Reiselogbuch - 2020 Hamburg - Helgoland


29. Juni 2020

Sommer 2020… vieles ist anders als sonst, und vor allem ist vieles anders als geplant. Lange war es gar nicht sicher, ob ich dieses Jahr überhaupt verreisen würde. Meine mit viel Aufwand geplante Nepal-Tour in den Osterferien fiel genauso dem Virus zum Opfer wie die drei langen Wochenenden mit Reisen nach Nordengland, London und Krakau. Beschweren will ich mich aber trotzdem nicht. Mir und den meinen geht es gut und im globalen Zusammenhang gesehen sind meine abgesagten Reisen höchstens doof, und noch nicht mal richtig ärgerlich.
Einen kleinen Einstieg in die Reisesaison 2020 hatte ich über Karneval, als noch alles in Ordnung schien und ich ein paar Tage in Málaga, hauptsächlich am Flughafenzaun verbracht habe.
Das erste Reiselogbuch der aktuellen Saison kommt dieses Jahr aus Norddeutschland. Ich bin mal wieder mit meinen Eltern op Tour, und dieses Jahr bleiben wir in Deutschland. Auf dem Programm steht eine Städtereise nach Hamburg, unterbrochen von einem Ausflug nach Helgoland mit zwei Übernachtungen auf Deutschlands einziger Hochseeinsel.
An dieser Stelle muss ich ein Geständnis ablegen. Ich habe zwar schon viele Metropolen der Welt für mich erobert und entlegene Winkel des Planeten gesehen, aber ich war bisher noch nie in Hamburg und auch noch nie an der deutschen Küste. Dieses Jahr sollte sich das ändern.  
Eigentlich hatten wir eine Anreise mit dem ICE geplant, denn weder in Hamburg noch in Helgoland braucht man ein Auto, aber mit Blick auf die Corona-Situation haben wir dann doch beschlossen, per PKW anzureisen. Dankenswerterweise hat meine ältere Schwester Cath uns ihren Ford Kuga geliehen, denn mein 1er BMW Coupé ist für längere Strecken mit drei Personen nicht wirklich geeignet und der Golf meiner Eltern hätte es zwar wahrscheinlich auch getan, aber dann hätte möglicherweise ein Teil des Gepäcks auf dem Rücksitz Platz finden müssen. So sind wir schön mit dem Kuga über die A1 in Richtung Norden gecruist.
Abfahrt war heute morgen um neun bei mir in Euskirchen und das Navi meinte, wir wären dann schon um kurz nach eins in Hamburg. Da wir für den Rest des Tages in Hamburg aber noch kein Programm vorhatten, haben wir kurz entschlossen eine Stippvisite bei einer weiteren, am Weg liegenden Hansestadt gemacht. Runter von der Autobahn und ab nach Bremen. Womit sich natürlich das Bild des Tages heute erklärt…
Auch in Bremen war noch keiner von uns dreien bisher gewesen. Wir haben in der Nähe vom Dom den Kuga ins Parkhaus gestellt und sind zum Markt spaziert. Recht klein und sehr schnuckelig kommt der Bremer Markt daher, mit dem Rathaus, dem Dom und natürlich dem Roland. Die alten, reich verzierten Häuser künden vom einstigen Reichtum der Stadt. Lediglich der Neubau der Bremer Bürgerschaft, wie das Parlament in Deutschlands kleinstem Bundesland heißt, passt nicht in das Ensemble.
Natürlich waren wir auch bei den Bremer Stadtmusikanten, und die vier sind das heutige Bild des Tages. Wir haben noch ein bisschen im Café am Markt gesessen, Eis gegessen bzw. nen Modekaffee getrunken und haben uns anschließend den Bremer Dom angesehen. Von außen ist der Dom ziemlich eindrucksvoll, aber innen gefällt er mir jetzt nicht so wirklich. Durch die Restaurierungen aus dem späten 19. Jahrhundert hat er etwas ziemlich „wilhelminisches“… *lach…
Gegen 17 Uhr waren wir in Hamburg an unserem Quartier. Der „Europäische Hof“, unser Hotel, ist schön und liegt direkt am Hauptbahnhof. Wäre sehr praktisch gewesen, wenn wir mit dem Zug angereist wären. Zum Glück gibt‘s allerdings ne hoteleigene Garage und da parkt der Kuga jetzt erst mal bis übermorgen. Wir haben hier im Hotel dann noch zu Abend gegessen – sehr lecker, aber nicht sehr norddeutsch. Das Restaurant nennt sich ‚Paulaner Wirtshaus im Europäischen Hof‘ und dementsprechend gab es bayrisches Bier. War trotzdem gut.
Morgen nehmen wir die Stadt auf die Hörner. Um neun treffen wir uns zum Frühstück und dann gibt es Stadtspaziergang.

