7. August 2018
Heute war ein gemächlicher Tag. Die anderen Mitreisenden waren schon um 7:00Uhr heute morgen im Wasser zur ersten Runde Schnorcheln. Da lag ich noch gemütlich in der Heia. Ich war zwar gestern abend recht früh im Bett gewesen, aber so richtig gut geschlafen habe ich nicht. Das Bett war recht schmal und der Generator lief natürlich die ganze Nacht, was man auf so nem kleinen Schiff bis in jeden Winkel mitkriegt. So richtig entspannt war ich also nicht.
Nachdem man sich jetzt ein bisschen kennengelernt hat, ist die Gruppe echt nett. Wobei ich die meisten Namen noch nicht drauf habe... weder von meinen Mitreisenden, noch von der Crew. Da sind Carlos aus Valencia und Gustav, der in Singapur lebende Norweger. Der Jung, der hier für Getränke und Bedienung sorgt, heißt Lorenz, der Koch heißt Edy und sein Gehilfe Sirius... aber das war's dann auch schon... oh, und der Chefmaschinist heißt Tomas... Aber fragt mich bitte nicht wie der Guide heißt... *lach...
Wir sind heute im Seegebiet zwischen Rinca und Komodo gekreuzt. Die anderen waren mehrfach zum Schnorcheln im Wasser, und ich hatte einen relaxten Tag an Bord. Heute morgen hat unser Guide allerdings extra für mich eine Vogelpirsch mit dem Beiboot organisiert. Ich war also mit einem der Jungs aus der Maschinenraum-Crew unterwegs, und wir sind die Mangrovenwälder an einer der vielen Inseln hier abgefahren. Die Ausbeute war gar nicht schlecht, erst recht, wenn man bedenkt, dass Indonesien kein wirklich einfaches Birdwatching-Pflaster ist. Wir haben einen Sumatra-Reiher, einen Zwergreiher, mehrere Brahminenmilane, zwei Fischadler und einen Collared Kingfisher gesehen... und außerdem noch mehrere Papageien und Nektarvögel in den Mangroven, die ich aber leider weder fotografieren noch bestimmen konnte. Trotzdem war ich recht zufrieden. Wenn man bedenkt, dass ich vorgestern unter fachkundiger Leitung auf 31 Vogelarten gekommen bin, dann sind acht Arten und das mehr oder weniger auf hoher See, nicht schlecht. Im Laufe des Tages kamen nämlich noch der Kleine Fregattvogel, Seeschwalben und ein Pazifischer Riffreiher dazu. Zwei Fotos von der heutigen ornithologischen Beute kriegt Ihr als Bilder des Tages: den Sumatra-Reiher und einen Brahminenmilan.
Den Rest des Tages war ich, wie erwähnt, faul... habe gelesen, Fotos auf dem Laptop sortiert und ein bisschen Nickerchen an Deck gemacht... und die Aussicht genossen... Man kann sich nicht vorstellen, welche verschiedenen Arten von Blau das Meer hier hat. Das ist echt der Hammer... und rundrum dann die Inseln und Inselchen, alle felsig und mit Savannenlandschaft, und alle haben einen Kragen aus Mangroven, der ab und an von cremefarbigen Stränden unterbrochen wird.
Nach dem Abendessen habe ich mit Hilfe des vor einigen Wochen in London erstandenen "Stars and Planets"-Führers ein bisschen den Himmel in Augenschein genommen... so richtig old-school mit Sternenkarte. Das ist nicht so einfach, wie es scheint und wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich bin doch recht erfolgreich gewesen und konnte, ausgehend von der mir bekannten Formation "Kreuz des Südens" ,nicht nur grob das Sternbild des Zentauren mit dem der Sonne am nächsten gelegenen Stern (grade mal 4,3 Lichtjahre weit weg) lokalisieren, sondern auch die Konstellation Skorpion, mit dem darin befindlichen Stern Antares und das Sternbild des Schützen, mit dem darin befindlichen Zentrum der Milchstraße. Ich fand also auch meine astronomischen Bemühungen durchaus von Erfolg gekrönt. Schade nur, dass sie mir in Deutschland nicht viel helfen, denn ich bin hier ja auf der Südhalbkugel...
Morgen geht's zurück an Land. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist nach dem Mittagessen Ausschiffen angesagt. Einige meiner Mitreisenden hatten schon ein bisschen Aufregung, weil die Garuda den Nachmittagsflug von Labuan Bajo nach Denpasar verschoben hat und sie nun ihren Anschlussflug von Denpasar nicht mehr kriegen. Da bin ich froh, dass ich entspannt geplant habe und erst übermorgen nach Bali fliege, und vor allem von dort nicht sofort weiter muss. Morgen Abend bin ich nämlich wieder in meinem Quartier in Labuan Bajo, für meine letzte Nacht in Flores.
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