24. Oktober 2024

Zum heutigen Tag fällt mir als erstes EIN Wort ein: Wow. Dabei hatte ich für heute eigentlich gar nicht mehr viel Safari geplant. Aber Ihr wisst ja: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Wir hatten heute einiges an Fahrtstrecke vor uns. Ich wollte von Letaba auf geradem Weg am Phalaborwa Gate aus dem Krüger-Nationalpark rausfahren und dann zum Blyde River Canyon. Von dort sollte es dann über das Paul Kruger Gate wieder zurück nach Skukuza gehen für unsere letzte Nacht.
Heute morgen war der Boden nass in Letaba und überall standen Pfützen. Der Hyundai ist zwar nicht richtig sauber geworden, aber immerhin: es hatte kräftig geregnet und sich deutlich abgekühlt.
Leider war das Internet in Letaba so schlecht, dass ich keine Google Maps-Navigation machen konnte. Das hatte ich mir für die Ankunft am Phalaborwa Gate vorgenommen. Da ich so aber keine sichere Vorstellung von der heute zu fahrenden Strecke hatte, hatte ich die Abfahrt auf 6:30h heute morgen angesetzt. Zum Glück ist es hier in Südafrika um diese Jahreszeit schon um kurz nach fünf hell, so dass frühes Aufstehen kein großes Opfer erfordert. Um kurz nach halb sieben war der Hyundai fertig beladen und Heike, Barbara und ich saßen im Auto für die einstündige Fahrt nach Phalaborwa. Wir waren nur rund drei Kilometer weit gekommen, als wir mit einem der heutigen Highlights konfrontiert waren. Ein Löwe stand auf der Straße. Ein stattlicher männlicher Löwe mit schicker Mähne. Mehrere Minuten ging er vor uns die Straße entlang bevor er ins Gebüsch verschwand. Tja, was soll da an nem gerade begonnenen Tag noch kommen?  Wenn es nicht schon ein Löwenfoto als Bild des Tages gegeben hätte, dann wäre jetzt schon alles klar gewesen. Aber ich will keine Tierart doppelt präsentieren. Wir hatten jedenfalls seit fünf Tagen auf einen weiteren Löwen gewartet und unsere Geduld wurde heute belohnt.
Nach der Löwenbegegnung hatten wir uns aber  noch gar nicht richtig gefangen, als ein paar Kilometer weiter wieder Autos auf der Straße standen. Das ist ein sicheres Zeichen für eine besondere Sichtung. Sechs Hyänen kampierten auf und neben der Straße.
Ich bin ein großer Fan von Hyänen. Vielleicht hilft das heutige erste Bild des Tages, ein bisschen verständlicher zu machen warum. Das Bild strahlt doch Ruhe, Gelassenheit und Zufriedenheit aus. Und ein ziemliches Selbstbewusstsein. Die Hyäne lag auf dem warmen Asphalt und war offensichtlich unbeeindruckt davon, dass ich nur wenige Meter an ihr vorbei fuhr.
Am Phalaporwa Gate haben wir die letzte Picknick-Frühstückspause der Tour gemacht (morgen ist Hotelfrühstück inklusive) und dann ging es über gute bis sehr schlechte Landstraßen zum Blyde River Canyon. Der Blyde River Canyon liegt in den Drakensbergen, die den östlichen und südlichen Rand des südafrikanischen Hochplateaus bilden, auf dem sich unter anderem Johannesburg befindet. Die Fahrt ist landschaftlich sehr schön, vor allem der Aufstieg über den Abel-Erasmus-Pass mit dramatischem Panorama. Allerdings hatten wir heute etwas Pech mit dem Wetter. Die Wolken, die dem Krüger-Nationalpark in der vergangenen Nacht den ersehnten Regen brachten, hingen jetzt an der Abbruchkante des Hochlandes fest.
Wir sind also zum Aussichtspunkt Three Rondavels gefahren, so benannt nach drei Felsformationen, die an traditionelle südafrikanische Rundhütten erinnern. Von dort aus hat man einen fantastischen Blick auf den bis zu 800m tiefen Canyon, die Felsen und den unten vorbeifließenden Blyde River. Heute war es dort oben aber sehr frisch und vor allem waren die Berge und Felsformationen zum Teil wolkenverhangen. Wir haben ein paar Fotos und Selfies gemacht und dann ging’s nach nur ein paar Minuten zurück ins Auto. Eigentlich hatte ich eingeplant, hier deutlich mehr Zeit zu verbringen, aber das hätte heute wenig Sinn gemacht. Stattdessen haben wir uns auf den Weg zurück zum Krüger-Nationalpark gemacht.
Über Graskop und Hazyview sind wir zum Phabeni Gate gefahren und hatten nach der Erledigung der Formalitäten noch viereinhalb Stunden für eine letzte Nachmittagssafari. Wir sind zuerst in der Gegend um Pretroriuskop unterwegs gewesen. Auf Grund unserer Flugverspätung zu Beginn der Tour hatte die geplante Safari in der Gegend von Pretoriuskop ausfallen müssen. Während unserer kurzen, späten Mittagspause im Pretoriuskop Restcamp entstand auch das zweite Bild des Tages, ein Rotbrust-Glanzköpfchen, das zur Gruppe der Nektarvögel gehört.
Auf der weiteren Fahrt nach Skukuza hatten wir noch einmal tolle Erlebnisse mit einer Büffelherde, durch die wir hindurch mussten, und mit zwei jungen Giraffen-Bullen, die für rund anderthalb Kilometer vor dem Hyundai auf der Schotterpiste spazierten. Eine weitere Hyäne kam ebenfalls zur Tagesliste dazu.
Hier in Skukuza wohnen wir wieder feudal in der Skukuza Safari Lodge. Wir hatten einen kleinen Sundowner und anschließend ein tolles Abendessen.
Hmmmm… damit naht das Ende unserer Safari im Krüger-Nationalpark mit Riesenschritten. Morgen geht am frühen Nachmittag der Flieger nach Johannesburg und morgen abend starten wir mit der Air France nach Hause. Das soll mich aber nicht dran hindern, auch morgen ein Logbuch zu schreiben und zu schicken.

Die Tagesliste: Impalas, Elefanten, Kudus, Giraffen, Grüne Meerkatzen, Paviane, Zebras, Hippos, Wasserböcke, Steenböcke, Warzenschweine, Büffel, Erdhörnchen, Krokodile, Wasserschildkröten, eine Manguste, sieben Hyänen und ein Löwe.


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