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag


 


30. Juni 2020

Unser erster Tag in Hamburg. Das Wetter war eher durchwachsen, was ich angesichts des Kaiserwetters gestern nicht unbedingt erwartet hätte. Entsprechend habe ich mich mit Sonnenbrille und Regenschirm ausgestattet, bevor wir zu unserem ersten Erkundungsspaziergang in der Hansestadt aufgebrochen sind. Gebraucht habe ich letztendlich beides nicht.
Das Sightseeing lief heute eher gemütlich. Wir sind von unserem Quartier auf der Nordostseite des Hauptbahnhofs in Richtung Rathaus spaziert. Fußgängerzone, große Läden – alles sehr stattlich, wie es sich für eine richtige Großstadt auch gehört. Am Rathaus haben wir ein kleines Päuschen gemacht und uns den Prachtbau angesehen. Auch beim Rathaus haben die Hamburger geklotzt und nicht gekleckert. Der weitere Spaziergang führte uns zum Südufer der Binnenalster und dort haben wir ganz touri-mäßig eines der Ausflugsboote bestiegen. Mehr als zwanzig Leute waren nicht an Bord, und im Innenraum war Maskenpfilcht. Bessere Geschäfte machten aber auch die Konkurrenzbootsunternehmen nicht. Die meisten der Alsterboote hatten nur eine Handvoll Passagiere. Corona hat den Tourismus schon ziemlich ausgebremst. Das bedeckte, windige Wetter tat sein übriges. Trotzdem war‘s ein schöner, gemütlicher Bootsausflug über Binnen- und Außenalster und wir haben einen schönen Eindruck von diesem Teil Hamburgs bekommen. Wassergeflügel gab es auch reichlich und natürlich hatte man einen tollen Blick auf das Panorama der Hansestadt. Womit wir auch schon beim Bild des Tages wären Das vermittelt einen guten Eindruck von der Skyline, mit den vielen Kirchtürmen und dem Rathausturm und den wellenförmigen Dächern der Elbphilharmonie. Ich fühlte mich ein bisschen an Riga erinnert, eine weitere ehemalige Hansestadt, die mit ihren vielen Kirchtürmen über dem Wasser thront.
Nach der Alster-Bootstour haben wir in den Alsterarkaden einen kleinen Mittagsimbiss genommen und dann auch noch nen Kaffee oben drauf um einen kleinen Regenschauer abzuwarten. Wie schon gesagt, der Tag war ziemlich gemütlich.
Danach ging der Spaziergang weiter über den Neuen Wall mit seinen ganzen Edelboutiquen. Ich sag nur: Armbanduhren, die halb soviel kosten, wie mein Haus… Das Ziel war der Michel, die St. Michaeliskirche, die mit ihrem runden Turm eines der Wahrzeichen von Hamburg ist. Vom Hamburger Michel hatte ich natürlich schon gehört, aber so richtig konnte ich mir bis heute nichts drunter vorstellen. Jetzt weiß ich Bescheid… *lach… Es war zwar ein ganzes Stück zu laufen, aber wir hatten es ja nicht eilig und sind in sehr gemächlichem Tempo spaziert. Am Michel haben wir uns in Ruhe die Kirche angekuckt, und sind dann mit dem Linienbus wieder zum Hotel gefahren. Das war insofern praktisch, als zum einen das Hotel uns ne Dreitageskarte für den Hamburger ÖPNV spendiert hat, und zum anderen die Linie 17 direkt am Michel vorbei fährt und auch eine Haltestelle nur wenige Schritte von unserem Quartier entfernt hat.
Wir haben ein bisschen Siesta nachgeholt und ich bin noch zum Saturn, um meiner Mutter ne Hülle und nen Displayschutz für ihr neues Handy zu besorgen. Meine Eltern reisen ja, wie Ihr wisst, nicht nur mit Driver und Guide, sondern haben auch die IT-Abteilung der Familie mit dabei… hehehe…
Das Abendessen gab‘s wieder beim Paulaner hier im Haus. Das war ja schon gestern nicht nur sehr praktisch sondern auch sehr lecker gewesen.
Morgen früh ist unser Erstkontakt mir HH schon wieder vorbei. Um neun startet unser Schiff nach Helgoland. Ich bin SEHR gespannt… und habe reichlich Reisekaugummis parat. Morgen abend erfahrt Ihr, wie es uns ergangen ist ;-)

