25. März 2018
Mein erster Tag vor Ort... und wie immer, wenn bei mir Zeitverschiebung mit im Spiel ist, hat er einen zermatschten Eindruck hinterlassen... man fühlt sich zwar angezählt, aber man kann ja auch nicht den ganzen Tag rumgammeln...
Nach dem Frühstück hab ich noch ein bisschen im Zimmer rumgekrost und dann meine Sachen gepackt und bin zum Flughafen gefahren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das ne ganz gute Methode ist, um einen vom Jetlag versauten Tag rumzukriegen... auf diese Weise hatte ich auch Gelegenheit, mal meinen Kia auszuprobieren und mich ein bisschen in den Verkehr hier auf Curacao einzuarbeiten. Das Autofahren hat sich dabei bisher als unproblematisch herausgestellt. Man fährt recht langsam – innerorts 40 und außerorst 60km/h. Nur auf den mehrspurigen Straßen sind schon mal 80 erlaubt. Weit verfahren kann man sich auch nicht. Die ganze Insel hat insgesamt eine Fläche von 444km². Das ist nur ein bisschen mehr als das Stadtgebiet von Köln (405km²).
Der Flughafen Hato hier auf Curacao hat ne schöne Aussichtsplattform. Allerdings sorgen die Temperaturen für ziemliches Hitzeflimmern, und so werde ich in den nächsten Tagen mal nach Orten suchen, wo man die Flieger in der Luft erwischt, was das Problem mit der Hitze deutlich reduziert. Viel Verkehr war heute allerdings nicht, so das das Plane Spotting eher was Kontemplatives hatte. Immerhin habe ich neben Fliegern auch die ersten Vögel beobachtet. Nach dem ersten Eindruck scheint Curacao da kein schlechtes Ziel zu sein.
Am späteren Nachmittag habe ich mich aufgemacht, um Willemstad zu erkunden. Entgegen der ersten Annahme ist Willemstad nicht nach einem niederländischen König benannt, sondern nach einem Gouverneur aus dem 17. Jahrhundert. Die Stadt hat heutzutage rund 150.000 Einwohner, aber das historische Stadtzentrum, eine der wenigen UNESCO-Weltkulturerbestätten in der Karibik ist klein und kompakt. Die Einfahrt zur Sint Annabaai, einer großen Bucht im Innern der Insel, wo sich auch der Industriehafen von Curacao befindet, teilt das Zentrum von Willemstad in zwei Teile, Punda und Otrabanda. Verbunden sind die beiden durch die Koningin-Emma-Brug, eine Pontonbrücke, die auf der Hafeneinfahrt schwimmt und bei Bedarf in Richtung Otrabanda zur Seite gezogen wird, um Schiffe in den Hafen von Willemstad einfahren zu lassen. Die Hafenpromenade auf der Punda-Seite wird durch die schön restaurierten Häuser der Handelskade gebildet. Ein, wenn nicht sogar DAS, typische Postkartenmotiv hier in Curacao. Womit das Bild des Tages schon beschrieben ist: man sieht die Königin-Emma-Brücke, und dahinter die Häuser der Handelskade.
Mein Spaziergang durch die beiden Altstadtteile hier war allerdings in einiger Hinsicht nicht von Erfolg gekrönt: ich wollte ein paar Postkarten und ein bisschen Bier für heute abend kaufen, aber das ging nicht. Hier auf Curacao ist der Sonntag ähnlich heilig wie in Deutschland. Alles zu. Und die Tankstellen verkaufen nur Sprit. Nach einem netten Stadtspaziergang, vorbei an vielen geschlossenen Läden, war ich schließlich wieder im Quartier (das nur fünf Minuten zu Fuß von der Königin-Emma-Brücke liegt). Ich hab mich also noch mal ins Auto gesetzt und bin durch das sonntäglich-ruhige Willemstad gefahren um irgendeinen offenen Laden zu finden. Auch alle Supermärkte sind hier sonntags zu, aberiv ch konnte schließlich einen geöffneten Minimarkt auftreiben, so dass die Verpflegung für heute abend gesichert war.
Ich hab dann den Abend auf dem Balkon meines Zimmers ausklingen lassen, während die Stadt dann doch noch zum Leben erwachte, mit Leuten, die in die Restaurants und Kneipen strömten... Erst die Mücken haben mich nach drinnen getrieben.
Mal kucken, was der Tag morgen so bringt. Ich denke ich werde mal ein bisschen die Insel unter die Räder nehmen.
|
|
|