13. Oktober 2010

Ich bin in Faro – das ist so ziemlich das südlichste und von Lissabon entfernteste Etappenziel meiner Portugal-Tour. Irgendwie also schon fast Halbzeit.
Auch heute war ein eher gemütlicher Tag – wie sich überhaupt die Tour sehr entspannt gestaltet. Nach dem Frühstück ging's von Mértola aus los Richtung Süden zur Algarve. Zuerst führte die Strecke noch durch die jetzt recht bergigen Gegenden Südost-Portugals, wobei nach der Hälfte der Fahrtstrecke auf dem Weg zur Küste eine sehr schicke Schnellstraße an Stelle der Landstraße trat. Super ausgebaut und kein Auto weit und breit. Schade, dass ich nur nen Renault Clio habe... *lach... Jedenfalls habe ich die Straße, die ja auch über meine Steuergelder finanziert wurde – Brüssel lässt grüßen – echt genossen.
Kurz vor der Küste, in der Nähe von Villa Real de Santo Antonio, das an der Mündung des Rio Guadiana liegt und gleichzeitig der Grenzort nach Spanien ist, habe ich dann erst mal ein bisschen Naturbeobachtung betrieben. Hier liegt das älteste Naturschutzgebiet Portugals, und es gab reichlich (Wasser-)Vögel zu beobachten, denn das Gebiet besteht aus den Salzmarschen an der Mündung des Rio Guadiana. Ich habe heute abend mal gezählt – die Vogelarten-Liste steht aktuell bei 36.
Danach ging's weiter, die Südküste entlang nach Tavira. Eigentlich ein recht schnuckeliger Ort, aber man merkt schon, dass man in die Haupt-Touri-Gegend von Portugal kommt. Viele fremde Leute laufen rum, der übliche Touri-Ramsch wird verkauft und die entsprechende Belustigung wird geboten, verbunden mit dem Versuch, Geld zu verdienen. (Pan-Flöten-Bands finde ich ja sowieso ziemlich sch***e, aber dann auch noch „Every Breath You Take“??? Wenn Sting schon tot wäre, würde er sich im Grabe rumdrehen... *lach...)
Das hat mich aber nicht davon abgehalten, den Ort zu erkunden, und auch dieses Mal hatte der Lonely Planet mit seinem Tipp recht. Es lohnt sich. Kleine Gässchen, kleine Kirchen, ein Castelo... das bekannte Muster. Dazu allerdings dieses Mal auch ein Fluss, der interessanter Weise vor Fischen wimmelte, und im Hintergrund der Atlantik. Heute gibt es also mal eines dieser inzwischen schon vielfach von mir erwähnten kleinen Gässchen als Bild des Tages. Wohl gemerkt – hier fahren auch Autos.
Einem weiteren Tipp meines Lonely Planet folgend bin ich vor dem Stadtrundgang durch Tavira erst mal portugiesisch essen gewesen, und die portugiesischen Küche hat einiges wieder gut gemacht. Es gab Reis mit Meeresfrüchten und es war super. Ich glaube es kommt – wie fast überall - echt darauf an, WO man einkehrt und ich hatte wohl an den vergangenen beiden Tagen einfach nicht so richtiges Glück.
Von Tavira aus bin ich dann zum heutigen Ziel nach Faro gefahren und da es noch mitten am Nachmittag war habe ich mich zum Flughafen begeben und ein Ründchen gespottet. Die Bedingungen waren traumhaft, nur ein bisschen mehr Verkehr mit ein bisschen mehr Vielfalt (die Hälfte der Flugbewegungen war von Ryanair) hätte es sein dürfen. Aber ich will mich nicht beklagen – es hat trotzdem Spaß gemacht.
Morgen früh gibt’s erst mal Stadtbesichtigung in Faro und morgen nachmittag werde ich ein bisschen in der Umgebung hier auf Pirsch gehen und versuchen noch mehr Wassergeflügel auf die Speicherkarte zu bannen.

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