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag


 


2. Juli 2020

Der ganze Tag stand uns heute auf Helgoland zur Verfügung und wir haben ihn schön genutzt. Das Frühstück hier in unserem wirklich sehr schönen Hotel war auf Grund der Corono-Maßnahmen eine etwas langwierigere Prozedur, aber letztendlich war uns das egal, denn wir waren ja auch zum Entschleunigen hier auf die Insel gekommen und hatten nicht umsonst zwei Übernachtungen auf Helgoland eingeplant.
Nach dem Frühstück sind wir zum Inselspaziergang aufgebrochen. Leider fährt die „Börtebahn“, das Elektrobähnchen, mit dem man sich über die Insel chauffieren lassen kann, dieses Jahr noch nicht… auch ne Corona-Maßnahme. So blieb uns also nur die Inselumrundung zu Fuß. Zum Glück ist Helgoland jetzt nicht so riesig und darüber hinaus ist der rund 3km lange Klippenrundweg schön gepflastert und hat nur wenige Steigungen. Außerdem war uns das Wetter absolut wohlgesonnen. Nur ein leichter Wind wehte über das Hochplateau und die Sonne schien gnädig aus einem weiß-blauen Himmel.
Wir haben uns viel Zeit gelassen für den Spaziergang und haben das Panorama und den Blick auf die roten Sandsteinklippen genossen. Der Felsen, der den größten Teil der Insel bildet, ragt dutzende Meter aus dem Meer auf und sorgt für eine eindrucksvolle Aussicht. Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Helgoland ist natürlich die „Lange Anna“, ein Sandsteinfelsen vor der Nordwestspitze der Insel. Den sieht man auch im ersten Bild des Tages.
Was man in diesem Bild auch sieht, und was ich dann im zweiten Bild noch viel besser zeige, das sind Basstölpel. Wir hatten nämlich heute auch eine sehr erfolgreiche Vogelsafari. Ich hatte ja schon im Sommer 2015 auf den Orkney- und Shetlandinseln mit diesen größten Vögeln des Nordatlantiks einschlägige Erfahrungen gemacht. Auf Helgoland gibt es sie noch gar nicht so lange. Erst im Jahr 1991 brütete das erste Paar auf der Insel. Seitdem ist die Kolonie stetig gewachsen und mittlerweile kommen weit über tausend Basstölpel nach Helgoland um zu brüten. Helgoland ist unter ornithologischen Gesichtspunkten schon etwas besonderes, denn es ist der einzige Ort in Deutschland wo Basstölpel und noch vier andere Seevogelarten brüten. Auch Trottellummen, Tordalken, Dreizehenmöwen und Eissturmvögel geben sich an den Klippen von Helgoland ein Stelldichein. Bis auf Eissturmvögel haben wir auch alle zu sehen bekommen.
Die Basstölpel sind hier überhaupt nicht scheu und sitzen quasi direkt neben dem Weg. Theoretisch könnte man sie problemlos anfassen, so nah kommt man ihnen hier. Das ergab natürlich reichlich Foto-Möglichkeiten… und damit auch Möglichkeiten, meine neue Spiegelreflex mal unter leichten Safari-Bedingungen anzutesten. Ich bin ganz zufrieden…
Nach der Vogelbeobachtung und dem Besuch bei der „Langen Anna“ haben wir die Inselumrundung fortgesetzt… Immer schön gemütlich und bei bestem Wetter. Ich war ja auf vieles vorbereitet gewesen, aber das wir bei einem lauen Lüftchen im Sonnenschein auf Helgoland unterwegs sein würden, das hatte ich nicht wirklich zu hoffen gewagt.
Gegen zwei Uhr waren wir wieder am Aufzug zum Unterland. Wir haben dann noch beim „Inselbäcker“ einen Mittagsimbiss gekauft und in der Kaffeebud gegenüber vom Hotel die dazu passenden Heißgetränke und dann gab es ein gemütliches Mittagspicknick auf dem Balkon meiner Eltern. Danach war den Rest des Tages frei. Ich habe ein bisschen Duty Free-Shopping betrieben und danach Siesta gemacht. Um viertel nach sechs sind wir gemeinsam zum Abendessen, wieder in einem Restaurant, das das Hotel für uns organisiert hatte.
Morgen haben wir fast noch einen kompletten Tag hier auf Helgoland. Der „Halunder Jet“ soll nämlich erst um 16 Uhr ablegen um uns nach Hamburg zurückzubringen. Mal kucken, was wir morgen so unternehmen werden. Das wird nicht zuletzt auch auf das Wetter ankommen. Aber ne Überfahrt zur Düne wäre auf jeden Fall eine Option. Ich könnte noch ein paar Kegelrobben  und/oder Seehunde vor der Kamera gebrauchen.

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag


 


1. Juli 2020

Heute morgen war frühes Aufstehen angesagt. Um zwanzig nach sechs ging mein Wecker, denn wir mussten ja im Hotel auschecken, frühstücken, und dann zu den Landungsbrücken fahren, wo um 8:45h der Check-in für unsere Fahrt nach Helgoland erledigt sein musste. Nach ein bisschen Beratschlagen haben wir uns gestern entschlossen, das Auto in der Garage vom Hotel stehen zu lassen und heute morgen mit dem Taxi zum Hafen zu fahren. Das war ne goldrichtige Entscheidung. Hamburg ist groß und es war noch ne ziemliche Gurkerei bis runter zur Elbe. Da war ich schon froh, dass ich a) nicht selber fahren musste und b) nicht auch noch nen Parkplatz fußläufig zum Hafen finden musste. Insgesamt war es also zwar früh, aber entspannt.
An der Landungsbrücke 3/4 wartete die „Halunder Jet“, unser Katamaran der FRS HelgoLine, der uns in knapp vier Stunden auf die einzige deutsche Hochseeinsel bringen sollte. Ich war gespannt, in mehrfacher Hinsicht. Wie voll würde es in diesen ungewöhnlichen Zeiten auf dem Schiff sein? Wie würde die Überfahrt sein? Bekannterweise bin ich ja nicht besonders seefest, und gestern – so hatte ich auf der Webseite der Reederei erfahren – sind die Touren nach Helgoland wegen Sturms ausgefallen. Wir waren aber alle drei mit Superpep ausgestattet, so dass ich der Schifffahrt doch eher gelassen entgegen sah.
Die Halunder Jet wurde 2018 als Nachfolger eines gleichnamigen Katamarans in Dienst gestellt. Das Schiff wurde auf den Philippinen von der Firma Austal gebaut. Austal ist einer der führenden Hersteller für Katamaranfähren und arbeitet darüber hinaus als Spezialist für schnelle Schiffe in Alubauweise für viele Marinen rund um den Planeten. Die Halunder Jet hat eigentlich Platz für 680 Passagiere. Corona-bedingt wurde die Kapazität zwar halbiert, aber auch das war für die heutige Tour noch überdimensioniert. Ich glaube es waren nicht mehr als 150 Passagiere an Bord.
Die Fahrt ging zuerst die Elbe runter, vorbei an den Anlagen des Hamburger Hafens und den nordwestlichen, an der Elbe gelegenen Stadtteilen der Hansestadt. Ich hatte nen interessanten Blick auf das Airbus-Werk in Finkenwerder und es war außerdem spannend, die ein- und auslaufenden Frachtschiffe auf dem Fluss zu beobachten. Besonders interessiert mich bei Schiffen, wo ihr Heimathafen liegt. Meistens hat das ja mit dem Standort des Schiffs oder seinem Einsatzgebiet nix zu tun. So ist beispielsweise der Heimathafen der Köln-Düsseldorfer Rheinschiffe Valletta, denn die KD-Boote fahren seit ein paar Jahren unter maltesischer Flagge. Die Halunder Jet ist in Limassol, Zypern registriert, und ich habe heute unter anderem gelernt, dass Majuro die Hauptstadt der Marshall-Inseln im Pazifik ist.
