Reiselogbuch - 2013 Panama
30. März 2013
4:55 Uhr. Mein Handy sagt mir, dass es Zeit zum Aufstehen ist. Zu dem Zeitpunkt hoffe ich nur, dass es sich auch gelohnt hat, zu so unchristlicher Zeit am Karsamstag aus dem Bett zu rollen. Selbst zu besten Klapperjungen-Zeiten musste ich an dem Tag nicht so früh raus.
Pünktlich um halb sechs steht mein Shuttle vor der Tür - mit einer Fahrerin. Das ist hier im doch eher traditionellen Mittelamerika mit seiner mehr oder minder stark ausgeprägten Macho-Kultur noch nichts Selbstverständliches. Es ist noch dunkel und wenig Verkehr und so haben wir die Stadt schnell hinter uns. Die Fahrt geht zum Rainforest Discovery Center, einer Art Besucher-Zentrum für den Soberania Nationalpark. Dieser Nationalpark erstreckt sich fast das gesamte östliche Ufer des Panama-Kanals entlang. Insofern habe ich dort schon erste Erfahrungen gesammelt, denn der Ausflug auf dem Lake Gatun letzten Sonntag fand ja auch in dieser Gegend statt. So langsam kenne ich mich hier auch ein bisschen aus. Ich musste zwar nicht selber fahren, aber die Strecke am Flughafen Albrook und den Pedro Miguel Locks vorbei, über die Mündung das Rio Chagres und bis nach Gamboa hätte ich trotzdem auch gefunden.
Dann wurde es aber abenteuerlich, denn die letzten 4km zum Rainforest Discovery Center führen über holprigste Waldwege. Meine Fahrerin schien aber unbeeindruckt und entsprechend war's mir auch egal. Rund 500m vor dem Rainforest Discovery Center zweigt rechts auch die Pipeline Road ab. Diese gilt als eine der besten Vogelbeobachtungslocations in ganz Amerika und wenn ich noch mal nach hier komme steht sie auch ganz oben auf der Liste. Für heute sollte aber das Rainforest Discovery Center reichen. Um kurz nach sechs berappte ich meine 30,00 Balboas Eintritt, was ich schon recht sportlich fand, sich aber am Ende doch sehr gelohnt hat. Einheimische kommen übrigens für nur 10 Balboas rein, und das ist dann wieder okay. Darüber hinaus gehörte, wie sich im Laufe des Vormittags herausstellte, auch Verzehr vom Kiosk für bis zu 5 Balboas mit zum Eintrittspreis. Das war später ganz praktisch, weil ich ja heute morgen notgedrungen ohne Frühstück losgezogen war.
Und dann ging's auf Vogelpirsch, wobei eine der Hauptattraktionen des Rainforest Discovery Center noch nicht mal pirschen erforderte. Hier gibt es nämlich den sogenannten Canopy Tower, einen 32m hohen Stahlturm mitten im Urwald, der den Blick in die Baumkronen und über die Landschaft ermöglicht. In der Ferne kann man manchmal sogar zwischen den Baumwipfeln ein Schiff durch den Kanal fahren sehen.
Zwei Stunden lang ging da oben echt die Post ab. Auf den ersten Blick sieht man zwar nur grünes Blätterdach, aber auf den zweiten füllt es sich mit Leben, von laut und auffällig – es wimmelte von Papageien, Tukanen und Brüllaffen – bis zu klein und scheinbar unauffällig aber im Fernglas betrachtet doch total bunt und schön – wie die verschiedenen Arten von Tangaren, Laubsängern und anderen kleinen Vogelarten.
Ab 8 Uhr ließ der Betrieb aber merklich nach und so bin ich erst mal die 200m zum Visitor Center zurück gegangen und habe mir ein Quasi-Studenten-Frühstück (Snickers, Müsli-Riegel, allerdings keine Dose Cola, sondern Ananassaft) gegönnt. Dann ging's wieder los, auf den Trails, die zum Rainforest Discovery Center gehören. Einer von denen endet am Lake Calamito, einem Ausläufer des Lake Gatun, und da habe ich nochmal über zwei Stunden auf der Bank gesessen und die Natur beobachtet. Auch hier sah man auf den ersten Blick nichts außer Wasser und Pflanzen. Auf den zweiten aber, und mit Geduld und Muße, habe ich etliche weitere Vögel auf die Liste setzen können, und außerdem gab es Baumhörnchen, und ein Krokodil. Hier am See entstand auch das heutige Bild des Tages – ein Grünrückenreiher. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, was die Sony auf ihre alten Tage noch an Bildern liefert.
