30. April 2011
Mein letzter Tag in Madrid – und zum Schluss gab es noch mal ein besonderes Highlight. Ich habe die "Königlichen" gesehen und war (zum ersten Mal seit langen Jahren) noch einmal live bei einem Fußballspiel.
Begonnen hat der Tag allerdings mit Kultur. Ich war im Museo del Prado, und es hat mir leider nicht mal halb so gut gefallen, wie das Museo Thyssen-Bornemisza, wo ich mich gestern mit Malerei beschäftigt habe. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen war heute Samstag und im Prado war es proppenvoll. Da fehlte schon ziemlich die Ruhe, um die Bilder genauer anzukucken und wirken zu lassen. Außerdem ist das Museo del Prado bei weitem nicht so gut angelegt, denn man kann nicht auf einem Weg durch gehen und kommt dabei automatisch an allen Bildern vorbei. Trotzdem habe ich doch das eine oder andere mitgenommen, allen voran Tizians Bilder von Kaiser Karl V. nach der Schlacht bei Mühlberg oder von Philipp II. (beides kennt man als Geschichtsstudent aus der einschlägigen Literatur), aber auch ne schöne Sammlung von El Greco, oder die Bilder von Goya die den Aufstand in Madrid gegen die Franzosen 1814 als Thema haben.
Mehr Spaß hatte ich dagegen im Museo Naval. Ein Marine-Museum kommt ja einem meiner Interessengebiete sehr entgegen, und im Gegensatz zu vielen seiner Art ist das Museo Naval in Madrid echt gut gemacht und aufgearbeitet. Einziger Nachteil: alles in Spanisch.
Dann habe ich mich, nach ner Pause bei Starbucks, die genau richtig in einen Regenschauer terminiert war, ins Hotel zur Siesta begeben. Um 17 Uhr ging's dann aber wieder raus – in Richtung Stadion. Von der Plaza de Espana sind das nur fünf Stationen mit der U-Bahn.
Jaaaa... also... wie die meisten von Euch wissen bin ich ja grundsätzlich erstmal nicht so der Fußballfan. Andererseits finde ich Spiele im Stadion – eigentlich egal in welcher Sportart – immer gut. Außerdem neige ich dazu, bei Lokalrivalitäten mich eher auf die Seite des (vermeintlichen) Underdog zu schlagen. Wenn man mich also fragen würde, welches Team ich in Madrid sympathischer finde, dann wäre meine Antwort auf jedenfall "Atlético de Madrid" und nicht Real. Andererseits ist Real Madrid nun mal unbestreitbar einer der erfolgreichsten Vereine der Welt und so finde ich es dann auch okay, hinzugehen, wenn man schon mal in Madrid ist. Es war dann auch sehr schön und interessant – schon allein wegen der Atmosphäre. Das Estadio Santiago Bernabéu, benannt nach einem ehehmaligen Präsidenten der Königlichen, ist echt eindrucksvoll. Platz für 80.000 Leute gibt's da, aber heute würde ich sagen war es nur zu gut zwei Dritteln voll. War ja auch nur ein normales Liga-Spiel. Es ging gegen Real Zaragoza. Richtig – gleich zwei königliche Mannschaften auf dem Platz. Ich saß genau an der Mittellinie, Oberrang, was schon mit einem recht sportlichen Preis verbunden war, und heute - angesichts einer heftigen Schauer während der ersten Halbzeit – den Vorteil hatte, dass man hoch genug unter dem Dach saß um nicht nass zu werden.
Das Spiel selber war eher mittelmäßig. Real hatte nach dem Champions League-Halbfinale am Mittwoch nicht alle Stars aufgeboten. Immerhin standen von den Leuten, die ich kannte, Kaká und Casillas (*grins...) sowie ab der 60. Minute auch Mesut Özil auf dem Platz. So relaxt die Spanier sonst rüberkommen, im Stadion geht echt die Post ab. Da waren sie schon sehr temperamentvoll. Die Zuschauer meine ich. Die lautstarke Unterstützung durch die Fans hat allerindgs nicht viel geholfen. Am Ende verlor Real Madrid 2:3, nach einem durchwachsenen Spiel. Trotzdem war es ein echtes Erlebnis, im Estadio Santiago Bernabéu mal mit dabei zu sein. Kann ich jedem Madrid-Touristen nur empfehlen.
