10. Mai 2013

Tag zwei in Budapest – heute war's lang und anstrengend, aber wieder sehr schön. Budapest gefällt mir wirklich gut, muss ich sagen. Dazu trug natürlich auch heute mal wieder das k.u.k-Wetter bei. Praktisch kein Wölkchen zeigte sich am Himmel über der Donau.
Nach dem ich gestern ja ein bisschen Eingewöhnungszeit gebraucht hatte lief heute, wo ich das System des Nahverkehrs besser durchschaut hatte, alles schon viel besser. Die 72-Stunden-Fahrkarte hat sich heute richtig gelohnt.
Erste Station des Tages war heute das ungarische Parlament, wo nicht nur die Gesetze für Ungarn gemacht werden, sondern wo unter der Kuppel auch die Krone des Heiligen Stephan auf bewahrt wird, die das wichtigste Symbol des ungarischen Staates ist. Stephan I., geboren als heidnischer Ungarn-Fürst Vajk und später zum Christentum bekehrt, gilt als der Vater der ungarischen Nation. Er christianisierte die Ungarn und bekam im Jahre 1000 von Papst Silvester II. und mit Unterstützung von Kaiser Otto III. die ungarische Königswürde verliehen. Die erste Krone ging zwar im Jahr 1074 verloren, aber  das Nachfolgemodell, an dem aber über zwei Jahrhunderte immer wieder rumgebastelt wurde, ist für die Ungarn so etwas wie ein Nationalheiligtum. Die Parlamentsabgeordneten schwören beispielsweise bei ihrem Amtsantritt auf die Stephanskrone.
Am Parlament in Budapest ist zur Zeit Großbaustelle, denn der Kossuth-Platz wird komplett renoviert und umgebaut. Eintrittskarten für das Parlament – man kommt nur mit Führung rein – gibt es deshalb im gegenüberliegenden Ethnographischen Museum. Nach ein bisschen Anstehen bekam ich ein Karte für eine deutsche Führung... um 17 Uhr. Hmmmmm – eigentlich ein sehr sinnvolles System, aber meine Tagesplanung brachte es doch ziemlich durcheinander.
Ich habe mich also erst mal ein bisschen am Denkmal von Imre Nagy auf ne Bank gesetzt und nen neuen Plan gemacht. Übrigens, Nagy war Ministerpräsident während des Ungarn-Aufstandes 1956 und wurde von den sowjettreuen ungarischen Kommunisten hingerichtet.
Der neue Plan sah Stadterkundung im Zentrum von Pest vor, zu Fuß, mit dem Bus und mit der Straßenbahn. Besichtigt habe ich unter anderem das sowjetische Ehrenmal (den letzten Überrest der kommunistischen Herrschaft im Herzen von Budapest), die Stephanskathedrale (wo die mumifizierte rechte Hand des Heiligen Stephan I. in einer Nebenkapelle ausgestellt wird), und die große Synagoge von Budapest (angeblich die größte Synagoge der Welt außerhalb von New York). Außerdem gab's einen Besuch am Denkmal für Raoul Wallenberg und am „Schuhe am Donau-Ufer“-Mahnmal, das an die Juden erinnert, die dort in den Jahren 1944 und 1945 von ungarischen Faschisten erschossen wurden. Darüber hinaus blieb auch noch Zeit, an verschiedenen Orten einfach nur zu sitzen, ein bisschen im Lonely Planet die Geschichte Budapests nachzulesen, von der Margaretenbrücke auf die Donau und die Margareteninsel zu kucken, oder nen Modekaffee beim „Mäckes für Große“ zu trinken.
Pünktlich um fünf begann die Führung im Parlament. Ich würde mal schätzen, dass zwischen 30 und 40 deutsche Touris dabei waren, und die ganze Sache war eigentlich eher unspektakulär. Das Gebäude ist zwar schon ganz nett, aber von innen bei weitem nicht so imposant wie von außen. Aber wegen der Krone hat sich der Besuch doch gelohnt.
Die Stephanskrone hat einen ganz zentralen Platz im Parlamentsgebäude, direkt unter der großen Kuppel, und wird rund um die Uhr von zwei Soldaten mit Säbel bewacht, die alle fünf Minuten mit der Waffe in der Luft rumhantieren und alle fünfzehn Minuten im Stechschritt die Plätze tauschen. Das war schon irgendwie lustig. Tja, wie nicht anders zu erwarten hat die Stephanskrone es zum Bild des Tages geschafft, auch wenn die Konkurrenz hart war.
Zum Abschluss des Tages habe ich mir dann noch ein bisschen was gegönnt und war in einem vom Lonely Planet empfohlenen Restaurant ungarisch essen. Mit allen Schikanen. Sehr schick und lecker.
Heute abend ist Halbzeit und morgen ist mein letzter ganzer Tag in Budapest. Da wird wohl wieder ein sehr fein geplantes Programm notwendig. Wobei ich es ein bisschen wetterabhängig machen werde. Wenn es morgen wieder so toll ist wie heute, dann werde ich die Museumsbesuche auf ein Minimum reduzieren. Die vielen Museen von Budapest habe ich bisher nämlich komplett ausgelassen, weil laut Wettervorhersage morgen der beste Tag für „Unternehmungen drinnen“ sein soll.

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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.