Gegen halb 12, nachdem ich übrigens auch von zwei Dschungelschauern nass geworden war, hab ich mich dann vom Lake Calamito wieder auf den Weg gemacht, noch die übrigen Trails (so viele sind's nicht) am Rainforest Discovery Center erkundet und bin noch mal auf den Canopy Tower gestiegen.
Um kurz vor eins war ich wieder am Visitor Center, wo wie verabredet mein Shuttle wartete und eine knappe Stunde später war ich zurück im Hotel. Der Nachmittag war dann überaus faul. Ich hab erst mal ein schönes Nickerchen gemacht und dann den Rest des Tages die Beine hochgelegt. Morgen stehen Besichtigungen hier in Panama City auf dem Programm – also mal wieder weniger Natur und mehr Kultur. Es bleibt also spannend.
Oh – aktueller Stand von heute Nachmittag: 108 Vogelarten. Und es ist grade mal Halbzeit.
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23. März 2013
Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...
Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.
Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.
Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.
Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.
Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.
Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.
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7. April 2013 |
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23. März 2013
Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...
Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.
Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.
Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.
Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.
Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.
Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.
6. April 2013
Der letzte Tag in Panama - und das Logbuch wird heute mit ein bisschen Hektik geschrieben, denn gleich geht’s rein in den Flieger. Ich sitze nämlich schon am Flughafen.
Der Tag heute begann mit einem gemütlichen Frühstück im Hotel und dann habe ich mich von einem Taxi zum Parque Natural Metropolitano fahren lassen. Das ist sowas wie der Stadtwald von Panama City, und ich wollte die letzte Chance zum Vögel beobachten nicht ungenutzt lassen. Der Anfang der Pirsch war allerdings ziemlich enttäuschend. Ich war wohl auch erst sehr spät – um kurz nach 10 vor Ort, und dann haben die meisten Vögel ja schon die erste Runde Siesta. Nach ner guten Stunde Wanderung hatte ich noch nichts Neues oder gar Spektakuläres vor die Linsen von Fernglas und Kamera gekriegt. Ich war schon ziemlich übellaunig und auf dem Weg zurück zum Visitor Center des Parks, als dann noch ein paar neue Vogelarten sich die Ehre gaben.
Dazu gehörte auch der Squirrel Cuckoo, den Ihr im Bild des Tages seht. Ist zwar kein Hörnchen, wie es sich manche Leser des Logbuchs gewünscht hatten, aber immerhin ein „squirrel“ hat er im Namen.
Vom Parque Natural Metropolitano bin ich dann zu Fuß – dauert ungefähr ne Viertelstunde – zur Albrook Mall gelaufen. Meine Shopping-Versuche waren zwar nicht von Erfolg gekrönt, dafür gab's dort so einiges zu sehen und man konnte einiges über die Leute in Panama lernen. Das alleine hätte etliche Seiten hier füllen können, aber aus Zeitgründen spare ich mir das jetzt.
Auf der Rückfahrt zum Hotel machte ich dann Bekanntschaft mit Omar – meinem Taxi-Fahrer. Der sprach zwar nur Spanisch, und mein Spanisch ist ja wie Ihr wisst sehr sehr grob gebrochen, aber verstanden haben wir uns trotzdem. Mal abgesehen davon, dass er mir direkt anbot, mich zu einem sehr fairen Preis heute nachmittag zum Flughafen zu fahren haben wir - wie könnte es anders sein? - über Fußball erzählt.
Vom Hotel bin ich dann noch ein Stündchen in den Park an der Avenida Balboa spaziert und habe den Pelikanen beim Fischen zugekuckt. Tja, und dann hieß es Packen, Duschen, und ab zum Flughafen. Omar war pünktlich vor dem Hotel und eine halbe Stunde später war ich in Tocumen, wo der international Flughafen von Panama City liegt. Noch ein bisschen Spotten war auch drin, und jetzt warte ich auf den Abflug.
