8. August 2014

Hallo zusammen... da bin ich wieder. Nach nur einer Woche zu Hause bin ich schon wieder op Tour. Dieses mal geht’s nach Norwegen. Ist zwar nur ein Kurzurlaub, denn wir sind insgesamt nur vier Nächte hier, aber ich denke ein Reiselogbuch ist er trotzdem wert. Da es insgesamt nur fünf Tage (mit dem Abreisetag) sind habe ich mir überlegt, dass ich Euch bei diesem Reiselogbuch pro Tag zwei Bilder des Tages biete. Ich denke es sollte nicht so schwer werden, etwas Passendes rauszusuchen.
Der Tag begann heute morgen mit dem Weckerklingeln um fünf nach fünf. Ich hasse sowas ja. Wenn es so früh losgeht habe ich in der Regel schon keine Lust mehr und muss mich immer überwinden, wirklich in die Tour oder den gerade bevorstehenden Reise-Abschnitt zu starten. Einzige Ausnahme ist hier ne Safari. Da steht man halt über längere Zeit sehr früh auf... und ist auch sehr früh im Bett.
Wobei... ne Safari ist diese Reise hier auch. Die Planung begann vor nem guten Jahr, als mein kleiner Bruder die Idee hatte, in der Dovrefjell-Region in Zentralnorwegen Moschusochsen zu sehen. Und heute sind wir hier, mein kleiner Bruder, mein Schwager Frank und ich.
Heute der Tag stand im Zeichen der Anreise. Zuerst ging's von Köln nach Amsterdam und dann weiter nach Trondheim. In Amsterdam hatten wir nur 50 Minuten zum Umsteigen, aber obwohl das sehr knapp war, und ich dieses Jahr schon mal schlechte Erfahrungen beim Umsteigen in Amsterdam gemacht hatte, war unser Gepäck komplett da. Ein Glück. Unser Gepäck war nämlich sehr umfangreich, denn wir hatten beschlossen, auf Grund der Preislage hier in Norwegen einen nicht unerheblichen Teil von Lebensmitteln von Deutschland aus zu importieren. Frank und mein Bruder jeweils mit einer Tasche bzw. Koffer und ich mit zwei.
Die Flüge waren beide problemlos und ich fand die Ankunft in Trondheim echt spannend. Ein schöner Flughafen mit einer tollen Lage am Fjord. Hier würde auch Spotten Spaß machen, aber ich denke dazu werde ich bei dieser Tour nicht kommen.
Nach der Übernahme des Mietwagens – wir hatten eine Skoda Yeti oder ähnliches gebucht und sind jetzt mit einem BMW X3 unterwegs – ging's auf die Schnellstraße Richtung Trondheim. Bis in die Stadt sind's vom Flughafen aus 32km. Als nächstes wurde eingekauft, die Sachen, die wir nicht aus Deutschland mitbringen wollten oder konnten: Milch, Eier, Bier, O-Saft, Butter, Wasser, gekochter Schinken.
Ein paar Kilometer außerhalb von Trondheim haben wir dann an nem Fjord Mittagspicknick gemacht, bevor es wieder auf die Schnellstraße ging. Wir wohnen hier in Furuhaugli Turisthytter, einer Lodge/Campingplatz/Feriensiedlung mitten im Fjell-Gebiet, zwischen dem Dovrefjell- und dem Rondane-Nationalpark. Von Trondheim bis Furuhaugli sind's rund 180km und mit Pausen waren wir gut drei Stunden unterwegs. So richtig schnell ist man hier in Norwegen nicht. Mein Bruder ist übrigens der Hauptfahrer, was mir gar nicht unrecht ist. Nach über 5.000km in den USA bin ich ganz froh, mich mal nicht um die Straße kümmern zu müssen.
Die Fahrt auf der E6, der Hauptverbindungsstraße zwischen Trondheim und Oslo, bot schon viele grandiose Ausblicke und auch hier in Furuhaugli, das auf rund 1.000m Höhe liegt, erheben sich rundrum die Berge des Fjell-Gebietes.
Nach dem wir unsere Turisthytte in Beschlag genommen haben, sind Frank und mein Bruder ein Ründchen spazieren gegangen und ich habe gekocht. Es gab Tortellini mit Schinken-Sahne-Sauce und echtem Parmesan. Ich weiß – ein bisschen dekadent, das alles mit nach Norwegen zu schleppen, aber wenn man schon soviel Freigepäck zur Verfügung hat...
Nach dem Abendessen haben wir noch eine kleine Pirschfahrt in die Umgebung unternommen, in der Hoffnung, vielleicht einen Elch vor die Linse zu kriegen. Im Gegensatz zu Deutschland sind die Abende hier noch ziemlich lang und es wurde erst so ab halb elf richtig dunkel. Leider war unsere erste Safari noch nicht von Erfolg gekrönt. Nicht schlimm. Wir haben ja ein paar Tage hier und unter anderem für Sonntag abend eine professionelle Elchsafari gebucht.
Morgen geht es aber erst mal unter sachkundiger Leitung zu den Moschusochsen. Seit den 1950er Jahren wurden hier im Fjell-Gebiet Moschusochsen ausgewildert, die sich auch ganz gut vermehrt haben und die einzige freilebende Population dieser Tiere auf dem europäischen Festland darstellen. Es sollte also morgen ein spannender, wenn auch anstrengender Tag werden. Die Wanderung ist auf sechs Stunden angesetzt. Glücklicherweise beginnt sie zu einer zivilisierten Zeit. Treffen ist um 9 Uhr an der Rezeption hier.
Als Bilder des Tages präsentiere ich Euch heute zuerst einmal ein Foto von unserem Quartier und unserem Auto – und von meinem Bruder und Frank kurz vor dem Aufbruch zur Abendsafari. Das zweite Bild zeigt einen Teil des Panoramas in der Nähe von Furuhaugli. Norwegen ist echt sehr schön. Hatte ich schon ziemlich vergessen, denn mein letzter Besuch hier war im Sommer 1987.

 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.