3. Juli 2015

Den Bildern des Tages nach zu urteilen entwickelt sich meine diesjährige Sommerferien-Tour immer mehr zu einer Papageientaucher-Show... *lach... Kandidaten zum Bild des Tages hätte es heute auch wieder etliche gegeben, aber ich fand die Kombination aus den beiden heutigen Bildern lustig, und sie zeigen schön, was heute das Geschehen bestimmte: Nebel und Vogelbeobachtung.
Im Pierowall Hotel begann mein Tag heute mit dem ersten Full Scottish Breakfast der Tour. (Da meine Gastgeber in Kirkwall ja nicht da waren, gab's dort nur ein 'normales' Frühstücksbuffet.)
Auf dem Programm heute sollte eine Klippenwanderung zum Leuchtturm am Noup Head stehen, die gleichzeitig durch ein Vogelschutzgebiet, unter anderem mit der größten Basstölpel-Kolonie der Orkneys, führt. Leider war es heute morgen aber nebelig. Ich bin zwar mal Richtung Noup Head gefahren und habe auch den Ausgangspunkt der Tour gefunden, aber bei der geringen Sichtweite hatte das nicht wirklich viel Zweck. Also kam Plan B zum Zuge. Fast am Südende der Insel liegt ein kleiner Küstenwanderweg, der am Castle O'Burrian vorbeiführt. Das ist keine Burg, sondern eine Felsformation vor den Klippen, mit einer großen, und vor allem leicht zugänglichen Papageientaucher-Kolonie. Das Hinweisschild dafür seht Ihr auf dem erste Bild des Tages, und darüber hinaus auch den Nebel. Da die Insel Westray hier im Süden nicht so hoch ist – ich schätze mal, die Klippen am Castle O'Burrian haben so 20 bis 25m – war man hier heute vormittag nicht in, sondern unter den Wolken. Nach einem kurzen Spaziergang oberhalb der Klippen stand ich vor der Papageientaucher-Kolonie und konnte dem munteren Treiben der Alken zu sehen. Und hatte natürlich auch schöne Fotomöglichkeiten, wie man im zweiten Bild sieht. Wobei ich sagen muss, dass sich fliegende Papageientaucher, und überhaupt fliegende Alken nicht so leicht fotografieren lassen. Die sind zum einen nicht besonders groß und zum anderen auch noch richtig flott unterwegs. Da muss man schon sehr auf Zack sein. Ihr könnt Euch also vorstellen, dass ich heute Dutzende von Fotos gemacht habe, wo man nur leeren Himmel oder nur leeres Meer oder nur verschwommene Felsen oder nur verschwommene Schemen oder nur Teile von Vögeln drauf sieht. Zum Glück ist das ja alles digital. Auf Dias wäre das teuer geworden. Aber am Ende hat sich die Mühe gelohnt. Rund zwei Stunden habe ich am Castle O'Burrian verbracht, und in der Zwischenzeit hatte der Himmel dann auch ein Einsehen und die Sonne kam raus. Und zwar nicht nur im Süden, sondern über ganz Westray.
Ich habe daraufhin meinen Plan, im Pierowall Hotel-Pub gemütlich zu Mittag zu essen, gekippt und habe mir nur im örtlichen Supermarkt (eigentlich mehr ein größerer Tante Emma-Laden) was zu Essen gekauft und bin zum Startpunkt der Klippenwanderung zum Noup Head gefahren. Als ich da war hatte der Nebel schon wieder die Küste erreicht, aber da es über dem Land ganz gute Sicht gab, bin ich trotzdem aufgebrochen. Bei richtigem Nebel sind Klippenwanderungen ja nicht ganz ungefährlich, aber bei mehr als hundert Meter Sichtweite fand ich's okay. Der Nebel hat sich dann auch zwischendurch mal gelichtet und den Blick auf die Landschaft und die Schafe freigegeben. Oben am Noup Head war's zumindest klar genug, dass man einen Blick auf die Klippen und die Seevogelkolonie werfen konnte. Die Bilder, die dort entstanden, haben aber alle ein bisschen nen Nebelschleier. Nach ziemlich genau drei Stunden Wanderung war ich wieder am Auto, bin zum Pierowall Hotel-Pub gefahren und habe mir nen Nachmittagstee gegönnt. Inzwischen war's nämlich schon vier Uhr. Um kurz vor fünf bin ich zum Flugplatz gefahren, denn ich wusste ja, dass um 17 Uhr der Flieger aus Kirkwall ankommt und da bot sich in dem strahlenden Sonnenschein, den wir heute nachmittag hatten, eine super Fotogelegenheit... Naja... hätte sich geboten. Leider war in Kirkwall so dichter Nebel, dass der Flug gestrichen werden musste. Schade.
Um kurz nach sechs war ich am Fähranleger und um zwanzig vor sieben ging die Fahrt zurück von Rapness nach Kirkwall. An Bord der MV Varagen habe ich mal an die Brückentür geklopft und gefragt, ob ich rein dürfte und der Käpt'n hat ja gesagt. Er hat mir alles erklärt und wir haben ein bisschen über Radar und Schiffsschrauben gefachsimpelt.
Um kurz nach acht heute abend waren wir in Kirkwall und ich habe mir bei Tesco's noch nen Snack zum Abendessen gekauft. Auf Restaurant hatte ich keine Lust mehr. Im Quartier habe ich Albert, meinen Gastgeber, kennen gelernt, und er hat auch den Router neu gebootet, so dass das Internet für den Laptop jetzt wieder funktioniert.
Das Programm für morgen ist noch nicht ganz sicher. Ich werde Euch aber natürlich morgen erzählen, was ich gemacht habe.

 

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