So, das war die Kurzform des Logbuchs für heute – ich hoffe ich kriege es auch noch verschickt. Morgen abend, wenn ich wieder zu Hause bin gibt’s den letzten Eintrag mit den Schlussworten der Tour.
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23. März 2013
Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...
Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.
Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.
Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.
Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.
Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.
Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.
5. April 2013
Mein letzter ganzer Tag in Panama. Noch einmal schlafen und dann geht’s auch schon wieder nach Hause. Für heute war aber noch mal ein Höhepunkt angesagt: eine Teildurchquerung des Panama-Kanals. Die erste Frage, die Ihr Euch jetzt stellt ist wahrscheinlich: Warum denn nur ne Teildurchquerung? Tja – das ist mit den Durchquerungen für Ausflugsschiffe nicht ganz so einfach. Mal abgesehen davon, dass die die gleichen Gebühren wie normale Passanten bezahlen, halten sie natürlich auch den Betrieb auf. Man will ja nicht, dass der Kanal voll mit Ausflugsbooten ist, die wären ja dann den Geschäftskunden im Weg. Deshalb gibt es nur einmal im Monat Komplettdurchquerungen für Touristen, und der einzige Termin dafür, der in meinen Aufenthalt fiel, wäre morgen gewesen. Das hätte aber zu arger Zeitnot beim Rückflug geführt und deshalb habe ich auf die Komplettdurchquerung verzichtet.
Los ging's heute morgen um kurz nach acht mit einer mal wieder überpünktlichen Abholung durch einen Fahrer von Ancon Expeditions. Das war übrigens heute auch der letzte Programmpunkt, den ich über Ancon gebucht hatte. Von meinem Hotel führte die Fahrt erst ins Casco Antiguo, zu einem richtigen Highlight des Tages, das man aber leider nicht in ein Bild packen kann. Im Casco Antiguo kam nämlich noch ein weiterer Gast dazu, der über Ancon gebucht hatte und mit dem ich zusammen die Tour absolvieren würde. John Nathan. Brite, um genauer zu sein Londoner, 81 Jahre alt, und seit drei Tagen hier in Panama, nachdem er vorher durch Peru gereist war und morgen führt ihn sein Südamerika-Trip weiter nach Paramaribo, Surinam. Ein Engländer wie er im Buche steht. Kurze Hose, Hut und Brille, mit Stock (weil man ja mit 81 auch nicht mehr so ganz so gut zu Fuß sein muss) und weißem Bart, weit gereist, mit etlichen Kindern und Enkeln und einem Landhaus in der Nähe von Oxford, wenn er nicht in London ist. Seine Frau wollte nicht mitfahren, da ist er halt alleine los. Der Mann war super. Wir haben uns fantastisch unterhalten während des Ausflugs – über Gott und die Welt.
Die Schiffsfahrt begann um kurz nach neun auf Flamenco Island, das ist eine von drei Inseln in der Bucht von Panama, die über einen zwei Kilometer langen Damm, eigentlich den Wellenbrecher zur pazifischen Einfahrt des Kanals, mit einander verbunden sind. Das Schiff war natürlich nicht nur für uns zwei, sondern Ancon hatte uns Plätze bei einem der Kanal-Tour-Anbieter gebucht. Kein wirklich großes Schiff, aber auch kein kleines. Ich denke, dass heute ca. 100 Personen mit von der Partie waren – und die Kanal-Gebühren für das Schiff lagen bei 4.000US$. Das hat zumindest der Moderator, der während der Tour über's Mikrofon auf Spanisch und Englisch Erklärungen gab, gesagt.
Die Strecke führte zuerst unter der Puente de las Americas durch, die – wenn man so will – Nord- und Südamerika verbindet, und über die die Carretera Interamericana aus dem Westen nach Panama City hineinführt. Dann ging's vorbei am Containerhafen und als nächstes kamen die Miraflores-Schleusen, wo die Schiffe zum ersten Mal gehoben werden. Dazu hatte ich ja schon einiges beim Eintrag für den 24. März geschrieben.
Was soll ich sagen? Der Panama-Kanal ist echt der absolute Hammer. Ich bin selten so beeindruckt gewesen wie hier. Die Ingenieurleistung vor hundert Jahren war schon enorm, und die Schleusentore sind immer noch die Original-Tore von 1914. Die Gebühren berechnen sich nach der Ladung und dem Gewicht des Schiffes und liegen für ein durchschnittliches Container-Schiff bei ca. 120.000US$. Eine private Yacht oder ein Segelboot bezahlt 800-1.000US$ und die Rekordsumme lag bisher bei 400.000US$, die ein Kreuzfahrtschiff letztes Jahr berappen musste. Die niedrigste Gebühr bezahlte dagegen 1928 der amerikanische Journalist und Abenteurer Richard Halliburton, der für's Durchschwimmen mit 0,36US$ davonkam.
Nach den Miraflores Locks fuhren wir ein kurzes Stück Weg durch den Miraflores Lake und dann kam an der Pedro Miguel-Schleuse die dritte und letzte Hebestufe und wir waren auf dem Niveau des Lake Gatun, 26m über dem Meeresspiegel. Von hier führt der Kanal unter der Puente Centenario durch und in den Culebra-Cut, den einzigen komplett von Menschenhand gemachten Teil des Kanals bis zum Lake Gatun, den ich ja schon an meinem ersten Tag hier kennengelernt hatte. Dabei kamen uns immer wieder große Schiffe entgegen, denn der Kanal funktioniert nach einem Einbahnstraßen-System. Bis mittags fahren die Schiffe in Richtung Pazifik, dann wird gewechselt, denn der Durchstich des Culebra-Cut ist zu eng als dass dort zwei Schiffe mit den Maximalmaßen für den Kanal aneinander vorbeikämen.
Gegen halb zwei waren wir in Gamboa und die Tour war leider zu Ende, aber wenn's nach mir gegangen wäre, dann hätte ich noch den ganzen Tag auf dem Kanal hin- und herfahren können.
Wie konnte es anders sein? Auch heute kriegt Ihr zwei Bilder des Tages. Das erste zeigt die Miraflores-Schleuse, samt Kontroll-Zentrum (das weiße Gebäude) und Visitor Center (das sandfarbene Gebäude). Wir befinden uns in der ersten Stufe, man sieht rechts wie das Wasser rein sprudelt und die Tore am Ende führen in die zweite Stufe.
Das zweite Bild zeigt ein Schiff im Culebra-Cut. Die schwarz-weißen Tafeln sind Navigationshilfen für den Kanal-Losten. Im Panama-Kanal ist es vorgeschrieben, dass der Kapitän eines Schiffes, egal welcher Größe, das Kommando an einen Kanal-Lotsen übergibt, der sich auskennt und mit den Spielregeln vertraut ist.
Hmmmmm... damit nähert sich mein Osterurlaub 2013 rasant dem Ende und ich werde gleich mal die ersten Packbemühungen unternehmen. Morgen habe ich allerdings noch etwas Zeit, denn ich plane erst im Laufe des Nachmittags am Flughafen zu sein, ein bisschen zu spotten und dann geht der Flieger gegen 19:00Uhr. Ich denke also, dass Ihr auch morgen ein Logbuch vor dem Abflug kriegen werdet und am Sonntag gibt’s dann den letzten Eintrag, wenn ich wieder in Europa bin.
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23. März 2013
Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...
Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.
Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.
Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.
Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.
Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.
Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.
4. April 2013
Da bin ich also wieder zurück in Panama City. Mein Osterurlaub neigt sich unbarmherzig dem Ende zu, dabei bin ich doch irgendwie grade erst angekommen. Andererseits kommt es mir – paradox vielleicht - so vor, als wäre ich schon ewig hier, und ich glaube das ist ein gutes Zeichen.
Der Tag heute war eher gemütlich. Nach einem schönen Frühstück im Bocas Inn habe ich mir ein Fahrrad gemietet und bin ein bisschen durch die Gegend geradelt. Das geht in Bocas del Toro ziemlich gut, denn die Insel ist flach und es gibt wenig Verkehr. Schnell hatte ich den Ort hinter mir und dann ging die Radtour weitgehend am Strand entlang. Nach dem ich die relativ dicht bebaute „Hausbucht“ von Bocas hinter mir hatte folgte ein karibisches Idyll dem anderen, wie man heute schon meinen Facebook-Posts entnehmen konnte, und wie man auch auf dem heutigen Bild des Tages sehen kann.