Nachdem wir Hamburg hinter uns gelassen hatten, gab es schöne Ausblicke auf den sich weitenden Fluss, die flache Küstenlandschaft, die drei Kernkraftwerke in Stade, Brokdorf und Brunsbüttel (nur das mittlere der drei ist noch in Betrieb) und schließlich auf Cuxhaven. Die Sonne schien aus einem weißblauen Himmel, ein fröhlicher Wind pfiff. Dann ging‘s raus auf‘s offene Meer und was soll ich sagen? Alles halb so wild. Die Nordsee war zwar noch ein bisschen bewegt, aber ich bin unmedikamentiert und ohne Probleme bis Helgoland gekommen.
Von Helgoland kennt man normalerweise ja entweder Luftansichten, oder zumindest Blicke auf die Steilklippen. Das fehlt aber, wenn man mit dem Schiff ankommt. Trotzdem ist es sehr eindrucksvoll, wie die Insel aus der Nordsee aufragt und entsprechend habe ich diese Ansicht heute für das Bild des Tages gewählt. Es war noch bedeckt als wir gegen viertel vor eins heute Mittag hier ankamen, aber im Laufe des Tages wurde das Wetter immer besser.
Helgoland macht nen ziemlich gemütlichen Eindruck, auch wenn es deutlich größer und weitläufiger ist, als ich es mir vorgestellt hatte. Die Insel ist in zwei Teile unterteilt, das Unterland, wo sich die Häfen (Helgoland hat mehrere) und ein großer Teil der Hotels und Geschäfte befindet, und das Oberland, das auf dem bekannten Hochplateau von Helgoland liegt. (Und dann gibt es noch die Düne, wo sich der Flugplatz und der Mini-Golfplatz und die Mehrzahl der Strände von Helgoland befinden.) Zum gemütlichen Eindruck trägt außerdem bei, dass Helgoland autofrei ist, wenn man von Krankenwagen, Feuerwehr und ein paar E-Taxis absieht.
Vom Schiffsanleger sind wir also zu Fuß zu unserem sehr schönen und zentral im Unterland gelegenen Hotel spaziert. Um‘s Gepäck brauchten wir uns nicht zu kümmern, das wurde vom Schiff zum Quartier gebracht.
Es gab dann etwas Siesta und anschließend einen kleinen Streifzug durch den Ort. Helgoland wimmelt von Duty Free-Läden, denn es ist zollfreies Gebiet. Dazu werde ich in den nächsten beiden Tagen noch ein bisschen was erzählen.
Was es jedoch nicht so viel gibt, das sind Cafés. Wir haben uns daher Kaffee und Teilchen gekauft und den Imbiss auf dem Balkon meiner Eltern genommen, mit wunderbarem Blick auf den Hafen. Leider war der Pap ein bisschen angezählt, denn er hatte trotz Superpep die Überfahrt nicht besonders gut vertragen. Beim Abendessen hat er also ausgesetzt und ich war mit meiner Mutter alleine essen, in einem Restaurant im Oberland, dass uns vom Hotel empfohlen worden war, und für das uns unser Hotel auch ne Reservierung organisiert hatte.
Morgen werden wir die Insel erobern. Ich hoffe das Wetter spielt mit.

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag


 


3. Juli 2020

Durch den Fahrplan des Halunder Jets hatten wir heute nochmal einen fast kompletten Tag in Helgoland, denn der Katamaran sollte erst um 16:30 Uhr in Richtung Festland ablegen. Da unser Gepäck allerdings schon um 9:30Uhr am Hotel abgeholt wurde, mussten wir vor dem Frühstück fertig mit Packen sein. Auch danach noch mal gemütlich auf‘s Zimmer war leider keine Option, denn Auschecken war schon um 10:30Uhr.  Schließlich mussten die Mitarbeiter genug Zeit haben, um alles für die neuen Gäste vorzubereiten, die täglich ab Mittag auf Helgoland eintrudeln.
Auch das Wetter war heute nicht mehr so dolle – kein Vergleich zu gestern. Der Vormittag ging noch. Wir sind zum Museum Helgoland spaziert und haben uns die kleine Ausstellung mit Stücken und Bildern aus der helgoländischen Geschichte angesehen. Danach ging es runter zum Meer, und dann haben wir vor allem den lieben Gott nen guten Mann sein lassen. Helgoland ist optimal zum entschleunigen. Auf der Bank sitzen mit Blick auf‘s Meer oder die Düne, oben drüber Möwen und Basstölpel. Auf dem Wasser tummeln sich die Ausflugsboote und Eiderenten. Alles in allem sehr entspannend. Auf die Überfahrt zur Düne haben wir verzichtet, nicht zuletzt wegen des wechselhaften Wetters. Deshalb gibt es auch heute kein Robbenfoto als Bild des Tages.
Am späteren Mittag haben wir uns nen Imbiss und nen Kaffee gekauft und an der Kurpromenade gepicknickt. Da hatte es allerdings schon angefangen zu schauern und das Wetter wurde beständig schlechter. Wir sind zwar noch trockenen Fußes bis zum Südhafen gekommen, wo wir unser Gepäck identifiziert haben und dann verladen lassen konnten. Aber dann fielen die Tropfen auch schon dicker. Zum Glück durften wir schon an Bord, obwohl noch fast ne Stunde bis zur Abfahrt war. Wir haben also im Halunder Jet gesessen, während es draußen richtig anfing zu schütten… und wir haben uns überlegt, wie‘s wohl gewesen wäre, wenn wir die ganze Zeit solch mieses Wetter auf Helgoland gehabt hätten. Hmmmm… besser nicht drüber nachdenken. Die Abfahrt erfolgte unter dicken grauen Regenwolken und ich habe es mir angesichts der Witterung gespart, zum Ablegen auf dem Außendeck zu stehen.
Fazit des Kurzausflugs: Helgoland ist super. Wobei wir wahrscheinlich das Glück hatten, dass sich corona-bedingt die Anzahl der Touris in Grenzen hielt. Eines sollte man auf jeden Fall tun, wenn man Helgoland besuchen will: mindestens zwei Nächte einplanen. Die Insel bekommt ein viel gemütlicheres Flair, wenn die Ausflugsboote weg sind.
Auf der Rückfahrt nach Hamburg gab es einen kurzen Zwischenstopp in Cuxhaven, wo über die Hälfte der Passagiere ausgestiegen ist. Die Überfahrt von Helgoland war ein Kinderspiel gewesen. Es hat zwar geregnet aus einem düsteren Himmel, aber die Nordsee war sehr friedlich, und so konnte ich auch die Rückfahrt ohne chemische Unterstützung bestreiten.
Von Cuxhaven braucht das Boot noch über zwei Stunden bis nach Hamburg. Es hatte zwar aufgehört zu regnen, aber düster und bewölkt war es noch immer. Das hat natürlich das Erlebnis der Elbe-Flusskreuzfahrt ein bisschen beeinträchtigt. Trotzdem ist die Begegnung mit dem großen Fluss und vor allem mit den auf ihm fahrenden dicken Pötte echt eindrucksvoll. Ich habe also ein Containerschiff als heutiges Bild des Tages ausgesucht. Den heutigen Himmel erkennt Ihr ja im Bild.
Und dann ging alles sehr schnell. Vorbei an den Airbus-Werken und den Docks von Blohm&Voss erreichte der Halunder Jet die Landungsbrücken. Ausschiffen, Gepäck holen, Taxi nehmen, und ab zum Europäischen Hof, unserem Quartier aus dem ersten Teil der Reise, wo immer noch der Kuga parkte. Auch das Abholen des Autos ging flott und am Ende hatten wir nicht mal ne Stunde gebraucht zwischen der Ankunft an den Landungsbrücken und dem Einchecken in unserer neues Hotel. Wir wohnen jetzt im Holiday Inn HafenCity, an Rande der Speicherstadt… und ich habe ein großes Bett im Zimmer… *freu…
Morgen ist also wieder Sightseeing in Hamburg angesagt. Wir werden weiter fleißig sein und ich werde weiter berichten.

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag