21. April 2025

Und da ist es: das erste Reiselogbuch der Saison 2025… Dieses Jahr bin ich spät dran. Ostern ist halt spät. Ähnlich wie letztes Jahr bin ich nur in der zweiten Woche der Osterferien richtig „op Jöck“, wenn man von dem Kurztrip nach Heidelberg mit meinen Eltern Anfang letzter Woche absieht. Und ähnlich wie letztes Jahr musste ich auch dieses Jahr die eigentlich komplett verplante Woche verkürzen. Dieses Jahr allerdings aus einem freudigen Anlass. Mein Neffe Paul geht am Samstag zu Kommunion. Das wollte ich natürlich nicht verpassen und habe im Herbst, als dieser Termin dann feststand, den Rückflug von Sonntag auf Freitag umgebucht.
Um heute morgen keine Hektik zu haben, habe ich schon die vergangene Nacht im Flughafenhotel in Köln verbracht. Da kenne ich mich schon aus. Auch meine Australientour im vergangenen Sommer hat mit einer Übernachtung dort angefangen. Die letzte Nacht war allerdings eher mäßig. Ich hab mir irgendwo in den vergangenen beiden Tagen nen Schnupfen eingefangen. Mist. Entsprechend war ich nicht urlaubsbereit, als mich der Handywecker um kurz nach sieben aus dem Schlaf riss… Half aber nix.
Für den Flug von Köln nach Rom habe ich Eurowings noch mal ne Chance gegeben, um dann allerdings festzustellen, dass Eurowings wenig mit dem Flug zu tun hat. Die haben mein Gepäck in Empfang genommen und mein Geld kassiert. Um den Rest musste sich Smartwings kümmern. Smartwings ist die größte Fluggesellschaft Tschechiens und verdient nicht schlecht Geld damit, dass sie Flugzeuge samt Besatzung an andere Fluggesellschaften verleast, die gerade Kapazitätsengpässe haben.
Obwohl Köln-Rom ja jetzt eigentlich ne 08/15-Strecke sein sollte, hatte ich heute also gleich zwei neue Erlebnisse. Ne neue Airline und ne neue Strecke. Die Strecke von Köln zum Flughafen Rom-Fiumicino hatte ich nämlich bis heute noch nie beflogen. Alle meine bisherigen Rom-Reisen waren entweder von anderen Flughäfen in Deutschland oder in einem Fall auch von Köln nach Rom-Ciampino, dem zweiten Flughafen der italienischen Hauptstadt. Oder es war eben ne Auto- bzw. Busanreise in die ewige Stadt.
Das Interieur unserer Boeing 737-800 war schon ziemlich müde und die Stühle standen ziemlich eng aber für die zwei Stunden bis Rom war’s okay. Die vier tschechischen Flugbegleiter haben professionell gearbeitet, auch wenn es nur Bezahlservice gab. Der Flug endete zwar in einer Rumpellandung, aber war ansonsten ereignislos.
Ereignisreich wurden dagegen die Minuten, nachdem der Flieger von der Landebahn gerollt war, wir alle unsere mobilen Endgeräte wieder einschalten durften und ich, ebenso wie viele meiner Mitpassagiere, die Nachricht vom Tod des Papstes auf’s Handy bekam. Da ging dann schon ein Raunen durch den Flieger.
Den Mietwagen übernehmen war flott erledigt, nachdem ich einen längeren Fußmarsch bis zur Mietwagenstation hinter mir hatte. Ich habe einen schönen grauen, spritzig motorisierten Fiat Panda (Im ersten Video der Reise habe ich ‚Punto’ gesagt. Das wurde schon innerhalb von Minuten angemerkt.)
Das Wetter war herrlich heute Mittag und so startete mein Urlaub mit ner Runde Planespotting. Das geht hier in Rom ziemlich gut. Es gibt sehr viel unterschiedlichen Verkehr. Die Ryanairflieger habe ich allerdings weitgehend ausgelassen… die sind mir mittlerweile echt zu langweilig. Was ich zu meinem Leidwesen allerdings feststellen musste, war, dass ich den Sonnenschutz zu Hause vergessen hab. Zum Glück gab’s aber an der Stelle, wo ich stand, Schatten, so dass das Spotten nicht hautschädlich wurde. Morgen früh fahre ich mal in den Supermarkt um die Ecke… Heute ging in der Hinsicht gar nichts. Feiertag. Alles zu. Sogar viele Restaurants haben hier an Ostermontag geschlossen.
Gegen halb vier habe ich mich auf den Weg zu meinem Quartier gemacht. Seht Ihr auf der Karte. Dazu gehörte auch eine fast halbe Runde um den Grande Raccordo Anulare, den Autobahnring rund um Rom. Ich wohne in Tivoli Terme/Guidonia… das liegt schon quasi am Fuß der Berge. (Zu den Bergen werde ich in den nächsten Tagen noch mehr erzählen.)
Nach dem ich den Fiat vom GRA runtergesteuert hatte, ging es über die Via Tiburtina weiter in Richtung Osten. Die Via Tiburtina ist eine der großen Ausfallstraßen von Rom, und ich meine, ich hätte heute schon ein kleines Dejàvu-Erlebnis gehabt, denn bei den Rombesuchen in den 1980er-Jahren sind wir auf dieser Straße in die Stadt reingefahren. Jedenfalls kam es mir irgendwie vertraut vor.
Das Hotel ist echt schön, und vor allem ruhig gelegen, ein paar mal von der Via Tiburtina weg abbiegen in nem Wohngebiet. Wobei der richtige Test ja erst morgen kommt, wenn das normale Leben hier in Italien wieder beginnt. Bin gespannt, ob’s dann auch noch ruhig ist. Nach den heutigen Ereignissen wird es hier nicht so wirklich normal sein. Rom ist in der Osterzeit sowieso voll mit Touris und mit Pilgern und jetzt kommt auch noch ein Papstbegräbnis und ein Konklave dazu. Da bin ich schon sehr froh, dass ich die Stadt selber dieses Mal aus meinen Reiseplänen ganz raus gelassen habe und mich auf den östlichen Teil der Region Latium konzentrieren möchte.
Morgen wird erstmal was länger geschlafen, auch wenn’s nur ein Kurzurlaub ist. Zum Glück gibt es hier Frühstück bis zehn. Wie ich dann den Tag gestalte, das muss ich mal sehen. Wird auch etwas vom Wetter abhängen.
Als Bild des Tages gibt es heute nen Blick auf Rom von oben. Da wusste ich noch nicht, was gerade rund um den Petersdom alles passierte.


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