Wobei ich jetzt direkt wieder etwas Wasser in den Wein schütten muss. Die Kontraste zwischen den karibischen Postkartenmotiven und den nicht so schönen Seiten von Bocas del Toro könnten kaum größer sein. Auf der einen Seite tolle Strände, Palmen, Sand, Wellen, Surfer-Stimmung, und auf der anderen die heruntergekommenen Ortsteile, stinkende Abwassergräben, mit ein paar Nägeln und Planen zusammengehaltene Behausungen, Hütten aus Sperrholzplatten... das zeigt man natürlich nicht, und das fotografiert sich auch ehrlich ziemlich schlecht, denn da sitzen meistens Leute vor oder drin. In den Hütten und Behausungen, meine ich... nicht in den Abwassergräben.
Rund zwei Stunden habe ich mit dem Fahrrad die Gegend unsicher gemacht, schön fotografiert und noch den ein oder anderen Vogel zu meiner Liste hinzufügen können. Dann ging's zurück in den Ort, denn um 13 Uhr musste ich mein Zimmer im Bocas Inn räumen. Für halb 4 hatte Hercilia meinen Transfer zum Flughafen organisiert, und so habe ich die Mittagszeit gemütlich lesend, schlafend oder auf die Bucht von Bocas kuckend verbracht.
Apropos Bucht von Bocas: Bei Tag sieht man dort die Wassertaxis und Touristenboote fahren, oben drüber kreisen Fregattvögel, Fischadler und Königsseeschwalben und bei Ebbe liegen die Riffe in der Mitte der Bucht frei und Reiher fangen dort Fische. Anders sieht das abends aus, und hier greife ich mal zurück auf den gestrigen Abend. Ich glaube ich hatte erzählt, dass das Bocas Inn direkt am bzw. sogar über dem Wasser liegt, also zum Teil auf Pfählen steht. Vom hölzernen Deck aus sieht man also schön über und vor allem auch ins Wasser. Abends leuchten zwei Scheinwerfer in die blaugrünen Fluten und wo man tagsüber nur Wasser und die ein oder andere Plastikflasche vorbei dümpeln sieht tummeln sich dann die Fische. Sieht schon ein wenig unheimlich aus und auch wenn's irrational ist denkt man ein bisschen an „Der Weiße Hai“. So ging's mir jedenfalls gestern abend, als ich beim Schreiben des Logbuchs mal eine kurze Denkpause machte und mir die Fische im Scheinwerferlicht ansehen wollte. Und dann kam plötzlich ein Gefleckter Adlerrochen vorbei. Und war innerhalb von Sekunden auch wieder verschwunden. Im ersten Moment war ich total verdattert und dachte schon ich hätte eine Erscheinung gehabt, als der nächste vorbeikam, und noch einer und noch einer. Die hatten bestimmt einen Meter Flossenspannweite. Schon irre, was man hier in Panama alles sehen kann - und dazu muss man noch nicht mal ins Wasser... *lach...
Um halb vier hat Hercilia mich dann mit dem Taxi zum Flughafen gebracht. Der Rest war Routine, auch wenn der Flug – wieder mit einer Fokker 50 von Air Panama – nicht besonders toll war. Dicke Wolken behinderten fast während des gesamten Fluges die Sicht, und darüber hinaus waren die Fenster der Maschine nicht gut geputzt. Das war nicht ganz so ärgerlich, weil es schon während des Fluges zu dämmern begann. Wir waren nämlich mit etwas Verspätung erst um kurz nach halb sechs in Bocas del Toro gestartet. Im Anflug auf Panama City lag die Hauptstadt dann schon im Halbdunkeln, so dass es mit Fotografieren sowieso nix gegeben hätte.
Tjaaaaa... morgen ist mein letzter kompletter Tag hier, und es steht noch ein dicker Höhepunkt an. Eine teilweise Durchfahrt durch den Kanal. Da gibt es morgen Abend bestimmt einiges zu erzählen.
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23. März 2013
Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...
Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.
Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.
Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.
Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.
Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.
Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.





