• Startseite
  • Frantis Safari
  • Frantis Flieger
  • Frantis Planet
    • Reiselogbücher
      • Maskarenen 2025
      • Westfalen 2025
      • Tansania 2025
      • Latium 2025
      • Südafrika 2024
      • Australien 2024
      • Provence 2024
      • Japan 2023
      • Atlantisches Kanada 2023
      • Nepal 2023
      • Namibia 2022
      • Norwegen 2022
      • USA - Südstaaten 2022
      • Jordanien 2021
      • Norwegen 2021
      • Zypern 2020
      • Madeira 2020
      • Hamburg - Helgoland 2020
      • Libanon 2019
      • Baltikum 2019
      • West-Kanada 2019
      • Kreta 2019
      • Fiji - Südkorea 2018
      • Indonesien 2018
      • Zentralspanien 2018
      • Karibik 2018
      • Ägypten 2017
      • Québec 2017
      • Irland 2017
      • Nicaragua 2017
      • Uganda 2016
      • Schottland 2016
      • USA - Florida etcetera 2016
      • Laos 2016
      • Kastilien 2015
      • Nordengland 2015
      • Orkneys und Shetlands 2015
      • USA New York 2015
      • Andalusien 2014
      • Norwegen 2014
      • USA Südwesten 2014
      • Kanaren 2014
      • China 2013
      • England 2013
      • Budapest 2013
      • Panama 2013
      • Apulien 2012
      • Ukraine 2012
      • England 2012
      • Azoren 2012
      • Südafrika 2011
      • USA Nordosten 2011
      • Madrid 2011
      • Portugal 2010
      • Südengland 2010
      • Südostasien 2010
      • Malta 2009
      • USA kreuz und quer 2009
      • Malaysia-Kambodscha 2009
      • Golf von Neapel 2008
      • Brasilien 2008
      • Kambodscha 2008
      • Griechenland 2007
      • USA - Pazifik 2007
      • Nord-Sudan 2007
      • Andalusien 2006
      • USA - Florida 2006
    • Reisebilderbücher
  • Frantis Fotoalbum
  • Frantis World - Zufallsbilder
  • Frantis World - Kalendershop
  • JoomGallery
  1. You are here:  
  2. Start
  3. Frantis Planet
  4. Reiselogbücher
  5. Québec 2017
  6. Frantis Planet
  7. Reiselogbücher
  8. Reiselogbuch - 2019 West-Kanada

