24. Oktober 2018
Heute morgen lachte die Sonne über Seoul. Ein herrlicher Oktober-Tag... ich konnte sogar die Jacke zu Hause lassen und nur mit dem Jööpchen bewaffnet auf Sightseeing-Tour gehen. Zuerst gab es allerdings ein Starbucks-Frühstück und dann bin ich mit der U-Bahn nach Yongsan im südlichen Teil von Seoul gefahren, um schon mal zu kucken, wo ich morgen früh für meine DMZ-Tour hin muss. Da soll ich mich nämlich schon um 7:45h einfinden, und dann wäre es doof, auch noch suchen zu müssen. War ne gute Entscheidung den Weg auszukundschaften, denn heute – mit reichlich Zeit versehen – habe ich echt ein bisschen grbarucht um mich zu orientieren. Letztendlich ist das Büro von Koridoor, so heißt der Tourveranstalter, aber nur fünf Minuten zu Fuß von der U-Bahn-Station und ich muss von meinem Quartier aus noch nicht mal umsteigen, sondern kann direkt mit der Linie 4 durchfahren.
Nachdem ich das Kundschaften für morgen erledigt hatte, ging's ans Sightseeing. Erster Programmpunkt heute war der Gyeongbokgung, der größte unter den fünf kaiserlichen Palästen in Seoul. Das ist schon ne wirklich eindrucksvolle Anlage, allerdings nicht so schön besinnlich wie der Changdeokgung-Palast, den ich gestern besucht habe. Viele Leute waren hier, Schulklassen und Touristen, und auch hier wieder Koreaner, die sich für den Palastbesuch traditionelle Kostüme geliehen hatten. Da gibt's hier extra Kostümverleihe, damit man stilvoll durch die Paläste spazieren und Selfies machen kann... nur die Sneaker passen in der Regel nicht so ganz zur Kostümierung... *lach...
Ich habe mir in aller Ruhe den Gyeongbokgung angesehen, und wenn man etwas weiter reingeht und durch die verschiedenen Höfe wandert, dann wird es auch schnell ruhiger, und ab und zu hat man sogar ein paar schöne Stellen für sich.
Am Gyeongbokgung gibt es auch eine koreanische Version von "Changing of the Guard", mit historisch nachempfundenen Kostümen und Waffen, extrem schräger Musik und den "Soldaten" hatte man niedliche Bärte angeklebt. Die Trommler hatten es allerdings echt drauf. Ein ähnliches Ritual wird am Deoksugung-Palast gezeigt, wo ich eigentlich um halb vier pünktlich zur Wachablösung sein wollte, aber da ich es am Gyeongbokgung schon gesehen hatte, musste ich mir ja keinen Stress machen.
Vom Gyeongbokgung bin ich zuerst noch ein bisschen die Prachtstraße Sejong-daero, die auf den Palast zu läuft, runter spaziert und dann mit der U-Bahn zum Rathausplatz gefahren (um dann dort festzustellen, dass ich genauso gut hätte laufen können, denn der Rathausplatz, genannt Seoul Plaza liegt genau in der Verlängerung der Sejong-daero... so langsam nimmt Seoul in meinem Kopf Gestalt an...) Das Rathaus von Seoul ist ne kühne Konstruktion aus Stahl und Glas und sieht ein bisschen wie ne riesige Welle aus. Direkt auf der anderen Straßenseite befindet sich der Deoksugung. Dieser Palast ist von der Größe her kein Vergleich mit dem Gyeongbokgung oder dem Changdeokgung. Da er aber direkt in der Stadt und nicht am Stadtrand liegt, findet man drinnen einige schöne Fotoperspektiven und das sieht man auch im Bild des Tages. Die Kombination aus Tradition und Moderne ist typisch für Seoul... und das spätnachmittägliche Licht war echt toll. Und vom Stil und der Bauart her ist er mit den anderen Palästen, die ich gesehen habe, absolut vergleichbar.
Eigentlich wollte ich heute nachmittag noch auf den Namsan, einen der vier Hausberge von Seoul, aber ich habe nach der Besichtigung des Deoksugung die Segel gestrichen , denn ich war echt platt. Wie immer in großen Städten muss man auch in Seoul viel laufen, über- wie unterirdisich, denn beim Betreten, Umsteigen und Verlassen der Seouler U-Bahn legt man auch so manche Strecke zurück. Die U-Bahnhöfe sind im wahrsten Sinne des Wortes weitläufig.
Morgen gibt es erst mal die schon oben erwähnte Tour ins Umland von Seoul. Ich bin ja gespannt. Leider ist es nur noch ne Halbtagestour ohne Besuch in Panmunjeom, weil diese Woche alle Touren dorthin von Seiten der United Nations Command Military Armistice Commission abgesagt wurden. Ein bisschen Zeit für Sightseeing in Seoul wird also wohl morgen nachmittag auch noch sein.
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