Zum Abschluss des Tages war ich schön madrilenisch essen, wieder in einem vom Lonely Planet empfohlenen Restaurant. Heute abend gab's für mich Cocido a la Madrilena, das typischste Gericht in Madrid. Das ist ein Eintopf aus Rind, Schwein, Geflügel, Blutwurst (ja, allerdings!), Kartoffeln und Kichererbsen, die alle zusammen in einem Tontopf gekocht werden. Als erstes kriegt man die Brühe auf den Teller gegossen, mit ein paar Löffeln gekochte Nudeln dazu, sozusagen als Vorsuppe. Dann kommt der feste Inhalt des Topfs auf den Teller und dazu gibt es noch gekochten Weißkohl als Gemüse. Eigentlich ein Arme-Leute-Essen, aber Madrid war auch bis weit ins 20. Jahrhundert ne eher arme Gegend.
Nach dem Essen gab's noch nen kleinen Spaziergang durch's nächtliche Madrid, um ein paar letzte, stimmungsvolle Fotos vom Palacio Real im Scheinwerfer-Licht zu machen. Die sind auch gar nicht schlecht geworden, aber natürlich ist das Bild des Tages im Estadio Santiago Bernabéu entstanden.
Morgen geht's dann auch schon wieder nach Hause. War halt nur ein Kurztrip. Wie immer werde ich mich natürlich – vorausgesetzt KLM macht alles richtig – auch morgen nach meiner Rückkehr mit einer kleinen Schlussbetrachtung meines Osterurlaubs bei Euch melden.
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30. April 2011
Mein letzter Tag in Madrid – und zum Schluss gab es noch mal ein besonderes Highlight. Ich habe die "Königlichen" gesehen und war (zum ersten Mal seit langen Jahren) noch einmal live bei einem Fußballspiel.
Begonnen hat der Tag allerdings mit Kultur. Ich war im Museo del Prado, und es hat mir leider nicht mal halb so gut gefallen, wie das Museo Thyssen-Bornemisza, wo ich mich gestern mit Malerei beschäftigt habe. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen war heute Samstag und im Prado war es proppenvoll. Da fehlte schon ziemlich die Ruhe, um die Bilder genauer anzukucken und wirken zu lassen. Außerdem ist das Museo del Prado bei weitem nicht so gut angelegt, denn man kann nicht auf einem Weg durch gehen und kommt dabei automatisch an allen Bildern vorbei. Trotzdem habe ich doch das eine oder andere mitgenommen, allen voran Tizians Bilder von Kaiser Karl V. nach der Schlacht bei Mühlberg oder von Philipp II. (beides kennt man als Geschichtsstudent aus der einschlägigen Literatur), aber auch ne schöne Sammlung von El Greco, oder die Bilder von Goya die den Aufstand in Madrid gegen die Franzosen 1814 als Thema haben.
Mehr Spaß hatte ich dagegen im Museo Naval. Ein Marine-Museum kommt ja einem meiner Interessengebiete sehr entgegen, und im Gegensatz zu vielen seiner Art ist das Museo Naval in Madrid echt gut gemacht und aufgearbeitet. Einziger Nachteil: alles in Spanisch.
Dann habe ich mich, nach ner Pause bei Starbucks, die genau richtig in einen Regenschauer terminiert war, ins Hotel zur Siesta begeben. Um 17 Uhr ging's dann aber wieder raus – in Richtung Stadion. Von der Plaza de Espana sind das nur fünf Stationen mit der U-Bahn.
Jaaaa... also... wie die meisten von Euch wissen bin ich ja grundsätzlich erstmal nicht so der Fußballfan. Andererseits finde ich Spiele im Stadion – eigentlich egal in welcher Sportart – immer gut. Außerdem neige ich dazu, bei Lokalrivalitäten mich eher auf die Seite des (vermeintlichen) Underdog zu schlagen. Wenn man mich also fragen würde, welches Team ich in Madrid sympathischer finde, dann wäre meine Antwort auf jedenfall "Atlético de Madrid" und nicht Real. Andererseits ist Real Madrid nun mal unbestreitbar einer der erfolgreichsten Vereine der Welt und so finde ich es dann auch okay, hinzugehen, wenn man schon mal in Madrid ist. Es war dann auch sehr schön und interessant – schon allein wegen der Atmosphäre. Das Estadio Santiago Bernabéu, benannt nach einem ehehmaligen Präsidenten der Königlichen, ist echt eindrucksvoll. Platz für 80.000 Leute gibt's da, aber heute würde ich sagen war es nur zu gut zwei Dritteln voll. War ja auch nur ein normales Liga-Spiel. Es ging gegen Real Zaragoza. Richtig – gleich zwei königliche Mannschaften auf dem Platz. Ich saß genau an der Mittellinie, Oberrang, was schon mit einem recht sportlichen Preis verbunden war, und heute - angesichts einer heftigen Schauer während der ersten Halbzeit – den Vorteil hatte, dass man hoch genug unter dem Dach saß um nicht nass zu werden.
Das Spiel selber war eher mittelmäßig. Real hatte nach dem Champions League-Halbfinale am Mittwoch nicht alle Stars aufgeboten. Immerhin standen von den Leuten, die ich kannte, Kaká und Casillas (*grins...) sowie ab der 60. Minute auch Mesut Özil auf dem Platz. So relaxt die Spanier sonst rüberkommen, im Stadion geht echt die Post ab. Da waren sie schon sehr temperamentvoll. Die Zuschauer meine ich. Die lautstarke Unterstützung durch die Fans hat allerindgs nicht viel geholfen. Am Ende verlor Real Madrid 2:3, nach einem durchwachsenen Spiel. Trotzdem war es ein echtes Erlebnis, im Estadio Santiago Bernabéu mal mit dabei zu sein. Kann ich jedem Madrid-Touristen nur empfehlen.
Zum Abschluss des Tages war ich schön madrilenisch essen, wieder in einem vom Lonely Planet empfohlenen Restaurant. Heute abend gab's für mich Cocido a la Madrilena, das typischste Gericht in Madrid. Das ist ein Eintopf aus Rind, Schwein, Geflügel, Blutwurst (ja, allerdings!), Kartoffeln und Kichererbsen, die alle zusammen in einem Tontopf gekocht werden. Als erstes kriegt man die Brühe auf den Teller gegossen, mit ein paar Löffeln gekochte Nudeln dazu, sozusagen als Vorsuppe. Dann kommt der feste Inhalt des Topfs auf den Teller und dazu gibt es noch gekochten Weißkohl als Gemüse. Eigentlich ein Arme-Leute-Essen, aber Madrid war auch bis weit ins 20. Jahrhundert ne eher arme Gegend.
Nach dem Essen gab's noch nen kleinen Spaziergang durch's nächtliche Madrid, um ein paar letzte, stimmungsvolle Fotos vom Palacio Real im Scheinwerfer-Licht zu machen. Die sind auch gar nicht schlecht geworden, aber natürlich ist das Bild des Tages im Estadio Santiago Bernabéu entstanden.
Morgen geht's dann auch schon wieder nach Hause. War halt nur ein Kurztrip. Wie immer werde ich mich natürlich – vorausgesetzt KLM macht alles richtig – auch morgen nach meiner Rückkehr mit einer kleinen Schlussbetrachtung meines Osterurlaubs bei Euch melden.