Reiselogbuch - 2019 West-Kanada


14. Juli 2019

West-Kanada… Wenn man mal vom Krüger-Nationalpark in Südafrika absieht, dann bin ich in keiner anderen Region außerhalb Europas so oft gewesen wie hier. Nach meinem ersten Besuch im Sommer 1987, damals im Rahmen einer Gruppenreise zusammen mit Oma Käte, war ich auch 1991 mit meiner Mutter und meiner Schwester Kathrin hier. Und dann 2003 nochmal nur für mich. Das ist schon irgendwie ne besondere Gegend für mich und da werde ich in den nächsten Tagen mit Sicherheit noch öfters drauf zu sprechen kommen.
Heute musste ich aber erst einmal die Anreise hinter mich bringen. Eigentlich hatte mein Sommerurlaub 2019 sogar schon gestern angefangen. Mein Flieger von Düsseldorf nach Paris sollte heute morgen um 6:40 Uhr starten. Deshalb habe ich die vergangene Nacht in Düsseldorf im Flughafenhotel verbracht. Kurz war die Nacht trotzdem und so bin ich heute morgen schon ein bisschen angezählt in den Flieger gestiegen.
Genau zehn Stunden hat dann der Langstreckenflug von Paris nach Vancouver gedauert. Unterwegs gab es spektakuläre Blicke auf das grönländische Eis und die Eisschollen im Nordpolarmeer, denn die Route an die kanadische Westküste läuft ziemlich weit nördlich.
Die Einreise nach Kanada ging erstaunlich schnell, obwohl hier in Vancouver am Flughafen die Hölle los war. Außer uns waren gerade mehrere Maschinen aus Asien angekommen und so war die Halle mit den Einreisekontrollen rappelvoll. Aber es ging dann doch zügig – und mittlerweile fast komplett computerisiert. Man kriegt nicht mal mehr nen Stempel. Schade. Die Zeiten wo man im Reisepass Einreisebeweise sammeln konnte, gehen wohl langsam zu Ende. Auch in Südkorea letzten Herbst habe ich schon keinen Stempel mehr gekriegt.
Bei AVIS hat es ein bisschen gedauert, bis ich meinen Mitwagen hatte. Ich fahre für die nächsten 16 Tage einen weißen Ford Fusion. Ist ein ziemliches Schiff, aber mit allem Zipp und Zapp ausgestattet. Nicht nur, dass er nen Hybrid-Antrieb hat, er ist auch ansonsten voll elektronisch. Das Aux-Kabel hätte ich zum Beispiel getrost zu Hause lassen können. Musik abspielen geht per Bluetooth. Ein eingebautes GPS hat die Kiste auch, und so werde ich wohl auf die Anschaffung von Straßenkarten (die heutzutage ja auch nicht mehr so ohne weiteres an jeder Tankstelle zu kriegen sind) verzichten. Ich bin zwar kein Freund von GPS, aber es hat durchaus Vorteile. Die habe ich auch heute hier in der Stadt direkt genutzt. Nachdem ich den Mietwagen hatte, habe ich ein bisschen rund um den Flughafen gespottet, aber so richtig gut war das heute noch nicht. Dafür bin ich auch zu sehr durch den Wind mit der Zeitverschiebung.
Aber da ich auch noch ein anständiges Bild des Tages haben wollte, bin ich noch zum Queen Elizabeth Park gefahren, wo es schöne Aussichten auf die Stadt gibt. Ein Beispiel seht Ihr unten.
Im Restaurant direkt neben dem Hotel gab es ein frühes Abendessen. Ich wohne hier sehr stilvoll im Holiday Inn und kann von meinem Bett aus die von Osten anfliegenden Flugzeuge kurz vor der Landung auf dem Vancouver International Airport sehen. In der Ferne, hinter der Grenze zu den USA, winkt außerdem der Mt. Baker. Mit satt über 3000m ist der Mt. Baker einer der größeren Vulkane im Kaskaden-Gebirge. Zum Glück aber zur Zeit ruhig. Dennoch sind diese Berge tickende Zeitbomben, wie man am Mt. St. Helens 1980 sehr deutlich sehen konnte.
Morgen werde ich mir ein bisschen Vancouver ankucken und noch weiter spotten. Übermorgen beginnt dann die Rundreise.
Noch ein paar kleine technische Hinweise: für das gemailte Logbuch werde ich die Fotos etwas stärker komprimieren. Auf der Webseite steht dann die hochaufgelöste Version. Außerdem wird es wahrscheinlich an der Mehrzahl der Tage zwei Bilder geben, damit ich mich nicht immer zwischen Landschaft bzw. Sehenswürdigkeit und Tierfotos entscheiden muss. Ach ja, und Karten gibt es natürlich auch ;-)

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 

 

 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag


 


