8. August 2013
Da bin ich wieder. Schöne Grüße aus dem Reich der Mitte. Mein Blick schweift grade aus meinem Hotelzimmerfenster im siebzehnten Stock über die Wolkenkratzer und Baustellen von Shanghai. Als ich heute mittag hier auf dem Balkon stand hatte ich ein breites Grinsen auf dem Gesicht, und das war nur zum Teil der Übermüdung geschuldet... Nach zehneinhalb Stunden sind wir heute morgen um kurz nach zehn Ortszeit hier in Shanghai-Pudong, dem hochmodernen internationalen Flughafen von Chinas größter Stadt gelandet. Ich war sehr angenehm überrascht, wie zügig und problemlos hier alles lief. Ich hatte mit mehr Theater und Aufwand gerechnet bei meiner Einreise zum „real existierenden Kommunismus“. Aber was soll ich sagen? Alles harmlos. Die Nadelstiche sind eher klein aber fein. Zum Beispiel ist Facebook in China zensiert, und man kommt da nicht einfach so ran und rein. Da werde ich in den nächsten Tagen noch ein bisschen tüfteln müssen. Außerdem müssen Ausländer hier immer ihren Reisepass mit sich tragen. Aber ansonsten habe ich vom chinesischen Staatsapparat hier noch nicht viel mitbekommen.
Was dagegen nicht zu verachten ist, das ist die Sprachbarriere. In Budapest habe ich zwar auch kein Wort verstanden, aber da kamen mir immerhin die Buchstaben bekannt vor. Hier sieht das alles nur nach schönen Grafiken und Mustern an den Wänden aus. Aber zum Glück ist zumindest im Verkehr alles auch in Pinyin, der lateinischen Umschrift für's Chinesische, ausgezeichnet und so hatte ich wenig Schwierigkeiten, meinen Weg mit Magnetschwebebahn und U-Bahn zum Hotel zu finden. Darüber hinaus sprechen hier auch die Fahrkartenautomaten auf Wunsch Englisch. Sehr praktisch.
Mein erster Eindruck von Shanghai ist – von der atemraubenden Hitze (heute morgen um 10 bei der Landung waren es schon 35 Grad) abgesehen – sehr positiv. Wobei ich es – wenn man von den ganzen Chinesen absieht – nicht besonders chinesisch finde. Da hatte ich mehr Kulturschock erwartet. Allerdings, Europäer sieht man hier kaum. Mir sind heute nur eine Handvoll begegnet, und schon im Flieger waren wir in der absoluten Minderheit.
Nach dem Einchecken hier im Hotel habe ich erst mal ein bisschen Päuschen gemacht, etwas rumgegammelt, geduscht und mich gerestet.
Gegen halb vier bin ich dann zu Fuß vom Hotel losgezogen um ein bisschen die Umgebung zu erkunden. Bis zur nächsten U-Bahn-Station sind's ungefähr 300m, und dort habe ich dann erst mal eine Shanghai Public Transport Card erstanden. Das ist sowas wie das Shanghaier Äquivalent zur Londoner Oyster Card, aber man kann's sogar brauchen um hier mit dem Taxi zu fahren. Zur Einweihung bin ich direkt noch eine Station weiter bis zum People's Square gefahren und habe mich dort ein bisschen umgesehen und bin rumgeschlendert. Und eh ich mich's versah war ich schon in die erste Mall geraten, und die stand denen von Kuala Lumpur, Singapur und Oberhausen in nichts nach. Glas, Chrom und Marmor sage ich nur. Also die haben hier Konsumtempel, die mit den kapitalistischen problemlos mithalten können. Hier gibt's sogar nen echten Hollister-Laden. Da werde ich dann vielleicht doch mal ein bisschen Geld für Klamotten ausgeben, womit ich eigentlich für meine China-Tour nicht unbedingt gerechnet hatte.
Morgen früh wird erst mal ausgeschlafen, und dann geht’s zum „Bund“. Nee, hat mit Armee nix zu tun. Das ist die Uferpromenade hier am Huangpu-Fluss, der die älteren Teile von Shanghai von den neu aus dem Boden gestampften Wolkenkratzern des Stadtteils Pudong – bekannt aus Film und Fernsehen und dem letzten James Bond-Film – trennt. Ich denke, da werde ich genug zu berichten haben.
Als Bild des Tages bekommt Ihr heute eine Ansicht aus dem Flieger. Vor der Landung gab es nämlich quasi noch nen Stadtrundflug. Man sieht Shanghai, den Huangpu-Fluss und die Wolkenkratzer von Pudong auf dem rechten Ufer.
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23. März 2013
Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...
Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.
Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.
Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.
Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.
Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.
Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.