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Reiselogbuch - 2023 Japan


7. Oktober 2023

Die Stadteroberung von Kyōto ging heute in die zweite Runde. Und was soll ich sagen? Es lief deutlich besser als gestern… *lach… kein Grummeligsein weit und breit.
Auch heute musste ich wieder früh aufstehen und auch heute gab es wieder ein komplett japanisches Frühstück. Ich muss gestehen, das wird nichts mehr mit mir und typisch japanischem Frühstück. Auf weißen Reis und Obst kann ich mich ja noch einlassen, auch wenn das dann viel von Schonkost hat. Selbst mit dem Fisch komme ich zur Not noch klar, auch wenn ich heute von den beiden Stücken geräucherte Makrele etwas länger hatte und mich an mein Experiment in Südengland 2010 mit Kippers zum Frühstück erinnert gefühlt habe. Aber Miso-Suppe (d.h. aus Fischsud und Sojabohnenpaste), sauer eingelegtes Gemüse und Pilze, heißer Tofu oder gar fast flüssiges Ei… sorry, aber ich hoffe sehr, dass es im Hotel in Osaka wieder internationales Frühstück gibt.
Entsprechend habe ich mein Frühstück auf dem Weg zum ersten Programmpunkt des Tages um einen Modekaffee und ein Scone bei meiner bevorzugten internationalen Kaffeebud aufgebessert.
Zum Fushimi Inari-Schrein fährt man vom Hauptbahnhof in Kyōto zwei Stationen mit der Bahn. Der Zug war rappelvoll, denn einerseits war Samstag und darüber hinaus haben die Japaner ein langes Wochenende. Daneben ist der Shinto-Schrein, den ich besuchen wollte, eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Kyōto. Was soll ich machen? Ich bin zum ersten Mal hier. So ein paar „Muss man gesehen haben“-Sachen lassen sich nicht vermeiden, und damit kann man auch den vielen Menschen nur schlecht aus dem Weg gehen.
Der Fushimi Inari-Schrein ist Inari, dem Gott des Getreides, geweiht. Dessen Bote ist der Fuchs und folglich sieht man überall auf dem Gelände Statuen von Füchsen. Berühmt ist der Schrein wegen seiner langen Wandelgänge aus Torii, den roten Torbögen. Normalerweise stehen ein paar große Torii auf dem Weg zu einem Schrein, aber hier in Fushimi Inari gibt es Wege, wo hunderte rote Torii, aufgestellt sind, allerdings dann nur in guter Durchgangshöhe von zweieinhalb Metern. Eigentlich kein schlechter Ort, und es gibt neben den Torii und den Fuchsstatuen noch etliche andere schöne Fotomotive. Aber durch die vielen Leute war es heute sehr rummelig und von andächtiger Stimmung keine Spur. Folglich bin ich dann auch nicht alle torii-gesäumten Wege abgegangen und habe mich nach ner knappen Stunde wieder auf den Weg zurück zum Hauptbahnhof gemacht.
In der Gegend rund um den Hauptbahnhof von Kyōto gibt es mehrere Tempel und Schreine, die fußläufig in zehn Minuten zu erreichen sind. Ich habe einfach irgendeinen aus den Vorschlägen meines Lonely Planet genommen und… einen Volltreffer gelandet. Der Higashi Hongan-ji ist eigentlich ein buddhistischer Standardtempel japanischer Bauart. Man geht durch eine große Torhalle rein, es gibt eine Haupthalle und Nebengebäude, nen großen Hof und nen Brunnen. Die Haupthalle, der Goei-dō, des  Higashi Hongan-ji ist das zweitgrößte Holzgebäude Japans. Es stammt aus dem späten 19. Jahrhundert, nachdem der Vorgängerbau, wie so oft bei japanischen Tempeln, abgebrannt war.
Auch hier am Higashi Hongan-ji waren natürlich Leute unterwegs, aber der Betrieb hielt sich in Grenzen und kam der spirituellen Natur des Ortes mehr entgegen. Die Mehrzahl der Leute, die hier hereinkamen und auf den Reisstrohmatten in der Haupthalle auf dem Boden saßen, waren zum Beten gekommen. Das Innere der Gebäude darf man leider nicht fotografieren und in der Hinsicht war ich auch brav. Es gibt viel Gold und Vergoldetes zu sehen und der Geruch von den Räucherstäbchen ruft ein bisschen weihnachtliche Kindheitserinnerungen wach.
