Freitag, 6. April 2007
Um 5:30h ging der Wecker, aber dann war es ein klasse Tag. Um sieben – oder eher um kurz nach sieben – haben wir unsere Mitreisenden Christian, Simona und Laura vorm UNDP-Stützpunkt getroffen und dann ging die Fahrt nach Norden zuerst durch Khartoum und am Zusammenfluss von Weißem und Blauem Nil vorbei hinaus in die Wüste. Herrliches Wetter, nicht einmal ZUUUUU heiß (oder vielleicht bin ich auch nur einfach besser dran gewöhnt) und tolle Wüstenlandschaft.
Allrad und gute Ausrüstung sind hier von Vorteil. Vor allem waren sie es bei unserem Versuch, Old Dongola, eine Ausgrabungsstätte aus dem 7. Jahrhundert nach Christus, zu besuchen. Wurde aber dann „leider“ aus Zeitgründen abgebrochen. Die Fahrt nach Merowe Ferry war dann locker, aber das Übersetzen über den Nil in ner Seelenverkäufer-Fähre wieder spannend.
Zum Nil muss ich jetzt ein bisschen was erzählen. Der ist – zumindest für mich – nicht nur irgendein Fluss. Dieser Fluss hat die Menschheitsgeschichte entscheidend beeinflusst und meiner Meinung nach überhaupt erst die Besiedelung des gesamten Planeten durch die Menschheit bei ihrem Auszug aus Afrika ermöglicht. Und wenn man den ganzen Tag durch eine absolut brutale Stein- und Sandwüste gefahren ist und dann an diesen Fluss kommt, dann ist das schon ein besonderes Erlebnis und führt einem die Bedeutung des Nils als Lebensader besonders vor Augen und es wird ein bisschen verständlich, weshalb der Nil von den alten Ägyptern als hermaphroditischer Gott, der gleichzeitig Vater und Mutter ist, verehrt wird. Dazu kommt, dass der Nil im Nordsudan, wo ihm noch die lange Reise durch die Nubische und die Libysche Wüste bevorstehen, noch ein richtig großer und breiter Fluss ist. Deutlich breiter als der Rhein zum Beispiel. Bis nach Oberägypten ist davon schon einiges wieder verloren gegangen und zwischen Assuan und Luxor oder auch nördlich von Luxor gibt es Passagen, wo er eher an die Mosel erinnert als an den Rhein. Aber im Nordsudan ist es ein richtiger Strom – und ich war mächtig beeindruckt.
So – morgen gibt’s ägyptische Ausgrabungen.
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