21. Juli 2016
Woran denkt man normalerweise, so als Mitteleuropäer, wenn von Florida die Rede ist? Orangensaft, Disney World und Strand. Deshalb gibt’s auch heute mal ein Strandfoto. Um ehrlich zu sein, ich bin nicht schlecht stolz auf dieses Bild. Es erforderte ein bisschen Tüftelei und Glück. Die Aztekenmöwe im Vordergrund, dahinter die Touris und das alles vor der Brandung des Atlantik.
Genau... der Atlantik. Ich bin wieder an der Ostküste der Florida-Halbinsel angekommen. Auch heute morgen habe ich mir das Hotelfrühstück gespart und statt dessen nur nen Mode-Kaffee bei Starbuck's im Zentrum von Ocala gekauft. Die Tour hier ist schon figurschädigend genug. Da muss ich nicht auch noch morgens Pulverrührei und Toast mit Erdnussbutter zu mir nehmen.
Die erste Station heute war der Silver Springs State Park. Von Ocala aus sind das nur ein paar Meilen. Nach dem, was ich im Lonely Planet und auf der Webseite von Florida State Parks gelesen hatte, wusste ich nicht so wirklich, was ich mir darunter vorstellen sollte. Früher war der ganze Komplex mal ein Vergnügungspark gewesen. Davon ist insofern noch was übrig, als dass zum einen direkt neben dem Silver Springs State Park ein Spaßbad liegt, und dass zum anderen man im Park selber noch mit dem Glasbodenboot über die „Springs“ geschippert wird, oder man ein Kanu mieten kann, oder die sorgfältig angelegten Pavillions mit Cafeteria, Andenkenladen etc. noch existieren und dem ganzen Gelände einen Hauch der frühen 1960er Jahre geben. Es ist ein bisschen surreal.
Sehr real dagegen ist die eigentliche Quelle, die „Silver Springs“. Diese Quelle ist ein artesischer Brunnen (hmmmm... jetzt müssen wir noch mal ein bisschen an unseren Erdkunde-Unterricht denken), wie es in Florida sehr viele gibt, von ganz unterschiedlicher Größe. Silver Springs ist einer der größten. Bis zu 30m³ glasklaren Wassers sprudeln hier jede Sekunde aus dem Boden. Okay – man sieht es nicht wirklich sprudeln. Das Wasser tritt am Boden der Quelle aus, bildet darüber einen See und ergießt sich aus diesem See in den Silver River. Und der hat eine deutlich erkennbare Strömung. Das eine Ufer der Flusses ist ein schön angelegter Park, typisch amerikanische Landschaftsgärtnerei. Hier kann man auf schönen Wegen spazieren gehen. Die gegenüberliegende Seite ist aber wild. Entsprechend sieht man am Ufer und auch im Wasser allerlei Getier. Einiges an Vögeln habe ich zu Gesicht bekommen, Schildkröten, Fische, einen Alligator – und zum ersten Mal in Nordamerika eine lebende Schlange. Ich konnte allerdings noch nicht feststellen, was für eine. Das wird ein bisschen Forschungsarbeit erfordern, wenn ich wieder zu Hause bin.
Von Silver Springs ging es dann quer durch den Ocala National Forest in Richtung Atlantik. Leider eine eher unaufregende Fahrt. Die Schwarzbären, die es in diesem Teil von Florida vermehrt geben soll, zeigten sich nur auf den Warnschildern entlang des Highway 40.
Gegen Mittag war ich in Daytona Beach, und habe nach nem kurzen Mittagessen in einer Mall einige Shoppingerfolge erzielen können. Endlich mal ein paar neue T-Shirts und Polohemden...
Von Daytona Beach aus führte die Fahrt anschließend nach Norden in Richtung St. Augustine, zuerst über den Interstate 95 und dann weiter auf der Landstraße. Das letzte Stück der Strecke habe ich auf der Küstenstraße, dem Highway A1A, zurückgelegt und in St. Augustine Beach dann auch einen Stopp am Strand gemacht. Womit wir wieder beim Bild des Tages wären.
Morgen werde ich mir hier in St. Augustine die Stadt ankucken. Hier war ich vor 17 Jahren schon mal, und hier gibt es reichlich zu sehen und zu tun.
Tja... leider habe ich auch schlechte Nachrichten... Mein Besuch in Memphis fällt dieses Jahr leider aus. Statt in Memphis werden Leticia und ich uns in Hattiesburg treffen, wo ihre Eltern wohnen. Ich habe schon meinen Aufenthalt in Hattiesburg entsprechend verlängert und meine Hotelreservierung in Memphis abgesagt.
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