Ich habe mir den Tempel in Ruhe angekuckt und dann noch ein Weilchen draußen auf dem Treppenabsatz gesessen und die Anlage auf mich wirken lassen. Dabei entstand auch das heutige Bild des Tages. So stellt man sich doch nen japanischen Tempel vor, oder?
Nach dem Mittagessen im Food Court des Kyōto Tower Buildings ging es rauf auf den Turm für einen Rundblick über die Stadt. Sehr schöne 360-Grad-Aussicht aus rund 100m Höhe, aber so richtig geheuer war mir der Turm aus dem Jahr 1964 nicht. Ich habe also meine Fotos gemacht und bin zügig weiter gezogen.
Mittlerweile war es schon fast 15:00 Uhr und ich hatte noch einen letzten Punkt auf meiner Sightseeing-Tagesordnung. Ich wollte zum Kinkaku-ji fahren. Dieser Tempel liegt etwas außerhalb und ist berühmt für sein vergoldetes Hauptgebäude, das sich idealerweise im See des japanischen Gartens spiegelt.
Kyōto ist, wie ich gestern schon festgestellt hatte, öpnv-mäßig nicht die einfachste und bestorganisierte Stadt. Zum Kinkaku-ji kommt man nur mit dem Bus, und das dauert fast ne Stunde. Sehen wollte ich den „Goldenen Pavillon“ trotzdem und es hat mir auch nicht leid getan. Aber ähnlich wie zu Beginn des Tages waren hier Himmel und Menschen unterwegs. Das hat der Ruhe und dem Frieden, den der Ort sonst hätte ausstrahlen können, nicht genutzt. Ich habe mir die Anlage in aller Ruhe angekuckt und fotografiert und es wären auch Bilder dabei gewesen, die sich als Bild des Tages geeignet hätten. Aber ich habe mich dann doch für ein Bild vom Higashi Hongan-ji entschieden, weil das heute das beste Erlebnis war.
Heute ist Halbzeit und morgen früh geht’s nach Ōsaka. Die vorletzte Station meiner Tour. Ich hoffe, mein Koffer ist dann schon da. Der wurde nämlich  heute morgen auf den Weg gebracht.

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15. Oktober 2023

Ich bin wieder zu Hause, nach ner ziemlich guten Nacht im Flieger und meinem neuen persönlichen Rekord… 13:52h Flugzeit. Wenn das immer so wäre wie bei ANA, wäre das alles kein großes Problem. Leider war auf Grund der Route über die Arktis das Internet im Flieger nicht verfügbar, so dass ich das Logbuch von gestern erst heute morgen in Frankfurt auf den Weg bringen konnte. Gibt also dann heute mal zwei Logbücher…
Auf der Heimfahrt wurde mir schmerzlich deutlich, wo ich wieder gelandet bin. Bis Köln war alles gut, aber dann war Schienenersatzverkehr vom Breslauer Platz nach Erftstadt angesagt. Habt Ihr schon mal sonntags morgens um acht am Busbahnhof Breslauer Platz gestanden? Wollt Ihr auch nicht… Nach zwei Wochen Japan kam mir Köln jetzt doppelt schmuddelig vor. Dann fuhr der Bus einfach nicht. Den nächsten SEV-Bus haben wir quasi durch Zufall gefunden, denn der Busfahrer hatte an der falschen Haltestelle geparkt. Tja, was soll man dazu sagen? Nachdem ich in Japan zwei Wochen ÖPNV-mäßig verwöhnt worden bin, hat mich heute die deutsche Realität eingeholt.
Fazit der Reise… es war super. Japan ist ein faszinierendes Land. Ich habe es keine Minute bereut, die Tour gemacht zu haben.
