3. April 2013

Tag zwei in Bocas... und leider auch nur noch drei mal schlafen und dann geht’s schon wieder nach Hause...
Diese Nacht hat es hier so heftig geregnet, dass ich mehrfach vom Prasseln auf dem Dach wachgeworden bin. Heute morgen waren die Temperaturen dann zwar wieder sehr angenehm, aber der Himmel war grau, und das Programm für heute stand eine Zeit lang auf der Kippe.
Hercilia hatte mich gestern Abend ja gefragt, ob ich die Bootstour machen wollte. Ich war eigentlich ein bisschen skeptisch, aber dann habe ich mich doch dazu entschlossen. Immerhin stand ja auch Vogelbeobachtung auf dem Programm. Zur angekündigten Startzeit tat sich aber noch nix, denn Hercilia sagte, der 'Captain' würde erst mal rausfahren und sich die Bedingungen ankucken. Das gab mir genug Zeit, noch grade im Ort zur Apotheke zu gehen und ne Packung Dramamine zu besorgen. Das ist der Name für ein Medikament gegen Reisekrankheit, mit dem gleichen Wirkstoff, der bei uns in den Superpep-Reisekaugummis drin ist. Bekanntlich bin ich ja nicht sehr seefest und da wollte ich auf Nummer sicher gehen.
Um halb elf ging's dann los. Außer mir war noch ein Ehepaar an Bord, die hier wohnen und mich gestern schon etwas genervt hatten, weil sie ihre Badeklamotten an den Stricken 'meiner' Hängematte trockneten und auf dem Balkon vor meinem Zimmer in 'meinen' Schaukelstühlen saßen. Grundsätzlich hätte ich mit all dem ja kein Problem gehabt, aber ich hätte es schon okay gefunden, vorher gefragt zu werden. Aber auch heute stellten sich die zwei, die nur Spanisch sprachen, als ziemlich wortkarge Spaßbremsen heraus. Tja, und dann waren da noch unser Skipper und ich an Bord. Die Passagiere wurden vorschriftsmäßig mit Schwimmwesten ausgestattet und dann legten wir ab. Zuerst ging die Fahrt entlang der Wasserfront von Bocas del Toro. So konnte man die Stadt mal schön von der Meerseite sehen. Danach ging es die Westküste der Isla Colón entlang, vorbei an Mangroven und vereinzelten auf Pfählen im Meer stehenden Hütten und Gästehäusern.
Dann fing's an zuregen. Wir bekamen alle schick olivgrüne Ponchos und die Fahrt konnte mit unverminderter Geschwindigkeit weiter gehen. Auf Grund der Witterung wurde aber erst mal in Boca del Drago, ziemlich genau am anderen Ende der Insel ein Stopp ein gelegt und wir haben in einem dortigen Restaurant besseres Wetter abgewartet und schon mal das Mittagessen vorbestellt. Als der Regen aufhörte und der Käpt'n weiter zur Vogelbeobachtung wollte war allerdings von meinen Co-Passagieren nichts zu sehen. Die waren wohl davon ausgegangen, dass wir bis zum Mittagessen in Boca del Drago pausieren würden... was wir folglich dann auch taten. War aber nicht so schlimm. Ich habe mir ein bisschen die lauwarme Karibik um die Füße spülen lassen und dazu die Seeschwalben und andere Vögel fotografiert. In diesem Zusammenhang entstand auch das Bild des Tages. Ein Kanada-Reiher steht auf dem Riff und wartet auf Beute. Das Land im Hintergrund ist übrigens schon das panamaische Festland. So nah liegt die Nordspitze der Isla Colón an der panamaischen Karibik-Küste.
Nach dem Mittagessen – ich habe mich auf nen Salat und nen frisch gepressten Maracuja-Saft beschränkt, weil ich heute abend hier in Bocas ins Restaurant will – ging's zu den Vogelinseln, die vor der Nordspitze der Isla Colón liegen. Eigentlich noch nicht mal ein schlechter Platz. Es gibt Tropik-Vögel, Braun-Tölpel und Fregattvögel. Das Fotografieren war allerdings ziemlich schwierig, da einerseits das Boot im Seegang, der hier an den Inseln herrschte, sehr stark schwankte und andererseits der graue Himmel nicht grade für beste Bedingungen sorgte. Gut zehn Minuten dauerte unser Birdwatchingversuch. Dann fing's - mal wieder – an zu regnen. Unser Skipper hat uns deshalb zum letzten Haltepukt des Tages gesteuert, zur Playa de las Estrellas, zu Deutsch Seestern-Strand. Da gab's Gelegenheit zum Baden und Schnorcheln, zwei meiner absoluten Lieblingsaktivitäten... *lach... und dazu holte uns der Regen schon wieder ein. Vogelbeobachtung war dort übrigens weitgehend Fehlanzeige, wenn man von ein paar Rabengeiern, einem Little Blue Heron und etlichen Great-tailed Grackle absieht. Letztere übernehmen hier in Panama die Rolle von Krähen, Elstern und Staren und sehen auch wie eine Mischung aus diesen Vögeln aus.
Nach ner Stunde am Strand sind wir wieder zum Bocas Inn gefahren. Hmmmm – was soll ich sagen? Der Tag war nicht wirklich so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, aber es war jetzt auch kein totaler Reinfall. Ich glaube allerdings, dass ich, wenn ich noch mal nach Bocas del Toro kommen sollte, auf diese Exkursion verzichten werde.
Morgen ist schon Donnerstag. Die Zeit rast dahin. Am späten Nachmittag geht mein Flug zurück nach Panama City, meinem dritten und letzten Aufenthalt dort für diese Reise. Ich denke ich werde morgen die Sache hier in Bocas mal gemütlich angehen, und mir vielleicht ein Fahrrad für eine Spazierfahrt mieten. Je nachdem, wie das Wetter sein wird.

P.S. Mein ornithologischer Tageshöhepunkt ereignete sich vor wenigen Minuten während des Verfassens dieses Logbucheintrags: mehrere Schmarotzerraubmöwen klaubten direkt vor meiner Nase Fischabfälle aus dem Wasser. Mit diesen Vögeln hatte ich in der Karibik überhaupt nicht gerechnet.



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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.