15. Juli 2012

Heute stand Flieger kucken auf dem Programm und zwar im großen Stil. Ich war nämlich in Heathrow, und das ist nicht irgend ein Provinzflughafen, sondern der größte Flughafen Europas und weltweit der Flughafen mit den meisten internationalen Passagieren. Vor fünf Jahren war ich schon mal hier und da wurde es jetzt noch mal Zeit. Um halb zehn bin ich heute morgen aufgebrochen und war ungefähr ne dreiviertel Stunde später an Ort und Stelle.
Neben dem Reisen ist die Luftfahrt ja mein wichtigstes Hobby und das Plane Spotting ist eine Art, wie ich dieses Hobby mit Leben fülle. Angefangen hat der Spaß an Flugzeugen schon, als ich noch ein kleiner Junge war und mit meinem Onkel Hermann zum Flughafen gefahren bin. Ich weiß nicht mehr genau, wann ich meinen ersten Spotting Trip gemacht habe, also nur zum Flughafen gefahren bin um Flugzeuge zu kucken. Meine ersten Flugzeug-Dias von einem dezidierten Spotting Trip stammen aus dem März 1988. Seit dem habe ich auf sechs Kontinenten Erfahrungen mit der Flugzeugbeobachtung und -fotografie gemacht. Richtig spannend wurde es aber als zuerst 2004 meine erste Digitalkamera ins Haus kam und dann 2006 die erste digitale Spiegelreflex-Kamera angeschafft wurde. Seit dem bin ich richtig ausgeklügelt und planmäßig zum Spotten losgezogen.
Mein erster Stopp heute in Heathrow war der Spotter-Platz an der Myrtle Avenue. Es gibt ein paar Spotter-Plätze, die in der Szene weltbekannt sind und die Myrtle Avenue zählt auf jeden Fall dazu (wie unter anderem auch der Imperial Hill in Los Angeles und Changi Beach in Singapur... beide schon von mir besucht). Entsprechend war ich dort auch nicht alleine. Der Spotter-Platz ist eine große Wiese im östlichen Anflugbereich der südlichen Landebahn von Heathrow. Heathrow hat nur zwei Bahnen und es wird immer auf einer Bahn gestartet und auf der anderen gelandet. Um 15 Uhr wird dann gewechselt. Heute war zuerst die südliche Bahn mit den Landungen dran und so habe ich also gute vier Stunden an der Myrtle Avenue mit Flieger kucken verbracht. Sogar das Wetter hat mitgespielt. Heute war der erste Tag seit meiner Ankunft nicht nur ohne Regen sondern sogar mit vereinzelten Sonnenscheinperioden. Nicht ganz das optimale Spotter-Wetter, aber durchaus annehmbar, vor allem für englische Verhältnisse.
Wie oben bereits erwähnt ist Heathrow ein absoluter Kracher, was den internationalen Verkehr angeht, und so hatte ich schon nach anderthalb Stunden solche Highlights wie, ein Boeing 777-200LR von Qatar Airways, eine Boeing 777-300ER von Air New Zealand und einen Airbus A330-200 der libanesischen Middle East Airlines auf der Speicherkarte. Außerdem gab es natürlich auch viel europäischen Verkehr und reihenweise Maschinen von British Airways, die ja hier in Heathrow der Platzhirsch ist. Der MEA-Airbus wäre  beinahe das Foto des Tages geworden, aber ich habe mich dann am Ende doch umentschieden. Mehr dazu gleich.
Um Punkt 15 Uhr war dann für die beiden Pisten in Heathrow Schichtwechsel und die Spotter an der Myrtle Avenue packten ihre Sachen. Ich natürlich auch. Im Unterschied zu 2007 war ich dieses Mal motorisiert und bin deshalb zur Esso-Tankstelle an der südlichen Flughafen-Ringstraße gefahren. Diesen Platz hatte ich gestern Abend noch im Internet ausfindig gemacht. Hier kann man sehr schön Starts von der südlichen Piste fotografieren und wenn man Glück hat und ein schwer beladener Jet vorbeikommt, der noch nicht soviel Höhe gewonnen hat, dann kriegt man sogar den Tower von Heathrow als Hintergrund. Ein weiterer Vorteil diese Platzes ist, dass es da was zu essen, was zu trinken UND Klos gibt. Das ist schon fast Luxus. Der Nachteil ist dagegen, dass man oft den Zaun mit im Bild hat und das kleinere Flugzeuge, die im europäischen Verkehr unterwegs sind, an dieser Stelle oft schon sehr hoch fliegen und sich nicht mehr gut fotografieren lassen. Aber das war ja nicht so schlimm. Solche Flieger kann ich auch woanders kriegen. Dagegen ist Heathrow einer der wenigen Flughäfen, wo einem so exotische Flugzeuge wie zum Beispiel ein Airbus A340 von Air Mauritius vor die Linse kommen.
Damit wäre ich bei den Bildern des Tages. Wie bei den meisten Reiselogbüchern gibt’s auch hier und heute den Tag, wo ich mich nicht entscheiden kann. Deshalb präsentiere ich Euch im ersten Bild eine klassische Ansicht von der Myrtle Avenue. Ein Jumbo Jet von British Airways schwebt dicht über die Häuser des Ortsteils Hatton ein. Das zweite Bild ist der oben erwähnte Flieger von Air Mauritius, samt Tower im Hintergrund.
Morgen werde ich einen kombinierten Sightseeing- und Spotting-Tag machen. Gespottet werden soll morgen in London Luton, dem zweitkleinsten von Londons fünf Flughäfen. Das wird ein ziemliches Kontrastprogramm zu heute. Was die Sehenswürdigkeiten angeht, da bin ich noch unentschlossen. Da müsst Ihr Euch morgen überraschen lassen.

 

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