Mittwoch, 11. Oktober 2006
Der zehnte Tag...
Hallo zusammen,
Ich bin in Sevilla, Ausgangs- und Endpunkt meiner Tour. Morgen noch, und dann geht's heim... *schnüff... Ich wünschte ich könnte das Wetter mitnehmen. Aber zu heute: ob ihr's glaubt oder nicht, ich war auf Safari. Und mit durchschlagendem Erfolg. Nach allem, was ich über den Nationalpark Cota de Doñana gelesen hatte war ich eher skeptisch, ob dabei wirklich was rumkommen würde. Auch der Anblick der umgebauten Unimogs, mit denen die Touris in Gruppen von ca. 20 durch den Park geschippert werden sollten, erfüllte mich nicht mit viel Hoffnung. Aber dann kam doch alles ganz anders. Unser fahrer Gonzalo hatte nicht nur Augen wie ein Luchs (die es in der Doñana übrigens auch gibt, die sich aber leider nicht gezeigt haben), er hatte auch echt so richtig Ahnung von allem was mit dem Park zu tun hatte, einschließlich der dort lebenden Vögel und sprach neben dem besten Englisch, dass ich während meiner Tour durch Andalusien von nem Spanier zu hören bekam auch noch fließend holländisch, sehr zur Freude des einzigen an Bord befindlichen Flamen.
Der Nationalpark Doñana umfasst das Nordufer an der Mündung des Rio Guadálquivir, mit den verschiedensten Ökosystemen, darunter 30km Atlantikstrand, Pinienwälder, Dünen und weitläufiges Marschland, dass aber im Oktober leider ausgetrocknet ist. Im Winter und Frühling beherbergt es die Zugvögel zu Tausenden. Im Park gibt es neben spanischen Luchsen auch andere Großsäugetiere, einschließlich halbwilder Rinder und Pferde, die von der Parkverwaltung gemanagt werden, damit sie sich nicht zu sehr vermehren. Das Vogelleben hat es ebenfalls in sich, auch wenn sich die spanischen Kaiseradler, wahrscheinlich die bedrohteste Vogelart Europas, leider rar machten.
Trotzdem war die Ausbeute gut. Wieviele Vogelarten es während der 4-Stunden-Tour waren hab ich (noch) nicht gezählt, aber es waren etliche für mich neue Arten dabei, darunter Regenbrachvogel (kannte ich bisher nur aus Amerika), Korallenmöwen (die seltenste Möwenart europas, aber in Nordwestafrika nicht unhäufig und auch in Europa auf dem aufsteigenden Ast), und etliche andere neue arten vornehmlich von Strandvögeln. Dabei gab's auch ein paar gute Fotogelegenheiten und die Sanderlinge, die mit den Wellen um die Wette rennen, haben für heute gewonnen. An Säugetieren gab es heute neben den bereits erwähnten halbwilden bzw. verwilderten Pferden und Rindern auch echte Wildtiere zu sehen: Damhirsche, Rothirsche, eine Manguste und vor allem Wildschweine. Alles in allem ein fantastisches Erlebnis, dass ich jedem, der mal nach Andalusien will, nur wärmstens empfehlen kann.
Sso - und jetzt bin ich in der Hauptstadt von Andalusien. Morgen werde ich mir die Stadt ankucken. Bin mal gespannt, vor allem, weil hier morgen Nationalfeiertag ist. Morgen abend werde ich Bericht erstatten :-)
Bis dahin verabschiedet sich...
der Peter
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