30. Juli 2024


Hmmmm... bei ner Reise von über vier Wochen kann es nicht nur gute Tage geben. Ich muss gestehen, dass ich heute den ganzen Tag über eher grummelig war. Das hatte verschiedene Gründe. Im Moment sitze ich in Yungaburra im Pub, trinke Bundaberg Ginger Beer, schreibe Logbuch und warte auf mein Abendessen. Vielleicht hebt das ja meine Stimmung.
Dass ich heute morgen zum zweiten Mal ohne Kasuar von Daintree aus aufgebrochen bin, hat mich schon ziemlich gefuchst. Okay, ich hab genug Erfahrung mit Tierbeobachtung um zu wissen, dass man dabei nichts erzwingen kann, nichts erwarten sollte und dass Vorhersagen unmöglich sind. Und trotzdem fuchst es mich… *lach…
Nach dem Auschecken im Daintree Manor B&B und dem Abschied von Charmaine und Rob bin ich zur Fähre gefahren und war wenig später auf dem Südufer des Daintree River. Hinter Mossman zweigt rechts die Straße hinauf in die Berge.

… da kam mein Abendessen. Ja, es hat geholfen, meine Stimmung zu verbessern…

Hinter dem Bergkamm des Küstengebirges befinden sich die sogenannten Atherton Tablelands. Den Begriff finde ich allerdings etwas missverständlich, denn die Atherton Tablelands sind keineswegs flach. Die Landschaft erinnert eher etwas an die Eifel, mit bewaldeten Hügeln und dazwischen viel Landwirtschaft. Der Boden hat hier ne fette rotbraune Farbe. Dem sieht man schon an, wie fruchtbar es hier ist. Bananen- und Mangoplantagen sowie Viehweiden bestimmen das Bild, aber vor allem wird hier Zuckerrohr angebaut. So ein Zuckerrohrfeld seht Ihr im ersten Bild des Tages. Die Pflanzen sind ungefähr 4m hoch und obendrauf sind noch die Blüten zu sehen. Geerntet wird Zuckerohr mit großen Maschinen, die so ähnlich aussehen wie Maishäcksler. Danach sieht das Feld dann aus wie im Vordergrund auf dem Bild.
Bei der Fahrt hoch in die Berge wurde es zusehends kühler. Man fährt von der Passhöhe wieder ein bisschen runter und die Atherton Tablelands liegen dann auf um die 700m. Frisch war’s und windig und bewölkt. Der Regen, den man im Bild sieht, ist aber zum Glück in den Bergen hängen geblieben. Ich bin heute also nicht nass geworden, und der RAV4 auch nicht.
Die Highways 81 und 1 ziehen sich über Mareeba nach Atherton an der Grenze zum Outback von Queensland entlang. Hier ist es schon wieder trockener, und auf den gut ausgebauten Straßen kommt man gut voran. In Atherton ging’s dann links ab in Richtung Yungaburra. In Yungaburra gibt es am Peterson Creek eine Beobachtungsplattform für Schnabeltiere. Ich kann aber verstehen, dass die sich bei den Temperaturen um die 14 Grad und dem kräftigen Wind verkrochen hatten. Ich werde da morgen noch mal vorbei fahren. In Yungaburra habe ich Mittagspicknick gemacht und bin dann weiter in Richtung Lake Eacham gefahren. Ich habe mal ne etwas detailliertere Karte der Umgebung dazu   gepackt, damit Ihr Euch das besser vorstellen könnt.
Der Lake Eacham ist ein Maar – eine weitere Gemeinsamkeit mit der Eifel. Zusammen mit dem weiter nördlich gelegenen Lake Barrine bildet er den Crater Lakes Nationalpark. Die Seen sind von Regenwald umgeben und hier befindet sich mein heutiges Quartier, die Chambers Wildlife Rainforest Lodge. Ich wohne hier ziemlich feudal, wenn auch nur für eine Nacht, im Vollapartment. Nach dem Zimmerbezug habe ich erstmal einen kleinen Bushwalk gemacht. Es gibt hier auf dem Gebiet der Lodge, das direkt an den Nationalpark grenzt, einen 1,2km langen Rundweg. Leider war das Wetter suboptimal mit kräftigem Wind und bedecktem Himmel. So sind dann auch nur zwei neue Vogelarten auf meiner Liste gelandet.
In der Lodge gibt es kein Restaurant und auf Selbstverpflegung hatte ich heute Abend keine Lust, zumal ich ja schon heute Mittag gepicknickt hatte. Ich habe mich also nochmal ins Auto gesetzt und bin zurück nach Yungaburra gefahren. Das sind nur knapp 15 Minuten von meinem Quartier aus. Ich habe noch mal mein Glück mit den Schnabeltieren versucht und war an einigen Stellen am Peterson Creek, aber ohne Erfolg. Bei dem Wetter hat es auch nicht richtig Spaß gemacht. Ich habe dann im Supermarkt von Yungaburra noch ein paar Vorräte für die Mittagspicknicks der nächsten beiden Tage gekauft und außerdem den RAV4 getankt. So hab ich morgen Zeit gespart. Ich muss zwar morgen nicht besonders weit fahren, aber ich wäre gerne schon gegen Mittag dort, da ich für nachmittags Programm gebucht habe.
In Yungaburra waren heute die meisten Restaurants geschlossen. Ich habe also im Pub des Yungaburra Hotels zu abend gegessen. War deutlich besser als ich erwartet hatte… siehe oben.
Heute abend habe ich dann längere Zeit mit Tierbeobachtung verbracht. Es gibt hier einen Beobachtungsstand, wo nachts ein kleines Stück Wald beleuchtet wird. Die Mitarbeiter der Lodge streichen Fruchtsirup auf zwei der Bäume und das lockt dann einiges an Tieren an. Ich habe mehrere Kurzkopfgleitbeutler, Große Kurznasenbeutler, Australische Buschratten und einen Großen Streifenbeutler gesehen. Letzterer hat das zweite Bild des Tages bekommen.
So hat der Tag dann doch noch ein versöhnliches Ende genommen. Ich hoffe nur, dass morgen mal richtig die Sonne scheint.


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