2. Juli 2020

Der ganze Tag stand uns heute auf Helgoland zur Verfügung und wir haben ihn schön genutzt. Das Frühstück hier in unserem wirklich sehr schönen Hotel war auf Grund der Corono-Maßnahmen eine etwas langwierigere Prozedur, aber letztendlich war uns das egal, denn wir waren ja auch zum Entschleunigen hier auf die Insel gekommen und hatten nicht umsonst zwei Übernachtungen auf Helgoland eingeplant.
Nach dem Frühstück sind wir zum Inselspaziergang aufgebrochen. Leider fährt die „Börtebahn“, das Elektrobähnchen, mit dem man sich über die Insel chauffieren lassen kann, dieses Jahr noch nicht… auch ne Corona-Maßnahme. So blieb uns also nur die Inselumrundung zu Fuß. Zum Glück ist Helgoland jetzt nicht so riesig und darüber hinaus ist der rund 3km lange Klippenrundweg schön gepflastert und hat nur wenige Steigungen. Außerdem war uns das Wetter absolut wohlgesonnen. Nur ein leichter Wind wehte über das Hochplateau und die Sonne schien gnädig aus einem weiß-blauen Himmel.
Wir haben uns viel Zeit gelassen für den Spaziergang und haben das Panorama und den Blick auf die roten Sandsteinklippen genossen. Der Felsen, der den größten Teil der Insel bildet, ragt dutzende Meter aus dem Meer auf und sorgt für eine eindrucksvolle Aussicht. Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Helgoland ist natürlich die „Lange Anna“, ein Sandsteinfelsen vor der Nordwestspitze der Insel. Den sieht man auch im ersten Bild des Tages.
Was man in diesem Bild auch sieht, und was ich dann im zweiten Bild noch viel besser zeige, das sind Basstölpel. Wir hatten nämlich heute auch eine sehr erfolgreiche Vogelsafari. Ich hatte ja schon im Sommer 2015 auf den Orkney- und Shetlandinseln mit diesen größten Vögeln des Nordatlantiks einschlägige Erfahrungen gemacht. Auf Helgoland gibt es sie noch gar nicht so lange. Erst im Jahr 1991 brütete das erste Paar auf der Insel. Seitdem ist die Kolonie stetig gewachsen und mittlerweile kommen weit über tausend Basstölpel nach Helgoland um zu brüten. Helgoland ist unter ornithologischen Gesichtspunkten schon etwas besonderes, denn es ist der einzige Ort in Deutschland wo Basstölpel und noch vier andere Seevogelarten brüten. Auch Trottellummen, Tordalken, Dreizehenmöwen und Eissturmvögel geben sich an den Klippen von Helgoland ein Stelldichein. Bis auf Eissturmvögel haben wir auch alle zu sehen bekommen.
Die Basstölpel sind hier überhaupt nicht scheu und sitzen quasi direkt neben dem Weg. Theoretisch könnte man sie problemlos anfassen, so nah kommt man ihnen hier. Das ergab natürlich reichlich Foto-Möglichkeiten… und damit auch Möglichkeiten, meine neue Spiegelreflex mal unter leichten Safari-Bedingungen anzutesten. Ich bin ganz zufrieden…
Nach der Vogelbeobachtung und dem Besuch bei der „Langen Anna“ haben wir die Inselumrundung fortgesetzt… Immer schön gemütlich und bei bestem Wetter. Ich war ja auf vieles vorbereitet gewesen, aber das wir bei einem lauen Lüftchen im Sonnenschein auf Helgoland unterwegs sein würden, das hatte ich nicht wirklich zu hoffen gewagt.
Gegen zwei Uhr waren wir wieder am Aufzug zum Unterland. Wir haben dann noch beim „Inselbäcker“ einen Mittagsimbiss gekauft und in der Kaffeebud gegenüber vom Hotel die dazu passenden Heißgetränke und dann gab es ein gemütliches Mittagspicknick auf dem Balkon meiner Eltern. Danach war den Rest des Tages frei. Ich habe ein bisschen Duty Free-Shopping betrieben und danach Siesta gemacht. Um viertel nach sechs sind wir gemeinsam zum Abendessen, wieder in einem Restaurant, das das Hotel für uns organisiert hatte.
Morgen haben wir fast noch einen kompletten Tag hier auf Helgoland. Der „Halunder Jet“ soll nämlich erst um 16 Uhr ablegen um uns nach Hamburg zurückzubringen. Mal kucken, was wir morgen so unternehmen werden. Das wird nicht zuletzt auch auf das Wetter ankommen. Aber ne Überfahrt zur Düne wäre auf jeden Fall eine Option. Ich könnte noch ein paar Kegelrobben  und/oder Seehunde vor der Kamera gebrauchen.

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