15. Juli 2019

Um kurz nach zwei diese Nacht war ich das erste Mal wach… Entsprechend habe ich den Tag heute auch sehr ruhig angehen lassen. Ich habe heute morgen ein bisschen rum gegammelt und bin dann am späten Vormittag in die Stadt gefahren. Als erstes bin ich aber noch zur Apotheke gefahren, denn ich habe dummerweise meine Reisekaugummis zu Hause vergessen. Aber kein Problem. Hier in Kanada gibt‘s Tabletten mit dem gleichen Wirkstoff. Wäre ja doof, wenn ich mich in den kommenden Tagen nicht auf‘s Whale Watching konzentrieren könnte weil ich seekrank bin.
Viel Sightseeing wollte ich nicht machen und so habe ich heute nur einen einzigen Programmpunkt gehabt, den Stanley Park. Der Stanley Park ist der Stadtpark von Vancouver und liegt westlich von Vancouver Downtown auf einer Halbinsel. Nördlich vom Stanley Park befindet sich die Einfahrt zum Hafen von Vancouver durch das sogenannte Lions Gate, über das sich die grüngestrichene Lions Gate-Brücke spannt. Der Stanley Park ist riesig, über 400 Hektar, und damit ist er der größte Stadtpark Kanadas und der drittgrößte Nordamerikas nach dem Lincoln Park in Chicago und dem Golden Gate Park in San Francisco. Im Gegensatz zu den meisten anderen Stadtparks ist der Stanley Park aber nicht landschaftsgärtnerisch angelegt sondern zum großen Teil natürlich gewachsener Wald. Hier gibt es Spazier- und Radwege, einen Auto-Rundweg, das Vancouver Aquarium, Strände sowie Aussichtspunkte auf die Stadt, auf die Lions Gate-Brücke und auf North Vancouver. Ich bin ein bisschen über den Rundweg gefahren, habe zwischendurch immer wieder mal angehalten und die Aussicht genossen, ein bisschen Vogel-Safari gemacht, und fotografiert. Dabei entstand auch das erste Bild des Tages. Muss ich ja jetzt nicht mehr erklären… *lach…
Insgesamt war ich heute erstmal ziemlich grumpy drauf. Am Prospect Point, der nördlichen Spitze des Stanley Parks, gibt es einen Aussichtspunkt, von wo man die Lions Gate-Brücke schön sehen kann, und wo es auch ein Café und einen Andenkenladen gibt. Hier habe ich mit nem Modekaffee und nem Muffin versucht gegen meine schlechte Laune anzukämpfen und es hat auch ganz gut geklappt. Nach rund zwei Stunden im Stanley Park hatte ich aber genug. Es war nämlich ziemlich voll hier. Kanada hat auch Sommerferien und die Einwohner von Vancouver waren in Scharen unterwegs, zu Fuß, per Fahrrad und am Strand. Denn heute war hier Kurze-Hosen-Wetter, was in Vancouver nicht so oft vorkommt.
Gegen drei Uhr heute nachmittag habe ich mich auf den Weg zurück und zum Flughafen gemacht. Heute sollte hier ernsthaft gespottet werden. Inzwischen kannte ich ja hier die Gegend, wusste wo man gut parken und von wo man gut fotografieren kann. Unterstützung für‘s Spotten gibt es zum Beispiel auf einschlägigen Webseiten wie spotterguide.net, wo man für viele Flughäfen Tipps findet, wo gute Foto-Punkte sind. Dazu gehört dann auch eine Satellitenkarte samt Anfahrtsbeschreibung. Außerdem gibt es Apps, mit denen man den Flugverkehr beobachten kann. Dank Flightradar24 und anderen muss man sich nicht mehr überraschen lassen (oder Flugpläne konsultieren), welcher Flieger als nächstes kommt. Okay – ein Teil vom Spaß geht dadurch verloren. Andererseits kann man seinen Spotter-Tag so viel besser planen, denn man weiß in Echtzeit, wann welcher Flieger kommt. Man weiß ob was Besonderes dabei ist, und man weiß wann man Feierabend machen kann. Das Fernglas verliert allerdings auf diese Weise an Bedeutung.
Im Gegensatz zu gestern lief‘s heute mit dem Fliegerkucken ziemlich gut. Und zwischendurch hatte ich auch noch Gelegenheit für ein bisschen Vogelbeobachtung. Der Rotschulterstärling, den Ihr im zweiten Bild des Tages seht, ist der Beweis. Schon oft sind mir diese Vögel in Nordamerika begegnet. Nur vor die Linse hatte ich bisher noch keinen von ihnen.
Nach dem die Sonne dann soweit im Westen war, dass ich an meinem ersten Punkt Gegenlicht hatte, bin ich zu einem weiteren Spotterpunkt gefahren, wo ich den Rest des Tages fotografiert habe. Hier habe ich außerdem Bekanntschaft mit Chris und Derek gemacht. Chris ist Pilot bei Air Canada und Derek arbeitet zeitweise hier in Vancouver am Flughafen. Da gab es einiges zu fachsimpeln und nebenher wurden natürlich Flieger geknipst. Leider entschied sich die Flugsicherung dann, die Anflugrichtung zu ändern, so dass das Spotten ein jähes Ende hatte. Dabei war das Licht noch echt schön… Mist. Aber kann man nix dran machen.
Morgen beginnt meine Rundreise. Es geht mit der Fähre nach Vancouver Island.

