16. August 2019
Land Nummer Drei… Wir sind in Estland. Eigentlich liegt hier im Baltikum zwar alles nah beieinander, aber durch die geringe Geschwindigkeit ist man dann doch einige Zeit unterwegs von A nach B. Das haben wir vor allem gestern gemerkt. Heute war dagegen ein eher gemütlicher Tag mit etlichen Dolce Vita-Aspekten.
Da wir heute nicht so weit fahren mussten, hatte ich heute das Frühstück erst für neun Uhr angesetzt. Das hatten wir uns nach dem langen Tag gestern auch verdient. Sigulda, wo wir Quartier hatten, liegt am Rande des Gauja-Nationalparks, des ältesten und größten Nationalparks in Lettland. Hauptsächlich wird hier die Landschaft und das Flusstal der Gauja geschützt. Es gibt wohl auch Bären und andere Tiere, aber bei unserer Fahrt durch den Nationalpark haben wir nix gesehen (und ich hatte auch ehrlich gesagt nicht wirklich damit gerechnet). Wir sind von Sigulda nicht auf geradem Weg aufgebrochen sondern haben ein paar Schlenker durch den Nationalpark gemacht, quer durch den Wald auf der Schotterstraße. Erstes Etappenziel war Cēsis, der größte Ort im Park, komplett mit Burg. Von dort ging es dann immer nach Nordosten aus dem Nationalpark raus und auf die A3, die uns den Rest des Fahrtages begleitet hat. Die Straße ist die ganze Strecke über bundesstraßenähnlich ausgebaut ist. In Walk sind wir mitten durch den Ort gefahren und haben die Grenze nach Estland überquert. Das ist heute das Bild des Tages. Viel sieht man nicht mehr von der Grenze. Ein krummes Schild, die übliche Hinweistafel auf die Höchstgeschwindigkeiten, und das war‘s.
Landschaftlich merkt man keinen wirklichen Unterschied zwischen Nord-Lettland und Süd-Estland. Schon nach unserer Abfahrt von Sigulda heute morgen war das Gelände nicht mehr das langweilige Flachland von Süd- und Mittel-Lettland gewesen, sondern es ging hügelauf und hügelab und die Straßen machen auch Kurven.
Gegen viertel vor drei hatten wir das heutige Tagesziel erreicht, Tartu. Tartu ist mit knapp 100.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt von Estland und Sitz der einzigen kompletten Universität des Landes. Rund 18.000 Studis sind hier eingeschrieben, und das studentische Flair merkt man Tartu auch gut an.
Wir konnten den Skoda sehr praktisch direkt in der Nähe vom Rathausplatz parken und haben den Rest des Nachmittags die Altstadt von Tartu zu Fuß erkundet. Es gibt noch viele historische (wiederaufgebaute) Gebäude in der Stadt und sogar ne Fußgängerzone. Wir sind zu einem späten Mittagessen eingekehrt und haben dann die Altstadtbesichtigung gemütlich fortgesetzt und in einem Café am Rathausplatz ausklingen lassen, mit Eisbechern, Käsekuchen, Modekaffee und Leutekucken… draußen unter‘m Sonnenschirm. Wie schon oben erwähnt: heute war Dolce Vita angesagt… *lach…
Um kurz vor sechs waren wir im Hotel, das im neueren Teil des Stadtzentrums von Tartu liegt. Hier gab es zum Abschluss des gemütlichen Tages noch ein Bier in der Hotelbar.
Gestern war schon Halbzeit unserer Tour. Das geht jetzt alles schnell. Ab morgen noch zwei Nächte in Tallinn und dann sind wir schon unterwegs zur letzten Nacht, wieder in Riga, bevor es am Dienstag nach Hause geht.
Morgen müssen wir auch nicht so weit fahren, aber der Lahemaa-Nationalpark steht auf dem Programm und da hoffe ich, dass wir ein bisschen die Landschaft und Natur genießen können und vielleicht auch mal bis richtig an die Ostsee rankommen. Wir werden uns jedenfalls ausführlich im Visitor Centre des Parks beraten lassen. Von hier sind es zwar rund zwei Stunden Fahrt bis dort hin, aber vom Nationalpark bis Tallinn nur noch 80km, so dass wir genug Zeit haben. Bin gespannt, was es morgen abend zu berichten geben wird.
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