, dass wir in Shrewsbury nicht mehr in die Innenstadt und zum Castle gekommen sind. Heute musste nämlich noch mal einiges an Strecke zurückgelegt werden und ich hatte – Stichwort Überraschungen – zwei Hammer-Programmpunkte eingeplant. Das Lustige dabei war, dass ich von beiden keine Ahnung hatte, dass es so toll werden würde.
Der erste Stopp war in Lichfield. Diese Stadt ins Programm aufzunehmen war mir eigentlich eher so beiläufig eingefallen, denn sie liegt sehr praktisch an der Strecke, die wir heute fahren mussten und war in meinem Collins Road Atlas of Britain mit einer Kathedrale ausgezeichnet. Als wir dann in Lichfield aus dem Parkhaus traten befanden wir uns mitten in einem pittoresken Kathedralen-Städtchen, das sich anstandslos zu den anderen Städten dieser Art wie Canterbury, York, Hereford oder Winchester gesellte. Kleine Gässchen, schnuckelige Fachwerkhäuser, schöne Plätze, gepflasterte Straßen und eine gotische Kathedrale, die mit den Besten Englands mithalten kann. Das einzigartige an dieser Kirche sind dabei ihre drei Türme mit Turmhelm, eine Bauweise, die in England eher unüblich ist, denn die Mehrzahl der Kathedralen hat hier einen grade abschließenden Vierungsturm. Ich war jedenfalls hin und weg, und meinen Eltern ging es ähnlich. Lichfield sollte man auf jeden Fall besuchen, wenn man hier in der Gegend ist. Das sommerliche Wetter tat natürlich das Seinige dazu. Dabei  hatte es letzte Nacht in Shrewsbury noch geregnet. Über der Besichtigung der Lichfield Cathedral kam und ging der Mittag und deshalb haben wir beschlossen, das Mittagessen durch einen Cream Tea mit Scones und Clotted Cream (sehr englisch) im Café im Pfarrgarten zu ersetzen und die Hauptmahlzeit auf den Abend zu legen.
Von Lichfield ging's als nächstes in südöstlicher Richtung weiter, zu meinem persönlichen Highlight des Tages. Auch dieses hatte ich nicht wirklich langfristig eingeplant, sondern mich erst letzten Sonntag, nach dem ich per Zufall drauf gestoßen war, mit dem Gedanken befasst, wie ich meinen Eltern diesen Programmpunkt verkaufen könnte. Ich bin dann gestern abend beim Ale einfach mit der Tür ins Haus gefallen und habe ihnen eröffnet: „Ich möchte morgen auch kurz in Bosworth Field anhalten. Das liegt quasi am Weg.“
Bosworth Field... Hier wollte ich schon immer mal hin, denn hier fand am 22. August 1485 die letzte Schlacht im sogenannten „War of the Roses“ statt, dem englischen Bürgerkrieg zwischen den Familien York und Lancaster um das Recht den König zu stellen. Mit dem Tod König Richards III. endete die über dreihundertjährige Herrschaft der Plantagenets in England, und das Ende der Schlacht von Bosworth Field fand in dem Zitat „Ein Pferd, ein Pferd, mein Königreich für ein Pferd“, das Shakespeare seinem Anti-Helden Richard in den Mund legt, Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch. Mit Blick auf die englische Geschichte markiert der 22. August 1485 außerdem das Ende des Mittelalters und den Beginn der frühen Neuzeit.
Jetzt sind zwar meine Eltern nicht so wirklich an Militärgeschichte und an Schlachtfeldern interessiert, aber sie haben sich drauf eingelassen und wurden mit einem sehr schönen, interaktiven Besucherzentrum auf dem ehemaligen Schlachtfeld und tollen Blicken auf das ländliche Mittelengland belohnt. Entsprechend wundert Ihr Euch wahrscheinlich nicht, dass der Blick über Bosworth Field mein Bild des Tages ist. Wie bei so vielen Landschaftspanoramen ist das zwar nur ein schwacher Abklatsch der Wirklichkeit, aber ich wollte es Euch auf keinen Fall vorenthalten. Der Blick, den man auf diesem Bild hat, ist ungefähr der, den Richard III. am Beginn der Schlacht hatte. Man muss sich jetzt nur noch die Truppen von Henry Tudor am Fuße des Hügels vorstellen. Die Rundwanderung über das Schlachtfeld haben wir allerdings ausgelassen, denn es wurde schon langsam spät -  und ich muss ja auch nen Grund haben, hier noch mal herzukommen.
Von Bosworth Filed war's dann noch ne gute dreiviertel Stunde Fahrt bis nach Kenilworth, wo heute unser Nachtquartier ist. Morgen gibt’s zuerst eine ausführliche Besichtigung von Kenilworth Castle und dann geht’s schon weiter zur letzten Station unserer Rundreise, St. Albans.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.