21. Juli 2020

Ich bin auf dem Heimweg… Im Moment sitze ich kurz vor Lyon in 38000ft Höhe bei der Lufthansa und lasse es mir gut gehen. Ich habe nämlich gegen einen kleinen Aufpreis einen Business Class-Platz bekommen. Nur drei der insgesamt achtzehn Sitze hier vorne sind besetzt… schon heftig…
Der Tag heute begann mit Frühstück in meinem Flughafenhotel. Nach dem Ausschecken bin ich über die Ponte 25 de Abril auf die andere Seite des Tejo gefahren, denn ich wollte zum Abschluss der Tour zum Cristo Rei, der monumentalen Christus-Statue im Vorort Almada, deren Bau der lissaboner Erzbischof nach einem Besuch in Rio in den 1930er Jahren angeregt hatte. Vom Cristo Rei hat man einen sehr schönen Blick auf die Stadt und den Tejo samt der roten Brücke… wenn, ja wenn nicht dienstags geschlossen wäre. Hätte ich natürlich vorher rausfinden können, bevor ich mich auf den Weg gemacht hätte, aber Ihr wisst ja: „Would  have, would have, bicycle chain.“
So ganz ohne Programm wollte ich heute aber doch nicht in den Flieger steigen und so bin ich zum Torre de Belém gefahren, den ich ja gestern ausgelassen hatte. Der ist auch das heutige Bild des Tages (im hellen Tageslicht, nachdem ich im Herbst 2010, den Torre de Belém in der Abenddämmerung als letztes Bild des Tages meiner Südportugalreise hatte). Ich habe mir ein bisschen Zeit genommen, Fotos gemacht, und die manuelinische Gotik auf mich wirken lassen.
Dann ging‘s zurück zum Flughafen. Ich musste den Hyundai i10 noch tanken (hatte ich gestern überhaupt erwähnt, was ich für ein Auto hatte?) und dann habe ich das Auto abgegeben, das Gepäck abgegeben und noch ein bisschen in Ruhe im Flughafen gesessen, ein paar Fotos von Fliegern gemacht, und meinen Freund Andy zum Geburtstag angerufen.
Jaaaaaa… das war mein Sommerabenteuer 2020. Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich den Namen „Abenteuer“ verdient, aber ich finde es waren genug Spaß und Spannung auf der Reise dabei, dass man es so nennen kann.
Madeira hatte ja schon lange auf der Liste meiner Wunschziele gestanden und ich bin absolut nicht enttäuscht worden. Die Insel ist wunderschön und bietet sehr viel. Ich hab es trotz des langen Aufenthalts nicht geschafft, alles zu machen, was ich machen wollte… da hätte auch der zusätzliche Tag, den ich unfreiwillig in Porto Santo verbringen musste, nur wenig geholfen. Dass die Silberhalstauben so kamerascheu waren, war ein bisschen doof, aber grundsätzlich bin ich ornithologisch auf meine Kosten gekommen, und natürlich erst recht, was das Whale Watching angeht. Das Fliegerkucken in Madeira war corona-verkehrs-bedingt zwar ein bisschen limitiert, aber trotzdem spannend.
Darüber hinaus mag ich – wie ich wieder festgestellt habe - die Portugiesen… Freundlich, entspannt, null aufdringlich, wenig Drama… Man müsste öfter in dieses kleine Land am Rande Europas fahren. Auch die beiden Stoppover in Lissabon haben gut getan. Es war super, die Erinnerungen von vor zehn Jahren aufzufrischen, und darüber hinaus ist der Flughafen hier ein 1a-Spotter-Ziel.

So, nach ner kurzen Unterbrechung geht das Logbuchschreiben weiter… Der Flieger musste landen und ich sitze jetzt in München und warte auf den Weiterflug nach Köln.
Wo war ich stehen geblieben?

Also, meine Madeira-Reise war ne wirklich tolle Tour. Besonders unter den aktuellen Umständen. Ich hatte längere Zeit die Befürchtung, dass es dieses Jahr gar keine Reisen in den Sommerferien geben würde, aber dann sind mit der Hamburg-Helgoland-Tour mit meinen Eltern und meinem Sommerabenteuer in Madeira doch zwei tolle Reisen zustande gekommen. Ich hoffe, Ihr hattet Spaß daran, per Logbuch mit dabei zu sein.


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