28. Juli 2018

Irgendwie ist heute nicht so wirklich viel passiert...Da das Hotelshuttle zum Flughafen immer nur zur vollen Stunde fährt, der Verkehr in West-Jakarta unberechenbar ist, und mein Flieger um kurz nach 10 Uhr starten sollte, war mir das Acht-Uhr-Shuttle ein bisschen heikel und ich habe mich für die Sieben-Uhr-Tour und Wecken um sechs entschieden. Mal wieder früh... dabei war's gar nicht nötig, denn als ich um kurz vor sieben auschecken wollte, hatte mir Exo Travel nen Fahrer für einen Privattransfer zum Flughafen geschickt... hätte ich locker ne halbe Stunde länger schlafen können. So hatte ich jetzt sehr viel Zeit am Flughafen, aber das war jetzt auch nicht soooo schlimm.
Der Flughafen von Jakarta, zumindest das Terminal wo Garuda Indonesia – die nationale Fluggesellschaft Indonesiens – beheimatet ist, gefällt mir echt gut... ziemlich schick, wenn auch nicht so geleckt wie in Singapur. Aber mit Kuala Lumpur kann man duchaus mithalten.
Ich habe mir also nen Starbucks-Kaffee gekauft, mich in nen Sessel mit Blick auf das Vorfeld gesetzt und dem Verkehr zugekuckt. Fotografieren war jetzt nicht meine Hauptintention, dafür war es zu diesig, zu warm und die Sonne stand nicht richtig, aber es hat doch immerhin für ein paar Fotos von Garuda-Fliegern gereicht.
Ich war schon lange scharf drauf, mal mit Garuda zu fliegen und ich bin nicht enttäuscht worden. Der Sitzabstand war okay, und für asiatische Verhältnisse gradezu großzüzgig. In  der dreiviertel Stunde von Jakarta nach Yogyakarta hat es zwar nur für ein Snackpaket und ein Getränk gereicht, aber immerhin. Und die 737-800 hatte sogar ein Entertainment-System an Bord, so dass ich den Flug auf dem Monitor verfolgen konnte... es gab also nix zu meckern... Die Piste von der wir heute in Jakarta gestartet sind – eine von zweien am Soekarno Hatta International Airport -  war allerdings ein Feldweg. Wenn wir von betoniertem Untergrund reden, dann hat es – soweit ich mich erinnere – nur in Odessa mehr gerappelt als heute beim Start in Jakarta.
Sehr bedauerlich war außerdem der Dunst, der wie ein dichtes Tuch über der Stadt und der Umgebung lag. Man erkennt das auf dem ersten Bild des Tages gut. Unter dem schönen Flügel unserer Boeing 737-800 erkennt man schemenhaft als hell- und dunkelgrauen Strich das Terminal 3 und als hell-beigen Strich die Baustelle einer neuen Rollbahn. Schade, schade... das wäre ein fantastisches Foto des Flughafens gewesen, wenn heute bessere Sicht geherrscht hätte.
In Yogyakarta hat mich mein neuer Guide in Empfang genommen. Nanang wartete im dunkelgrünen Exo Travel-Poloshirt und meinem Namensschild in der Hand am Ausgang. Er wird mich die ganze Tour auf Java bis nach Surabaya begleiten. Den Namen unseres Fahrers habe ich fast sofort wieder vergessen. Da werde ich Nanang morgen noch mal dezent fragen müssen.
Wir sind durch Yogyakarta durch in Richtung Nordwesten gefahren. Unser heutiges Ziel war Borobudur, eines der wichtigsten Kulturdenkmäler (und UNESCO Weltkulturerbe) hier in Indonesien. Die Tempelanlage steht aber erst morgen früh zum Sonnenaufgang auf dem Programm. Ja, Ihr habt richtig gelesen -  Sonnenaufgang. Wecken ist um 4:15 Uhr... *ächz...
Auf der Fahrt sind Nanang und ich schnell ins Gespräch gekommen, als er fragte wo ich herkomme und von mir als Antwort bekam "Near Cologne... maybe you have heard of the Cathedral or of the football club"... eines von beiden zieht meistens, wenn man in fernen Ländern ist und den Leuten dort eine Verbindung zu Köln aufzeigen möchte. Nanang kannte beides, und nach dem der Begriff FC Köln gefallen war, kam von ihm als nächstes "Pierre Littbarski"... Okayyyy... Nanang kannte Pierre Littbarski, Klaus Augenthaler, Karl-Heinz Rummenigge und so weiter, denn er verfolgt seit 1982 die Geschicke der deutschen Nationalmannschaft. Wir haben also über Fußball erzählt... und ich habe erfahren, dass es in Indonesien auch Hooligans und Ultras gibt, und dass die Fans aus Surabaya (der zweitgrößten Stadt des Landes) überall gefürchtet sind... Badminton mag zwar der Nationalsport hier sein, aber Fußball erhitzt offensichtlich durchaus die Gemüter der Indonesier.
Neben Smalltalk habe ich natürlich einiges mehr über Indonesien, das Verwaltungssytem mit den Provinzen, und auch über die Geschichte der Gegend hier erfahren. Nanang weiß viel und spricht ziemlich gut Englisch...ich denke ich werde einiges lernen.
Sightseeing gab es auch noch ein bisschen. Wir haben uns den buddhistischen Tempel in Mendut angekuckt. Den seht Ihr im zweiten Bild des Tages. Zu Buddhismus und Hinduismus in Bali werde ich in den nächsten Tagen noch mehr zu erzählen haben, deshalb spare ich mir das hier.
Nach einem späten Mittagessen ging's zum Quartier - ich wohne hier sehr schön und ruhig, wenn nicht grade die Muezzine rufen – und ich hatte den Rest des Tages frei und habe einen auf faul gemacht... Muss auch mal sein...

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