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 


 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag


 


8. August 2019

Ich sitze bei Starbucks in Paris Charles de Gaulle im Terminal 2 G, wo die Regionalflüge nach Europa abgehen, die von Hop oder Luxair oder CityJet durchgeführt werden… Eine kleine Insel der Ruhe und Gelassenheit auf diesem Moloch von Flughafen. Der Cappuccino ist ein kleiner Pick-me-up nach einem ziemlich kurzen Flug von Toronto nach Paris. Ein bisschen über sieben Stunden hat‘s gedauert, und ein kräftiger Rückenwind hat bei der zügigen Atlantik-Überquerung geholfen. Ein bisschen schlafen konnte ich auch, aber insgesamt finde ich Flüge aus dem Dreieck Toronto – Boston – New York in Richtung Europa zu kurz, um es sich richtig gemütlich zu machen. Jetzt warte ich noch auf den Weiterflug nach Düsseldorf. Dieser Logbucheintrag wird also wahrscheinlich in Etappen entstehen…
Ich habe ja ein bisschen Milieustudien auf dieser Reise betrieben und das mache ich jetzt im Moment auch hier. Eine ganz eigenartig entspannte Stimmung herrscht in diesem Wartebereich. Wahrscheinlich liegt das daran, dass die Leute alle müde und vom Jetlag verkatert sind, so wie ich. Nur gedämpfte Gespräche sind zu hören, die Passagiere schluffen über den gefliesten Fußboden vor dem Starbucks und die einzigen Menschen, die hier schon so richtig Herr ihrer Sinne zu sein scheinen, sind die drei gut gelaunten afrikanischstämmigen Starbucks-Mitarbeiter hinter dem Tresen, die mit viel Verständnis auf das mäßige Französisch der Kunden (inklusive meines) reagieren.
Dreieinhalb Wochen Sommerabenteuer liegen hinter mir. Meine Herren (und Damen)… das war wieder eine intensive Zeit. Ich hatte ja eigentlich letztes Jahr gedacht, dass die Indonesien-Tour nix toppen kann. Aber ich muss gestehen, dass die diesjährige Kanada-Reise zwar vielleicht nicht dran kommt, aber doch sehr gut mithalten kann, was Spannung, Exotik, Erlebnisse, Naturbeobachtung, Flugerfahrungen, Plane Spotting, Whale Watching, Land und Leute… halt alles, was für mich ne Reise zu ner guten Reise macht, angeht.
Wobei, jetzt so im Nachhinein, und damit bin ich auch beim Fazit der Tour, die Reise für mich ganz klar in zwei Teile zerfällt… Pflicht und Kür. Vielleicht hat der eine oder die andere aufmerksame Beobachter oder Beobachterin das beim Lesen meines Logbuchs gemerkt. Der erste Teil der Tour ab/bis Vancouver war die Pflicht. Im Prinzip habe ich da (fast) nichts gemacht, was ich nicht schon mal gemacht hätte. Safari (und da zähle ich Whale Watching ganz klar dazu) ist natürlich immer neu und spannend und man kann ein Safari-Erlebnis nur schlecht mit früheren Erfahrungen vergleichen. Aber was die Choreographie der Tour anging, war das ja alles bekannt für mich. Wobei ich festgestellt habe, dass 16 Jahr ne lange Zeit sind, und man dann durchaus nochmal irgendwo hin fahren kann, um Eindrücke aufzufrischen. Die eindeutigen Highlights des ersten Teils waren aber dann doch die ‚neuen‘ Dinge… vor allem die Gletscherwanderung, und meine  (wenn auch kurzen Erkundungen) im Glacier-Nationalpark. Naja, und Safari in jeder Form geht für mich ja auch immer.
Der zweite Teil in den Northwest Territories war dann die Kür. Also, da ist man echt am A*** der Welt, und auch wenn es nicht der klassischen Vorstellung von Exotik, die man so gemeinhin hat, entspricht, war dieser Teil doch eine der abgefahrensten Reiseerfahrugnen, die ich je gemacht habe. Ich bin zwar kein Freund von kühlem Wetter im Sommer, aber nach den sechs Tagen in den Northwest Territories und in der kanadischen Arktis habe ich echt Lust, mich mit dieser Gegend noch weiter zu beschäftigen. Mal kucken, was die nächsten Jahre da an Reiseideen und -möglichkeiten bringen. Für den ersten Kontakt war es auf jeden Fall fantastisch.

