4. August 2018
Indonesien ist weitläufig... und besteht darüber hinaus aus über 17.500 Inseln. Kein Wunder also, dass das Flugzeug das Verkehrsmittel der Wahl ist, auch wenn die Strecken im Endeffekt eher kurz sind. Heute habe ich mich wieder in die Obhut von Garuda Indonesia begeben, und der gute Eindruck von vergangenen Samstag hat sich bestätigt. Die können schon was bei Garuda.
Eigentlich habe ich heute nichts anderes getan, als von A über B nach C zu kommen, konkret von Surabaya über Denpasar nach Labuan Bajo. Nach dem Frühstück heute morgen wurde ich nicht vom Hotelshuttle sondern von nem Taxi auf Kosten des Hotels zum Flughafen gebracht. Das waren knapp 20 Minuten Fahrt. Das Gepäck abgeben – Online-Checkin hatte ich gestern abend schon gemacht – ging flott, und dann hatte ich noch anderthalb Stunden an dem überaus traurigen Flughafen von Surabaya. Zumindest im Terminal 2 hat man genau null Sicht nach draußen. Ich habe mir die Zeit also mit nem Starbucks-Kaffee und mit Auf-dem-Handy-rumflitschen vertrieben.
Der Flug nach Denpasar auf Bali hat nur ne gute dreiviertel Stunde gedauert, aber es hat trotzdem für ein bisschen Service von Seiten Garudas gereicht. In Denpasar sollte ich eigentlich nur knapp anderthalb Stunden Umsteigezeit haben, aber daraus wurden dann leider drei Stunden, denn der Flieger, der mich von Denpasar nach Labuan Bajo auf der Insel Flores bringen sollte, kam schon mit deutlicher Verspätung in Denpasar an. Ich habe also ein bisschen Flieger gekuckt, aber Fotografieren funktionierte wegen des Hitzeflimmerns nur für den Hausgebrauch.
Der Flug von Bali nach Flores wurde mit einer ATR-72 durchgeführt, die mein Lieblingspropellerflieger ist. Flores gehört – wie alle Inseln östlich von Java – zu den Kleinen Sunda-Inseln. Eineinhalb Stunden ist man von Bali aus unterwegs dorthin. Heute war es ruhig, aber streckenweise wolkig. Trotzdem bot der Gungung Rinjani auf der Insel Lombok, mit 3726m der höchste Berg der Kleinen Sunda-Inseln, einen imposanten Anblick. Sieht man im ersten Bild.
Im Landeanflug auf den kleinen Flughafen von Labuan Bajo gab es die erste Gelegenheit, einen Blick auf die Gegend hier zu werfen. Dazu hab ich das zweite Bild des Tages ausgesucht. Leider ist die Aufnahme im Nahbereich nicht ganz scharf, denn es war schon etwas dämmerig. Aber sie zeigt ganz gut den Unterschied zu der Landschaft, die ich in der letzten Woche auf Java erlebt habe. Um es mal deutlich auszudrücken: ich hatte das Gefühl, in einer anderen Welt zu landen. Flores ist um diese Jahreszeit trocken und eher grünbraun statt sattgrün wie Java. Auch von intensiver Landwirtschaft, die gepaart mit dichter Besiedelung fast jeden Quadratmeter von Java ausnutzt, ist hier keine Spur zu sehen.
Am Flughafen in Labuan Bajo erwartete mich der Fahrer meines Hotels. Gerade mal ne Viertelstunde waren wir unterwegs. Labuan Bajo ist für indonesische Verhältnisse ein Dorf. Hier leben nur ein paar tausend Leute, und die sehen auch ganz anders aus, als die Javaner. Als ich vor dem Flughafengebäude in die Runde blickte, da erinnerten mich die Gesichter eher an Papua-Neuguinea als an Java. Und natürlich wird hier anders gesprochen. Auf Java spricht zwar auch jeder Bahasa Indonesia, die künstliche Lingua Franca, die dem Archipel aus über 17.000 Inseln, über 1.000 Ethnien und über 500 unterschiedlichen Sprachen und Dialekten die Verständigung ermöglicht. Aber Nanang und Juwang sprachen untereinander Javanisch, die vorherrschende Muttersprache in Zentral- und Ostjava. Mit Javanisch kommt man hier auf Flores nicht weit.
Auf der Fahrt zum Hotel hatte ich darüber hinaus den Eindruck, in einem Entwicklungsland angekommen zu sein. Wellblechdächer?... sowas gab's auf Java nicht. Und so voller Menschen wie auf Java ist es hier auch nicht. Alles in allem ein kleiner Kulturschock. Krass...
Das Hotel, wo ich hier wohne, ist richtig schön. Hier lässt es sich auf jeden Fall zwei Nächte, und dann nach meiner Rückkehr von meiner Mini-Kreuzfahrt noch mal eine dritte Nacht, aushalten. Morgen ist allerdings Programm hier an Land: ich habe mir eine ornithologische Exkursion organisiert, bzw. organisieren lassen. Es geht schon um 6 Uhr los... ich glaube, wenn ich auf Bali oder spätestens in Jakarta bin, dann werde ich mal nen ganzen Tag nur rumgammeln um Schlaf nachzuholen und mich zu erholen... *lach...
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