Hört da jemand ein „Aber“ kommen? Joh… es kommt ein „Aber“. Wobei dieses „Aber“ zum großen Teil von mir verschuldet wurde. Ich hatte mich auf diese Reise für meine Verhältnisse sehr gut vorbereitet. Informationen eingeholt. Im Reiseführer gelesen. Mich beraten lassen, von Leuten die schon mal da waren oder sich mit Japan schon beschäftigt haben. Das alles hat zu dem Eindruck beigetragen, dass ich mich auf ein Abenteuer einlasse, indem ich selbstständig, ganz allein und auf eigene Faust in dieses Land aufbreche. Im Nachhinein muss ich sagen: alles war easy. Ich hätte mir deutlich weniger Gedanken machen müssen. Die schlechten Englischkenntnisse der Japaner sind so schlecht gar nicht. Zum Überleben des Touristen reicht es meistens aus, und wenn es nicht ausreicht, dann gibt es Bilder zum drauf zeigen oder Beschriftungen in lateinischer Schrift. Das Bahnfahren war in der Hinsicht überhaupt kein Thema. Selbst in den Bummelzügen durch die Berge oder in den Linienbussen in Kyoto und Tokio gab es Ansagen auf Englisch. Offensichtlich hat sich Japan sehr auf westliche Touris eingestellt und kommt dem großen Interesse für dieses Land entgegen. Die Japaner sind freundlich, ruhig, zurückhaltend (wenn man sie nicht gerade bei einer Sportveranstaltung erwischt) und hilfsbereit.
Die japanische Kultur und Geschichte sind mir allerdings irgendwie doch fremd geblieben, auch wenn ich in den letzten Wochen sehr, sehr viel in dieser Hinsicht gelernt habe. Es geht mir da jetzt am Ende der Reise ein bisschen wie mit meiner China-Tour 2013. Ich bin nicht in den Bann gezogen. Das soll jetzt aber auf keinen Fall Erlebnisse wie am Fuji, am Higashi Hongan-ji in Kyoto, am Himeji oder Osaka Castle, oder bei meiner Stadterkundung in Tokio abwerten. Das war einfach nur Klasse. Überhaupt finde ich Tokio eine spannende Stadt, erst recht gestern, wo ich es nicht mehr durch den Jetlag-Nebel erlebt habe.
Was für mich im Laufe der Tour ein nicht unerhebliches Problem wurde, das ist das Essen. Mit der japanischen Küche bin ich nicht wirklich warm geworden. Klar, Ramen geht immer, aber man will sich ja nicht zwei Wochen nur von Nudelsuppe ernähren. Gerade wenn’s ums Frühstück geht, da muss ich in Japan echt passen. Man kann sich als Mitteleuropäer zum Beispiel nur schwer vorstellen, was man Eiern alles antun kann… Selbst das Buffet-Rührei in den westlichen Hotels war nix. Also, die japanische Küche hat mich nicht überzeugt.
Restlos überzeugt hat mich dagegen der Nah- und Fernverkehr. Organisieren können die Japaner. Ich war ja jetzt auf dieser Tour wirklich viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Hochgeschwindigkeitszug, normaler Schnellzug, Bummelzug, U-Bahn, Monorail, Überlandbus, Stadtbus, Flugzeug, Taxi… alles klappt wie am Schnürchen und mit Englisch kommt man überall hin.
Fazit der Reise also: ich bin super glücklich, dass ich diese Tour gemacht habe, auch wenn sie nicht so abenteuerlich-aufregend war, wie ich im Vorfeld erwartet hatte. Japan ist nicht schwer zu bereisen. Das Land ist auf jeden Fall eine Reise wert und ich kann mir gut vorstellen, wieder hin zu fahren und mir auch andere Teile Japans anzusehen. Dann würde ich allerdings einen größeren Schwerpunkt auf Natur und Fliegerei legen.
Für das Bild des Tages habe ich ein bisschen überlegt. Oft gibt es ja sonst nen Sonnenuntergang aus dem Flieger oder einen Blick auf Deutschland im Landeanflug oder sowas. Heute war der Flug aber komplett im Dunkeln. Deshalb habe ich mal ein bisschen in die vergangenen Tage gekuckt. Das Bild des Tages ist ein Blick auf die Burg von Osaka vor dem Hintergrund des Osaka Business Parks. Dieses Miteinander von Tradition und Moderne ist ziemlich typisch für Japan.
Damit endet meine Reisesaison 2023. Die nächste Tour ist für die Osterferien nächstes Jahr geplant und insgesamt habe ich echt schöne Dinge vor im kommenden Jahr. Dann könnt Ihr gerne wieder per Reiselogbuch und/oder soziale Medien mit dabei sein.

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14. Oktober 2023

Ich sitze im Flieger… unsere 787-9 ist auf dem Weg zu unserer ersten Reiseflughöhe. 13 Stunden und ein bisschen soll der Spaß dauern. Im Gegensatz zum Hinflug ist die Maschine dieses Mal rappelvoll.
Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, wenn Ihr meine Social Media-Posts verfolgt habt, habe ich mich heute morgen für einen letzten Tag in Tokio entschieden. Es sollte noch mal ein bisschen Kultur und Tourismus geben. Ich bin zum Tokyo National Museum gefahren.
Heute ist Samstag und entsprechend viel war in der Stadt los. Das Museum liegt im Ueno Park, der noch mehrere andere Museen und den Zoo von Tokio beherbergt. Außerdem waren auf dem großen Platz vor dem Museum Buden und Zelte aufgebaut, für ein karibisches Kulturfestival. Sehr lustig anzusehen. Es gab Andenken zu kaufen, Essen aus Cuba und anderen Ländern der Karibik, auf der Bühne liefen Shows mit Musik, und die Japaner sind bei den Salsa-Kursen richtig abgegangen. Zu sehen hatte ich also genug.
Im Tokyo National Museum wird die Kunst und das Kulturschaffen Japans aus den letzten zehntausend Jahren dokumentiert. Gemälde, Samurai-Rüstungen, Schriftrollen, Töpferwaren, Buddha-Figuren, Schwerter und Messer, und und und… alles schön in den historischen Kontext eingebettet und vor allem auch auf Englisch erklärt. Nach zwei Wochen Japan und der vollen Packung japanischer Kultur und Geschichte kann ich mir mittlerweile unter Begriffen wie „Nara-Zeit“ oder „Edo-Zeit“ sogar etwas vorstellen. Ne gute Stunde habe ich in der Hauptausstellung verbracht, und mir dann noch in einem der Nebengebäude den Tempelschatz des Horyu-ji angesehen, der vom Tempel an das japanische Herrscherhaus geschenkt wurde. Das war echt eindrucksvoll, schon allein durch die Präsentation. Dutzende Buddha-Statuen, jede in einer eigenen Vitrine in einem großen abgedunkelten Saal. Das machte schon was her. Bis hierhin hatte ich jetzt schon mehrere Kandidaten für das Foto des Tages.
Nach dem Museumsbesuch war es Zeit für einen späten Mittagsimbiss aus der Kaffeebud und ich habe mich damit einfach im Park auf ein Mäuerchen gesetzt und den Tokiotern zugekuckt, wie sie den Samstag im Park im Sonnenschein genießen. Dabei kam mir wieder einmal mehr der Gedanke, dass hier in Japan eigentlich vieles so ist wie bei uns in Europa bzw. Deutschland.
Nach der Mittagspause bin ich ein bisschen weiter durch den Ueno Park spaziert. Neben den Museen und dem Zoo findet man im Park auch Tempel und Shinto-Schreine. Einen letzten kurzen Tempel-Besuch habe ich also auch gemacht, aber dann kam der spannende Teil des Park-Spaziergangs. Was es im Ueno-Park nämlich auch gibt, das ist eine Baseball-Feld und hier lief doch wirklich gerade ein Spiel. Okay, wir reden hier jetzt nicht über ein Stadion und die Abmessungen des Outfields waren auch nicht regulär. Aber es spielten zwei Amateur-Teams gegeneinander, die immerhin richtige Uniformen trugen. Ich hab mich also auf ne Bank hinter den Zaun gesetzt und zugesehen. Die Tokyo Trident Ibis spielten gegen ein Team namens Marlins. Wo die Marlins herkamen muss ich noch rausfinden. Aber immerhin haben ie Tokyo Trident Ibis ne Webseite. Ist zwar auf Japanisch, aber wenn ich wieder zu Hause bin, dann werde ich mir Google das mal übersetzen lassen und dann auch rausfinden, wo die Marlins her sind.
Dass Baseball auf dieser Reise überhaupt auch nur ein Thema sein würde, das hatte ich mir in keiner Weise träumen lassen. Umso lustiger, dass es gleich zwei Mal eine Rolle gespielt hat. Ich bin einfach ein großer Fan dieser Sportart, und dabei ist es mir auch ziemlich egal, ob es in nem Stadion vor 35.000 Leuten stattfindet, oder ob ich mit nem halben Dutzend anderer Zuschauer in nem Park hinterm Maschendrahtzaun sitze und ein paar Freizeitbaseballspielern zukucke. Baseball ist einfach schön und macht Spaß. Und deshalb hat eine meiner mit dem Handy durch den Maschendrahtzaun geknipsten Aufnahmen des Spiels auch das Bild des Tages bekommen.
Das Spiel endete nach sechs Innings mit 5-8 Marlins-Trident Ibis. Keine reguläre Spielzeit also. Am Ende des Spiels versammelte der Umpire (so heißen beim Baseball die Schiedsrichter und es gab nur einen, im Gegensatz zu mindestens 4 bei nem Profispiel) die Spieler, sagte ein paar Worte und dann hat man sich – ganz japanisch stilvoll – voreinander verbeugt, und gemeinsam angefangen, den Platz herzurichten. Offensichtlich war heute ein Doubleheader angesagt, also zwei Spiele an einem Spieltag. Das habe ich dann allerdings nicht mehr abgewartet, denn zum Abschluss des Tages wollte ich noch kurz zum Tokyo Tower, einem der Wahrzeichen der Stadt.
Zug, U-Bahn, Bus… ich muss sagen, dass ich nach zwei Reisewochen, unterstützt von der Japan Travel-App, den öffentlichen Nahverkehr hier in Tokio wie selbstverständlich nutze… und auch noch Spaß dabei habe.
Der Tokyo Tower entstand Ende der 1950er Jahre, inspiriert vom Eiffelturm und zu einer  Zeit, als Japan (ähnlich wie Deutschland) unter den Folgen des verlorenen Krieges litt. Damals war der Tokyo Tower, und ein paar Jahre später die Olympischen Spiele in Tokio, ein Symbol für den Blick nach vorne und den Wiederaufbau. Ob man ihn jetzt schön findet, darüber lässt sich streiten (und ins Bild des Tages hat er es – obwohl auch er ein Kandidat war – nicht geschafft). Ich habe also ein bisschen auf der Bank in einem der Parks rund um den Tokyo Tower gesessen, das Video für den heutigen Tag aufgenommen und die Ruhe genossen.
Dann wurde es aber langsam Zeit, mich auf den Weg zurück zum Hotel zu machen. Ein kleiner Fußmarsch, eine Station mit der U-Bahn, und dann bin ich vom Hamamatsucho bis nach Haneda mit der Tokyo Monorail gefahren. Die konnte ich interessanterweise mit meiner JR-Netzkarte nutzen und sie hatte im Gegensatz zu U- und Eisenbahn den Vorteil dass sie auf Stelzen unterwegs ist und man ein bisschen was sieht von der Stadt. Da habe ich mich ein bisschen an Kuala Lumpur erinnert gefühlt, wo die Monorail auch schöne Ausblicke auf die Stadt eröffnete.
Zurück im Hotel hatte ich noch ein bisschen Zeit und habe mich noch umgezogen, bevor ich mit dem Taxi zum Flughafen gefahren bin. Das waren nur ein paar Minuten, aber ich hatte keine Lust, mein komplettes Gepäck zum Bahnhof zu buckeln.
Mittlerweile sind wir auf 31.000 Fuß angekommen und die Flugbegleiterinnen kommen mit dem Abendessen. Es war heute ein echt gelungener Abschlusstag der Tour und ich fand es sehr passend, dass ich die Reise im Prinzip da beendet habe, wo sie angefangen hat, mit Sightseeing in Tokio. Morgen gibt es natürlich noch einen letzten Logbucheintrag mit dem Fazit der Reise.

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13. Oktober 2023

Der Himmel war komplett blau heute morgen und entsprechend habe ich den ganzen Tag hier in Haneda am Flughafen verbracht. Betrieb ist hier reichlich, immerhin ist Tokio Haneda der größte Flughafen Japans. Ich würde mal schätzen, dass die beiden großen japanischen Fluggesellschaften, ANA und JAL, sich hier 80 bis 90 Prozent des Verkehrs teilen. Die Fotoausbeute war jedenfalls groß und ich habe  jetzt nen Winter lang Zeit, zu sichten und zu bearbeiten… *lach…
Zu berichten gibt es also heute nicht viel. Als Bild des Tages habe ich heute mal was Stimmungsvolles vom Spotten ausgewählt. Die Tripple-Seven von United Airlines macht sich gerade auf den Weg zurück nach Washington, D.C., und im Hintergrund sieht man den Tokio Skytree.
Morgen ist mein letzter Tag in Japan. Ich muss zwar um elf aus dem Zimmer raus und natürlich Koffer und Trolli flugfertig gepackt haben. Dann habe ich aber noch den ganzen Tag hier in Tokio, denn der Flieger geht erst morgen abend um halb zehn. Eingecheckt bin ich schon. Ich überlege noch ein bisschen, was ich morgen machen soll, nochmal in die Stadt fahren oder noch ein bisschen Zeit hier am Flughafen verbringen? Ich denke ich werde es wieder vom Wetter abhängig machen. Das Gepäck kann ich jedenfalls bis heute abend hier im Hotel lassen und da es hier ja früh dunkel wird, ist dann immer noch reichlich Zeit zum Flughafen zu fahren.
Hmmmm… ist ein kurzes Logbuch heute.

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12. Oktober 2023

Es gibt kaum eine meiner Reisen, die nicht ein Flugabenteuer beinhaltet. Die Luftfahrt ist nun mal mein wichtigstes Hobby und Interessensgebiet neben Natur-, Tier- und besonders Vogelbeobachtung. Klar also, dass ich auch auf meiner Japan-Reise was mit Fliegerei machen wollte und im Idealfall sollte das mit Plane Spotting kombiniert werden.
Japan ist auf Grund seiner Geographie für Flugreisen prädestiniert. Viele Berge, viele Inseln. Da hilft auch ein gut ausgebautes Eisenbahnnetz inklusive Hochgeschwindigkeitszügen nur bedingt. Da ich das Bahnfahren hier in Japan in den letzten zwei Wochen ja schon sehr intensiv ausprobiert habe, ging’s heute an eine Tagestour per Flugzeug. Ich bin von Tokio Haneda, dem größten Flughafen Japans, nach Osaka Itami, dem Inlandsflughafen von Japans drittgrößter Stadt, geflogen und habe dort ein paar Stündchen gespottet. Natürlich hatte ich die Flüge und auch das Ziel im Vorfeld mit viel Bedacht ausgewählt. Erstens ist Haneda-Itami DIE Rennstrecke hier in Japan. Sowohl ANA als auch die Konkurrenz von Japan Airlines bieten stündlich mindestens einen Flug pro Richtung an, in der Regel mit Großraumflugzeugen. Ich hatte also schon im Frühjahr bei ANA einen Hinflug um 9:00 Uhr mit einer Boeing 787-8 und einen Rückflug um 15:00 Uhr mit einer Boeing 767-300ER gebucht. Leider hat ANA danach aber die Einsatzpläne geändert und es gab auf dem Hinflug eine 787-9, der gleiche Typ, mit dem ich auch aus Frankfurt nach Tokio geflogen bin.
Fliegen ist in Japan in mancher Hinsicht unkomplizierter als bei uns. Langes Warten an der Security? Fehlanzeige. Zwei bis drei Stunden vor Abflug vor Ort sein? Darüber würde man hier den Kopf schütteln. Ne dreiviertel Stunde reicht völlig, wenn man kein Gepäck aufgeben muss.
Erstaunt war ich allerdings doch, dass die Mehrzahl der Ansagen im Abflugbereich nur auf Japanisch gemacht wurden. Okay, die Anzeigetafeln waren auch in lateinischer und koreanischer Schrift, aber dass man nicht alles auch auf Englisch ansagt, das fand ich schon ungewöhnlich.
