29. September 2023

Unsere 787-9 cruist in 39.000 Fuß Höhe über das Gelbe Meer, zwischen Seoul und dem chinesischen Festland. Mein Herbstferienabenteuer hat begonnen… einen Tag zu früh, wie viele angemerkt haben. Ich durfte nämlich den freien Tag, den ich – mit zweijähriger Verspätung - zu meinem 25-jährigen Dienstjubiläum bekommen habe, auf den Freitag vor den Herbstferien legen. So konnte ich gestern nachmittag schon starten.
Nach ner ereignislosen Zugfahrt erst nach Köln und dann nach Frankfurt gab es am Flughafen ein bisschen Kuddelmuddel, wo denn das Gepäck abzugeben wäre. Zum Glück hatte ich reichlich Zeit, so dass trotzdem keine Hektik aufkam.
Verspätung hatte dann aber leider die ANA, All Nippon Airways, die größte Fluggesellschaft Japans, mit der ich auf dieser Reise unterwegs bin. Aber auch das hat mich jetzt nicht aus der Ruhe gebracht. Bei ner Flugzeit von über 12 Stunden bei 7 Stunden Zeitverschiebung habe ich für heute nichts mehr geplant.
Japan… Warum Japan? Gute Frage. Das ist ne längere Geschichte. Eigentlich hätte diesen Herbst eine große Chorwallfahrt des Erzbistums Köln nach Rom stattfinden sollen. Die wurde aber wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt, und so habe ich im Januar angefangen zu überlegen, wo ich denn diesen Herbst hin will. Japan stand eigentlich nie so weit oben auf meiner Reisewunschliste, aber vor nem Jahr oder zwei hatte meine Mutter mich gefragt „Warum fährst Du nicht mal nach Japan?“ Seit dem hatte sich der Gedanke in meinem Hinterkopf eingenistet und kam bei der Reiseplanung im Frühjahr energisch zum Vorschein. Also Japan. Mein Plan war ursprünglich, eine für mich organisierte Individualtour zu machen, aber das erwies sich als schwierig. Weder Exo Travel (mit denen ich in Laos und Indonesien unterwegs war und die in fast jedem ostasiatischen Land vertreten sind), noch die japanischen Partner verschiedener deutscher Individualreiseveranstalter waren in der Lage mir ne Tour zusammenzustellen. Also: selber machen. Mein Reisebüro hat die Flüge für mich gebucht, ich habe mir ne Route überlegt und Hotels gebucht und ich habe mir eine Zwei-Wochen-Netzkarte  der japanischen Eisenbahn organisiert.
Jetzt sitze ich also hier im Flieger und unter dem rechten Flügel erscheint Japan im Dunst. Der Flug war super. Zum einen bietet die ANA auch in der „Holzklasse“ einen großzügigen Sitzabstand von 34 Zoll… das sind rund 6cm mehr als man bei Lufthansa, KLM oder Air France bekommt. Außerdem ist der Platz neben mir frei, was die Reise nochmal entspannter macht. So habe ich dann wirklich sieben Stunden mit kurzen Unterbrechungen geschlafen. Topp. Gleich beginnt hier der Sinkflug. Den zweiten Teil des Logbuchs schreibe ich nachher im Hotel.

Ich bin in Tokio, nach dem bisher längsten und weitesten Flug meiner Reisekarriere. Die ungefähre Strecke könnt Ihr auf der Karte nachvollziehen. Über 12.000km in etwas über 13 Stunden. Seit dem Ukraine-Krieg haben sich Strecke und Flugzeit nach Tokio um ein Viertel erhöht.
Bei der Landung in Tokio-Haneda war’s schon dämmerig. Die Stadt ist sehr eindrucksvoll von oben, wie man im Bild des Tages sehen kann. Der Flughafen Haneda liegt auf einer Insel in der Bucht von Tokio. Hier will ich auf jeden Fall am Ende der Reise noch Spotten. Viele schicke Flieger, die man bei uns nicht sieht.
Eine Erwartung, die ich an Japan hatte, wurde schon erfüllt. Die Japaner sind gut organisiert. So eine zügige, reibungslose Einreise hatte ich noch nirgends. Bin gespannt, ob dieser Eindruck sich in den nächsten Tagen bestätigt. Was sich (noch) nicht bestätigt hat, das sind die Verständigungsprobleme. Bisher lief hier alles problemlos auf Englisch. Sogar der Taxifahrer konnte genug für ein paar Sätze Smalltalk.
Ich wohne hier ziemlich schön mitten in Tokio. Wie verkehrsgünstig, das kann ich noch nicht sagen. Werde morgen früh einfach mal zum Sightseeing losziehen und morgen abend berichten. Heute war’s ja schon dunkel als ich ankam. Morgen werde ich also beginnen die Stadt zu erobern.


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