Wie vermutet, hier kommt der zweite Teil… Ich bin gut in Düsseldorf gelandet, nach einem sehr angenehmen Flug dank eines kostenlosen Business Class-Upgrades seitens der Air France. Es gab ein dickes Frühstück und Schampus dazu. Topp!

Also, wo war ich stehen geblieben? Bei den Northwest Territories. Wie gesagt: es war fantastisch. Weitgehend unberührte und zumindest einsame Landschaft und Wildnis. Mein persönlicher Höhepunkt war dabei das Erlebnis des Mackenzie River. Ich hab‘s ja mit großen Flüssen, und der Mackenzie reiht sich für mich ein in die Champions League der Flusserlebnisse, zusammen mit Nil, Amazonas, Mississippi und Mekong.
Ein weiteres absolutes Highlight in den Northwest Territories waren die Menschen. Dadurch, dass es davon nur so wenige gibt und - zumindest scheinbar – jeder jeden kennt, hat der Umgang etwas sehr kameradschaftlich-familiäres. Selbst den Fremden wie mir gegenüber. So habe ich es zumindest erlebt. Egal ob die Leute von Canadian North in der Luft und am Boden, die Mitarbeiter in den Hotels, die Tourguides… die Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit und der Stolz auf das, was man da tut war, überall zu spüren. Jetzt sind das natürlich Leute, die vom Fremdenverkehr, d.h. dem Umgang mit Fremden, leben. Aber selbst die Leute, denen man so nebenher begegnet, weil sie im Flugzeug neben einem sitzen (und das ist in den Northwest Terirtories vergleichbar mit der Erfttalbahn oder der 801 bei uns), oder weil sie an der Ladenkasse hinter einem stehen, sind offen und umgänglich.
Das Fliegen war für mich als alten Fliegerfreak natürlich ein unvergleichliches, einmaliges Erlebnis. Es ist was anderes, ob man mit ner kleinen Cessna auf der Schotterpiste landet, wie ich es in Afrika schon erlebt hatte, oder mit einer 737-200 wie in Kugluktuk und Cambridge Bay. Das würde ich sofort wieder machen wollen, und ich glaube wenn meine Pilotenkarriere jemals in die Gänge gekommen wäre, dann wäre ich jetzt auch professionell in solchen Gegenden unterwegs und nicht am Steuer eines Airbus zwischen Köln und London.
Ihr merkt schon – die Kür der Reise war wirklich eine Kür. Und das alles vor der Kulisse der arktischen Landschaft.
Edmonton und die gestrige Safari waren dann ein schöner Abschluss und ich muss sagen, dass mein diesjähriges Sommerabenteuer ein voller Erfolg war. Ich hoffe es hat Euch Spaß gemacht, wieder virtuell mit dabei zu sein. Ne lange Pause gönne ich Euch allerdings nicht. Übermorgen geht‘s schon wieder los. Dann mit meinen Eltern… *lach… Nur op jöck, der Jung…
Als letztes Bild des Tages für das Reiselogbuch West-Kanada 2019 gibt‘s heute mal einen Sonnenuntergang… aus dem Flieger… irgendwo kurz vor Neufundland...

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

 

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis


 


7. August 2019

Pünktlich um sieben heute morgen riss mich das infernalische Geräusch des Hotelzimmertelefons aus dem Schlaf. Nachdem ich mich an die eher sanften Töne meines Handy-Weckers gewöhnt hatte, war das ein ziemlicher Schock. Das Handy bimmelte dann zwei Minuten später, als mein Puls sich langsam zu beruhigen begann.
Von meinem Hotel zum Flughafen sind es nur fünf Minuten mit dem Auto. Der Golf wurde zurückgegeben und dann habe ich bei WestJet, die für die erste Etappe meiner Reise verantwortlich sind, eingecheckt. Der Sammy hatte ein bisschen Übergewicht, und so musste ich noch ein kleines bisschen umpacken, aber der Mitarbeiter von WestJet war sehr nett und hatte damit kein Problem.
Der Flughafen in Edmonton hat ein, wahrscheinlich unfreiwilliges, Retro-Flair. Das war mir schon am Sonntag bei meiner Ankunft in der Gepäckausgabe aufgefallen und setzte sich heute im Checkin-Bereich fort. Es hat was von den 1970ern… *lach… Hinter der Sicherheitskontrolle sieht es allerdings deutlich moderner aus. Ich habe ein letztes Starbucks-Frühstück zu mir genommen und dann war es auch schon Zeit zum Einsteigen.
Die Boeing 737-800 von WestJet war bis auf den letzten Platz voll. Nachdem ich heute morgen so rüde, und vor allem für die Verhältnisse der letzten Tage früh, geweckt worden war, habe ich mich bald nach dem Start ins Jööpchen gemummelt und bin schön eingeschlafen. Gut dreieinhalb Stunden dauert der Flug von Edmonton nach Toronto, und als ich wieder wach wurde zeigte die WestJet-App auf meinem Handy eine verbleibende Flugzeit von 53 Minuten. Nicht schlecht.
Im Moment sitze ich in Toronto und fühle mich ein bisschen wie in einer anderen Welt. Der Flughafen in Toronto hat mehr Betrieb, als die Flughäfen in Vancouver und Montreal zusammen. Hier ist echt was gebacken. Leider ist es mit fotografieren aktuell schlecht, denn vom Terminal 3 aus knipst man um diese Uhrzeit gegen die Sonne. So schreibe ich also jetzt den vorletzten Logbucheintrag der Tour. Gleich geht‘s bei Air France an Bord und dann hoffe ich, dass a) es was anständiges zu essen und vor allem zu trinken gibt und b) ich gut schlafe. So ein richtig langer Flug ist das ja nicht von Toronto nach Paris.
Als Bild des Tages habe ich einen Blick auf Toronto für Euch. Am Horizont erkennt man die Skyline von Toronto Downtown mit dem CN Tower, der mal das höchste Gebäude der Welt war.

Inhaltsverzeichnis letzter Tag

 

Inhaltsverzeichnis letzter Tag


 


6. August 2019

Heute war wahrscheinlich der am schlechtesten geplante Tag der gesamten Tour. Ich hatte mir nicht so wirklich Gedanken gemacht, was man in Edmonton unternehmen kann, vor allen Dingen, weil ich ja eigentlich statt zwei nur einen Tag hätte haben sollen und es klar war, dass ich spotten und einkaufen wollte. Insofern hatte ich nix auf dem Schirm außer, dass ich mal in die Stadt reinfahren wollte.
Dann begab es sich, dass ich kurz vor meiner Abreise über Facebook mitbekam, dass eine ehemalige Schülerin, Temina Girod, die zwar aus Kanada stammt aber an meiner Schule 2013 den Realschulabschluss und anschließend am St. Michael-Gymnasium in Bad Münstereifel Abi gemacht hat, jetzt in Edmonton lebt und studiert. Wir waren also für heute um 14 Uhr zum Kaffee verabredet.
Heute morgen hat‘s hier noch ein bisschen geregnet und ich habe den Tag entsprechend gemütlich angehen lassen und dann gedacht, „Och, befrag doch mal das Internet, was man in Edmonton alles so machen kann, außer sich das Parlamentsgebäude von Alberta anzusehen.“ Was soll ich sagen? Nur 45km östlich von Edmonton befindet sich der
Elk Island Nationalpark. Damit war das Nachmittagsprogramm für mich eigentlich schon klar, allerdings hab ich mich dann etwas beeilt, um noch in die Stadt zu fahren, das Parlament von Alberta zumindest von außen zu besichtigen, und nach nem guten Aussichtspunkt für ein Skyline-Foto von Edmonton Ausschau zu halten. Fotos des Tages hätte es zu diesem Zeitpunkt schon genug geben.
Um zwei haben Temina und ich uns in einem schönen Café in Strathcona getroffen, in dem Teil von Edmonton auf dem Südufer des North Saskatchewan River, der bis 1912 eine eigenständige Stadt war. Wir haben anderthalb Stunden zusammengesessen und sehr schön erzählt, und zwar eigentlich kaum von der Schule, was ich immer ein gutes Zeichen finde, wenn ich Leute treffe, wo die Schule der gemeinsame Ausgangspunkt war. Wenn immer nur von früher erzählt wird und nicht von heute und von Zukunftsplänen, finde ich das ein bisschen doof.
Nach dem Kaffee mit Temina bin ich in Richtung Elk Island Nationalpark aufgebrochen. Vom Zentrum von Edmonton aus ist das ne knappe dreiviertel Stunde Fahrt. Zum Glück habe ich heute morgen noch meine Jahreskarte von Parks Canada gefunden. So musste ich keinen Eintritt bezahlen.
Der Elk Island Nationalpark ist mit 194km² einer der kleinen Nationalparks in Kanada. Noch dazu wird das Gebiet durch den Yellowhead 16-Highway (Ihr erinnert Euch?), der von Edmonton in Richtung Winnipeg führt, in zwei Teile geteilt. Im südlichen Teil leben rund 300 Wald-Bisons, deren Vorfahren 1965 aus dem Wood Buffalo Nationalpark hier hingebracht wurden und die genetisch einwandfreiste Population von Wald-Bisons darstellen. Leider hatte man nämlich in den 1920er-Jahren – in einem dramatischen Beispiel von „‚Gut gemeint‘ und ‚gut gemacht‘ sind zwei GANZ verschiedene Dinge“ - einige tausend Prärie-Bisons im Wood Buffalo Nationalpark angesiedelt, die sich mit den Wald-Bisons vermischten, so dass man bis in die 1950er Jahre glaubte, reinrassige Wald-Bisons wären ausgestorben. Dann hat man aber doch noch welche gefunden und jetzt gibt es wieder rund 7000 Exemplare dieser größten Bison-Unterart, unter anderem im Südteil des Elk Island Nationalparks. Im Nordteil des Parks, der für Besucher auch mit dem Auto zugänglich ist, leben dagegen 450 Prärie-Bisons.
Gegen halb fünf war ich vor Ort, und hatte auf dem Weg schon einen Büffel direkt am Zaun, auf der rechten, also südlichen Seite des Highways stehen sehen, einen Wald-Bison also. „Hmmmm“, hab ich mir gedacht, „kann also nicht so schwer sein mit der Safari hier.“ War es dann aber doch.
Ich habe am Visitor Centre angehalten, nen kleinen Verzäll mit einer der Rangerinnen gehalten, ne Karte des Parks und eine Vogel-Checkliste bekommen, und dann ging es auf Pirsch. Es gibt ein paar Straßen und auch einen Schotter-Rundweg im Park, wo man Tiere sehen kann. Mit Glück, versteht sich, denn man ist hier immerhin auf Safari und ohne Glück läuft da nix. Neben Bisons gibt es auch Elche, Wapitis, Maultierhirsche, Weißwedelhirsche, Schwarzbären, Kojoten und ab und zu auch Wölfe im Park… plus eine Vielzahl kleinerer Säugetiere und natürlich etliche Vogelarten.
Ich bin also mit dem Golf schön langsam durch den Park gepirscht, und habe vor allem Vögel zu Gesicht bekommen. Unter anderem eine für meine persönliche Liste komplett neue Art, aber auch etliche Arten, die ich zwar schon kannte, aber auf dieser Tour noch nicht gesehen hatte.
Die Landschaft des Parks ist weitgehend flach und besteht aus Wäldern mit kleinen und größeren Lichtungen sowie vielen Seen und Sümpfen. Idealtypisches Kanada außerhalb der Berge, wie ich finde. Man kann an einigen Stellen Wanderungen machen, aber das war für mich heute aus Zeitgründen keine Option. Ausgestiegen bin ich aber trotzdem, um das Vogelleben auf den Seen zu beobachten… Naja, und nicht nur das Vogelleben, wie man im ersten Bild das Tages sieht. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben wilde Biber gesehen. Die waren sogar recht entspannt. Der erste war noch weit weg und ich hatte nur ein kryptisches Beweisfoto. Aber danach habe ich an anderen Stellen noch mehrere Biber webseiten-tauglich vor die Linse bekommen.
Ich bin insgesamt einmal quer durch den Park bis zum nördlichen Tor und habe mich dann wieder auf den Weg zurück gemacht. Bisons hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine gesehen, aber dass es welche geben musste, davon zeugten die zahlreichen
Wälzstellen, die die Straße säumten. Ich hatte die Hoffnung schon fast auf gegeben und mich damit abgefunden, dass ich womöglich vom Highway aus Bilder durch den Zaun machen müsste, aber dann kam ich kurz vor dem südlichen Ausgang des Parks über eine Straßenkuppe und da kam mir in geschätzten dreihundert Metern ein Prärie-Bison-Bulle entgegengeschlendert. Ich habe an meine Erfahrungen mit Elefanten im Krüger-Nationalpark gedacht, und das Auto angehalten. Jetzt ist so ein Bison-Bulle im Gegensatz zu einem Elefanten natürlich keine richtige Gefahr für Menschen in Autos, aber so ein paar kräftige Blötschen hätte das bestimmt gegeben. Der Kamerad war aber nicht wirklich aus der Ruhe gebracht dadurch dass er mich vor sich auf der Straße sah (und hinter sich auch noch ein Auto hatte, das ihm mit Sicherheitsabstand im Bison-Schritttempo folgte). Ich habe also schön die Kamera betätigt während er näher und näher kam und auf meiner Höhe einen höflichen Schlenker nach rechts auf den Seitenstreifen machte, um danach wieder auf die Fahrbahn einzuschwenken… *lach… absolut tolles Erlebnis… und ein Büffelfoto wie aus dem Bilderbuch. Danach konnte ich beruhigt zurück ins Hotel fahren.
Auf dem Rückweg habe ich vom Highway aus dann noch einige weit entfernte Prärie-Bisons auf der nördlichen und zwei weitere Wald-Bisons auf der südlichen Seite gesehen, plus zwei Weißwedelhirsche. Der Ausflug zum Elk Island Nationalpark war also trotz der Kürze ein voller Erfolg.
Heute Abend gab es dann noch mal Prime Rib zur Feier des letzten Abends, während die Blue Jays ein bisschen doof gegen die Tampa Bay Rays in 10 Innings verloren haben. Mein Gepäck ist weitgehend gepackt, ich muss morgen nur noch die letzten Sachen in den Sammy und die Echo Bay-Tasche schieben. Um sieben geht der Wecker, um acht will ich zum Flughafen fahren und um viertel nach zehn startet (planmäßig) die erste von drei Etappen meines Heimflugs. Ich weiß noch nicht genau, wie ich es mit dem Logbuch hinkriege, ob es morgen eines gibt und am Donnerstag das Fazit, oder ob ich das kombiniere. Kommt unter anderem drauf an, ob ich morgen Bildmaterial habe und wieviel Aufenthalt ich in Toronto vor dem Flug über den Atlantik haben werde.

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag


 

  1. Reiselogbuch West-Kanada 2019 - 5. August
  2. Reiselogbuch West-Kanada 2019 - 4. August
  3. Reiselogbuch West-Kanada 2019 - 3. August
  4. Reiselogbuch West-Kanada 2019 - 2. August