12. August 2016
Heute war der transportorganisatorisch gesehen anspruchsvollste Tag der ganzen Tour. Es sollte von Iona mit der Fähre zurück Fionnphort auf Mull, dann per Auto knapp 40 Meilen nach Craignure, anschließend wieder mit der Fähre nach Oban, dann noch mal rund 60 Meilen mit dem Auto nach Claonaig, wieder mit der Fähre rüber nach Lochranza auf der Insel Arran und zum Schluss nochmal 14 Meilen von dort nach Brodick gehen. Da konnte vieles unrund laufen und der Plan war ein bisschen auf Kante genäht, aber es hat alles gut geklappt. Allerdings war damit heute morgen schon Wecken um viertel nach sieben verbunden, denn wir mussten die Fähre um 8:50h von Iona nach Fionnphort kriegen. Ansonsten wäre die Zeit für die Fahrt nach Craignure, wo wir auf der 12:15h-Fähre eine Reservierung hatten, sehr knapp gewesen.
Diese Nacht hat's in Iona gestürmt und das Mädchen an der Rezeption meinte heute morgen, dass wir da zu Hause was erzählen könnten – auf Iona im Sturm im August. Die zehnminütige Überfahrt ging aber – dank Reisekaugummis – ganz gut. In Iona hatte es zum Sturm ein bisschen geregnet, aber als wir dann in Fionnphort losfuhren hat's richtig angefangen und im Prinzip den ganzen Tag angehalten. Mal mehr und mal weniger stark, mit nur gut anderthalb Stunden Unterbrechung, nämlich als wir in Craignure auf die Fähre gewartet haben und dann während der Überfahrt nach Oban.
An dieser Stelle sei aber mal gesagt, dass trotz des Wetters unsere Stimmung nicht schlecht ist, und dass Schottland, zumindest der Teil, in dem wir uns bewegen, auch bei schlechtem Wetter sehr eindrucksvoll ist. Die Landschaft lässt es an Dramatik nicht fehlen. Dazu gibt’s auch heute das passende Bild des Tages. Ein Blick zurück auf die Insel Mull und das Duart Castle, dessen Besichtigung wir uns aber sowohl gestern als auch heute gespart haben. Mein Vater steht auch nicht so auf Burgen und Schlösser. Leider fängt so ein Bild natürlich nur einen kleinen Teil des Panoramas ein und gibt für Leute, die nicht da bzw. dabei waren, nur eine Ahnung von der Stimmung, die herrscht. Solche Bilder habe ich heute etliche gemacht, bzw. versucht zu machen. Aber so richtig rüber gebracht hat keines die Stimmung. Das aktuelle Bild des Tages finde ich aber recht repräsentativ und aussagekräftig.
Die Überfahrt von Craignure nach Oban – ne knappe Stunde – war im Gegensatz zur Überquerung des Iona Sound ruhig. Es gab viel Landschaft zu sehen, und auch einiges an Seevögeln, inklusive Atlantiksturmtauchern, eine neue Vogelart auf meiner persönlichen Checkliste. In Oban haben wir Mittagspause in nem Pub gemacht und dann vor der Weiterfahrt nach Süden noch getankt und bei Tesco was für den Abendimbiss eingekauft. Und dann wurde wieder gefahren, im Regen, im starken Regen, im Regen, im Sprühregen, im strömenden Regen... ein Ferengi hätte seine wahre Freude an dem Wetter gehabt. Deren Sprache hat 178 verschiedene Wörter für Regen.
Trotz des Wetters hat das Fahren aber gut geklappt, und wir waren sehr zeitig am Fähranleger in Claonaig. Die Fährstrecke von Claonaig nach Lochranza wird nur im Sommer bedient und das Schiff ist verhältnismäßig klein (wenn auch nicht so klein wie das zwischen Fionnphort und Iona). Auch die Überfahrt nach Arran war ziemlich ruhig und mit ner halben Stunde Fahrzeit auch schnell vorbei. Wie schon auf der langen Strecke von Craignure nach Oban gab es hier unter anderem auch den ein oder anderen Meeresvogel zu beobachten.
Die Insel Arran gehört geografisch nicht mehr zu den Hebriden sondern liegt im Firth of Clyde, das ist mehr oder weniger die erweitere Flussmündung des River Clyde, der durch Glasgow fließt. Die Insel ist nicht besonders groß, aber sehr bergig und wirkt vom Meer aus schon sehr beeindruckend. Morgen werden wir uns hier ein paar Stunden tummeln und die Gegend ankucken, bevor wir dann um 15:45h wieder zurück auf's schottische Festland fahren um von dort aus die nächste Fähre zu nehmen, zur Insel Islay, der letzten Station unseres Inselhoppings hier. Es wird also auch morgen bestimmt viel zu berichten geben.
P.S. Koffer... kein Kommentar...
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