13. August 2019

Auf unserem Programm stand heute ein Tagesausflug auf die Kurische Nehrung. Wenn Ihr auf die Karte seht, dann ist die Kurische Nehrung der schmale Landstreifen, der von Klaipeda nach Süden zu führen scheint. Im Norden ist die Nehrung allerdings nicht mit dem Festland verbunden sondern lässt einen mehrere hundert Meter breiten Kanal offen, der den Hafen von Klaipeda und das dahinter liegende Kurische Haff mit der Ostsee verbindet. Im Süden ist die Nehrung zwar mit dem Festland verbunden, aber da kommt man nur unter extrem erschwerten Bedingungen hin, denn mitten über die Nehrung läuft die Grenze zu Russland, um genauer zu sein zur russischen Exklave Kaliningrad. Hauptort im litauischen Teil der Kurischen Nehrung ist Nida, das früher auf Deutsch Nidden hieß und auf meiner Karte, keine Ahnung warum, noch immer so bezeichnet ist. Von dort sind es nach Kaliningrad, das frühere Königsberg in Ostpreußen, ungefähr 100km.
Die Kurische Nehrung ist eigentlich nur eine große, langgezogene, bewaldete Düne. Die Lagune zwischen der Nehrung und dem Festland ist das Kurische Haff, in das die Memel fließt. Die Strecke vom Fähranleger nach Nida beträgt ungefähr 50km.
Nach dem Frühstück sind wir zum Fähranleger gefahren. Die Überfahrt dauert nur zwischen fünf und zehn Minuten und die Fähren verkehren alle 20 Minuten. Auf der Nehrung angekommen sind wir zuerst soweit es ging in Richtung Norden gefahren. Man hat einen schönen Blick auf den am anderen Ufer gelegenen Hafen von Klaipeda, der mit Abstand größte Hafen Litauens und einer der wenigen eisfreien Häfen in der nördlichen Ostsee. Bis ganz ans Nordende kommt man allerdings mit dem Auto nicht, sondern nur zu Fuß.
Als nächstes haben wir uns auf den Weg nach Nida gemacht. Man fährt durch dichte Wälder mit Kiefern, Pappeln und Eichen. Ab und zu geht es bergauf und bergab, denn die Dünen sind zum Teil über 50m hoch. Dass man auf einer Düne unterwegs ist merkt man aber durch die Vegetation meist nicht. Nur an einigen Stellen geben der Wald und das Buschland den Blick frei auf die Dünen direkt an der Küste, und hin und wieder kriegt man auch einen Blick auf die Ostsee. Ja, wir haben sie jetzt gesehen… *lach… allerdings waren wir noch nicht bis dran, denn dazu muss man zum Teil einige hundert Meter durch die Dünen wandern, und das haben wir uns gespart. Dafür gab es unterwegs nen Stopp an der Kormoran-Kolonie, eine der größten an der Küste des Baltikums. Um diese Jahreszeit war hier nur noch begrenzt Betrieb, denn die Jungvögel sind schon ausgeflogen, aber es gab doch genug Gelegenheit für ein paar gute Fotos. Überhaupt war heute ein recht erfolgreicher Safari-Tag, der ein paar neue Kandidaten für Frantis Safari auf meine Speicherkarte gebracht hat.
In Nida haben wir uns einen gemütlichen Tag gemacht. Nicht schwer Sightseeing, aber dafür schön ein bisschen am Ufer des Haffs gesessen, erzählt, auf‘s Wasser gekuckt und den Lachmöwen, Haubentauchern, Kormoranen und Nebelkrähen zugesehen. Ein spätes Mittagessen in einem vom Lonely Planet empfohlenen Restaurant rundete den Besuch in Nida ab. Es gab Zander… natürlich aus dem Haff… Bevor wir wieder zurück in Richtung Klaipeda gefahren sind, haben wir im Supermarkt in Nida noch etwas für unsere Abendverpflegung gekauft. Anschließend ging es zurück auf die 50km bis zum Fähranleger.
Mir gefällt die Gegend hier wirklich gut, auch wenn die Kurische Nehrung und besonders Nida ziemlich touristisch sind und jetzt während der Sommerferien natürlich voller Leute. Trotzdem hat sich der Betrieb ganz gut verteilt und wurde mir erst am Schluss noch mal so richtig bewusst, als wir am Fähranleger einige Zeit warten mussten um zurück nach Klaipeda überzusetzen. Ein Abendimbiss im Quartier einschlie0lich litauischem Bier beschloss den Tag.
Morgen fahren wir in die litauische Hauptstadt Vilnius, mit einigen Stationen auf dem Weg dorthin… Ich werde berichten.

P.S. Das Bild des Tages zeigt den Blick, oder vielmehr EINEN Blick, auf das Kurische Haff in Nida.

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag