24. September 2007

Okay... ich nehme alles zurück was ich vielleicht an gemäßigter Meinung zum Thema „Autofahren in Griechenland“ von mir gegeben habe. Nach dem ersten richtigen Tag unterwegs (bisher waren’s eher Kurzstrecken oder eben Fahrten an nem Wochenende spätabends) kann ich schon mal folgendes sagen: die Griechen sind verrückt... ach was, die Griechen sind TOTAL IRRE. Geschwindigkeitsbeschränkungen? Wen interessiert denn so was? Überholverbote? Durchgezogene Linien? Doppelt durchgezogene Linien? Alles Scheißegal. Standspuren sind hier in der Regel der rechte Fahrstreifen, so dass aus ner Landstraße mal schnell ne vierspurige Autobahn wird. Natürlich ohne Mittelstreifen. Und Leitplanken sind für Weicheier. Noch ein Beispiel: Geschwindigkeitsbeschränkung „60km/h“. Ich fahre 100, ganz rechts auf’m Standstreifen, denn die Griechen wollen überholen. Ich glaube hier fährt man IMMER mit Vollgas. Jedenfalls ist eines sicher – hier mit dem Auto zu fahren ist nix für schwache Nerven oder Herzkranke.
Ich bin trotz allem nach einem Tag unterwegs im Laufe des Nachmittags in Olympia angekommen und habe den Rest des Tages nen Ruhigen gemacht. Folglich gibt es heute weder viel zu erzählen noch viel zu zeigen. Die Landschaft ist schon spektakulär hier, aber schlecht zu zeigen. Schroffe Berge, schmale gewundene Straßen, das schimmernde Blau des Golfs von Korinth. Sehr schick alles. Dazu war heute auch wirklich Kurze-Hosen-Wetter. Ich hoffe das bleibt jetzt für den Rest der Tour.
Schattenseiten gab es allerdings heute auch. Ich bin im Waldbrandgebiet und muss sagen, das ist schon erschreckend. Verkohlte Hänge und Berge, Die Wälder ganz verschwunden oder zumindest durch die von der Hitze abgetöteten Blätter und Nadeln herbstlich rot-braun gefärbt. Und das ganze bis in die Ortschaften hinein. Hier in Olympia sind mitten im Ort die Hecken an den Straßen abgebrannt oder zumindest versengt.
Morgen geht’s also zu den Ausgrabungen hier in Olympia. Bin ja mal sehr gespannt, sowohl, was die antike Stätte an sich angeht, als auch, wie das ganze nach dem Feuer aussieht. Dafür hab ich morgen den ganzen Tag Zeit, inklusive des hochgelobten Museums hier. Wir wollen ja schließlich keinen Stress machen :-)
An Bildern des Tages gibt es heute nicht so wirklich viel Auswahl - was Ihr heute zu sehen bekommt ist der Eingang zum Golf von Korinth samt Brücke, die das Festland mit dem Peloponnes verbindet. Früher musste man von Antirio nach Patras mit der Fähre fahren. Das KANN man heute auch noch. Ich bin aber über die Brücke gefahren – und als ich vor der Mautstelle stand und „PKW: 10,90€“ sah, da dachte ich mir, dass ich vielleicht auch besser die Fähre genommen hätte. Wie bereits erwähnt – mit Gebühren für die Benutzung von Verkehrswegen sind die Griechen nicht zimperlich.
Morgen gibt’s dann als Bild des Tages bestimmt wieder alte Steine.

 

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