Der Flug nach Osaka-Itami war kurz und knackig, ne Stunde alles in allem. Schneller als Köln-London. Nach dem Start in Richtung Nordosten gab es eine geschmeidige Rechtskurve und damit auch einen tollen Blick auf den Flughafen Haneda, der auf einer Insel in der Bucht von Tokio liegt. Auf dem Weg nach Südwesten konnte ich auch den Fuji nochmal von oben sehen, allerdings ohne Schneekragen.
Nach der Landung bin ich mit dem Bus zum Itami Sky Park gefahren. Das ist ein Park und eine Besucherterrasse direkt am Zaun des Flughafens Osaka-Itami, mit tollem Blick auf das Vorfeld und die Piste. Die Flieger starten und landen einem direkt vor der Nase vorbei. Zuerst gab’s noch ein paar Wolken am Himmel, die immer wieder mal Schatten auf die Piste warfen, aber später hatte ich echtes Kaiserwetter.
Plane Spotting ist in Japan ne große Sache. Etliche andere Leute standen dort mit Kameras, allerdings war ich der einzige Europäer. Leider hat die Sprachbarriere Kommunikation mit den örtlichen Spottern weitestgehend vereitelt. Ein alter Japaner hat mir voller Stolz ein paar Fotoabzüge gezeigt und sogar einige geschenkt und er war auch sichtlich stolz, dass er „Boeing 787“ richtig ausgesprochen hatte. Ich hab ihm ein paar Chocolate Cookies angeboten. Das war das mindeste, was ich tun konnte, und leider auch das meiste…
Rund dreieinhalb Stunden habe ich im Itami Sky Park Flieger gekuckt. Dann musste ich zum Bus und zurück zum Flughafen, um meinen Rückflug anzutreten. Zwölf Jahre war es  her, dass ich zuletzt in einer 767 gesessen hatte. In Europa ist dieser Flieger mittlerweile selten geworden. Deshalb hatte ich mich auf den Flug mit der 767 von ANA echt gefreut und ihn auch ganz bewusst gebucht. Ich wurde nicht enttäuscht. Die 767 ist ein feines Gerät und ich hatte einen super Sitzplatz, auf der linken Seite vor dem Flügel und dem Triebwerk, so dass ich ein freies Schussfeld zum Fotografieren hatte. Das hat sich auch maximal bezahlt gemacht. Nach dem Start in Itami müssen alle Flugzeuge eine Linkskurve fliegen, da in der Verlängerung der Piste sowie rechts davon Bergketten aufragen. Da wir aber ja nach Nordosten in Richtung Tokio wollten, bedeutete das für unseren Flug eine 270 Grad-Kurve im Steigflug… mit einem geradezu dramatischen Blick nach unten auf den Flughafen. Einfach nur Klasse.
Der Rückflug war so kurz und knackig wie der Hinflug. Der Fuji hatte sich zwar wieder in Wolken gehüllt, aber der Anflug über die Bucht von Tokio in der langsam sinkenden Sonne war ein Erlebnis für sich. Sieht man im Bild des Tages. Ich habe dann noch ein halbes Stündchen, bis es zu dunkel wurde, auf der Zuschauerterrasse auf dem Terminal 2 in Haneda gespottet und mir dann am Flughafen ein frühes Abendessen organisiert. Ich hab mir gedacht, dass ich, wenn ich schon mal im Flughafen bin, in einem der zahlreichen Restaurants was essen kann. Ich war für einen Moment in Versuchung im British Pub einzukehren, aber dann hat doch die Neugier gesiegt und ich bin in einem japanischen Tempura-Restaurant gelandet. Bei der Tempura-Zubereitung werden die Lebensmittel mit Reismehl und Ei paniert und dann frittiert. War echt lecker.
Für morgen weiß ich noch nicht, was ich mache. Ich werde es wohl vom Wetter abhängig machen. Entweder ausgiebiges Plane Spotting hier in Haneda oder nochmal mit dem Zug in die Stadt. Das wird sich entscheiden, wenn ich morgen früh die Vorhänge aufziehe.

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  1. Reiselogbuch Japan 2023 - 11. Oktober
  2. Reiselogbuch Japan 2023 - 10. Oktober
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  4. Reiselogbuch Japan 2023 - 8. Oktober