8. Juli 2020

Teil 2 meines Sommerurlaubs und das erste Logbuch für mein atlantisches Sommerabenteuer 2020. Eigentlich hätte ich jetzt im Moment im Flieger nach Singapur gesessen, für meine knapp vier Wochen Australien samt drei Tagen Hongkong auf dem Rückweg. War alles fein ausgeklügelt und präzise geplant, und dann hat irgendjemand in Wuhan seine Fledermaus nicht durchgekocht. Es musste also eine Alternative her, die sich innerhalb der zwar wieder etwas gelockerten Einschränkungen, aber eben doch in der aktuellen Situation realistisch umsetzen ließ. So bin ich halt auf Madeira gekommen.
Diese Insel stand schon lange weit oben auf meiner Wunschzielliste, denn ich wollte meine Erkundung von Makaronesien fortsetzen. (Unter Makaronesien versteht man vier Inselgruppen im östlichen Atlantik: die Azoren, Madeira, die Kanaren und die Kapverden.) Ich hatte aber eigentlich eher an ne Tour in Oster- oder Herbstferien gedacht. Jetzt ist es halt der Sommer 2020 geworden.
Die Corona-Situation hat die Anreise ein bisschen komplizierter gemacht, als sie es ohnehin gewesen wäre. Letztendlich bin ich aber ganz froh über den Zwischenstopp in Lissabon, denn alles in einem Rutsch durch zu fliegen ist mit Maske kein besonderer Spaß. Angesichts der ganzen Unwägbarkeiten, die die Corona-Situation mit sich bringt, habe ich dieses Mal einen großen Teil der Planung in die Hände von Profis gegeben. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Kristina Keller und das Team vom TUI ReiseCenter Bonn Wesselstraße. Dieses Jahr arbeite ich seit 30 Jahren mit diesem Reisebüro zusammen.
Um halb sechs heute morgen ging mein Wecker und ich hatte genau gar keine Lust aufzustehen und aufzubrechen… So geht es mir ja eigentlich immer, wenn ich morgens früh zu einer Reise starte. Ich bin mit dem Auto nach Köln zum Flughafen und da wartet der BMW jetzt darauf, dass ich wieder zurückkomme. Kleines Detail am Rande, das die Besonderheit von Reisen in Corona-Zeiten verdeutlicht: Das Parkhaus P3 in Köln hatte über 5000 freie Plätze. In normalen Sommerferien sind es maximal ne Handvoll.
Mein erster Flug heute ging von Köln nach München. Der CRJ-900 der Lufthansa CityLine war bis auf den letzten Platz besetzt. In Köln war‘s beim Start schwer am regnen, aber bis zur bayrischen Hauptstadt war das Wetter dann schon wieder besser. Der Flug von München nach Lissabon war Routine, auch wenn der sonst gute Lufthansa-Service aus Hygienegründen deutlich abgespeckt worden war.
Nach knapp drei Stunden waren wir in der Hauptstadt Portugals, die ich vor zehn Jahren in den Herbstferien ausführlich erkundet habe. Ich habe mir für den einen Tag einen Mietwagen genommen, obwohl mein Hotel fußläufig direkt gegenüber vom Flughafen liegt. Der Grund ist, dass ich hier zum Spotten wollte und auch morgen (je nach Wetterlage) will. Ich bin kurz zum Hotel gefahren um einzuchecken und dann ging es mit Unterstützung von Google Maps und den einschlägigen Spotter-Webseiten zum Fliegerkucken. Leider ist der Verkehr corona-bedingt auch in Lissabon stark ausgedünnt, und ein Großteil der Flotte von TAP Air Portugal parkt wartend in der Sonne. Trotzdem war es schön, ein bisschen am Zaun zu stehen, ein paar Flieger zu fotografieren und die Sonne zu genießen. Ich hatte mir schon vorher einen Snack und was zu trinken gekauft, und natürlich auch einen Café, ohne den in Portugal bekanntlich nix läuft. Was soll ich sagen? 55 Cent für nen Espresso, da kann man nicht meckern. Morgen früh werde ich die zweite Runde Spotten hier in Angriff nehmen. Mal kucken, was es zu sehen geben wird. Am späten Nachmittag starte ich dann mit TAP Air Portugal nach Madeira. Meine erste Begegnung mit dieser Fluggesellschaft.
Als Bild des Tages gibt es heute einen Blick auf die Ponte Vasco da Gama, die über die Tejo-Mündung führt… kurz vor der Landung in Lissabon. Mit einem ähnlichen Bild habe ich mein Reiselogbuch Portugal 2010 damals beendet.

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