Reiselogbuch - 2025 Maskarenen
Reiselogbuch Maskarenen 2025
Reiseziel: | Maskarenen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Reisedaten: | 11. bis 26. Oktober 2025 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
meine persönlichen Highlights: | ... | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Statistik: | ***h ***min Flugzeit (***nm bzw. ***km), *** Vogelarten, davon *** neue, *** Fotos und Videos | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Logbuch für: |
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12. Oktober 2025
Bon soir, mes amis… Bienvenue a mon aventure d’automne 2025… Ihr merkt schon, diesen Herbst ist einiges anders als sonst. So wie auf dieser Tour war mein Französisch, glaub ich, zuletzt in Québec gefordert. Dazu gleich mehr.
Ich bin in Mauritius. Schon seit längerem hatte ich vor, mich mit dem Indischen Ozean zu beschäftigen. Was nicht ganz so einfach ist wie mit den anderen Ozeanen, denn im Gegensatz zum Pazifik und zum Atlantik sind im Indischen Ozean Inseln ziemlich rar. Die Mehrzahl der Inseln finden sich relativ nah am afrikanischen Kontinent und werden politisch-geographisch auch zu dieser Landmasse gezählt. Das gilt auch für die Inselgruppe der Maskarenen, der ich mich in diesen Herbstferien widme. „Maskarenen?“ denkt sich jetzt die eine oder der andere von Euch sicherlich. Deshalb hier kurz ein paar Erläuterungen. Die Maskarenen sind eine Inselgruppe östlich von Madagaskar. Seht Ihr in der ersten Karte. Der Name stammt von dem portugiesischen Entdecker Pedro Mascarenhas, der als der eigentliche Entdecker der Inselgruppe gilt. Zu den Maskarenen gehören die Inseln La Réunion, ein französisches Übersee-Département, sowie der unabhängige Inselstaat Mauritius, der aus den beiden Hauptinseln Mauritius und Rodrigues besteht. Alle drei Inseln werde ich auf dieser Tour besuchen und deshalb ist auch die Überschrift des Reiselogbuchs „Maskarenen 2025“.
Mein Herbstabenteuer 2025 begann aber schon gestern mittag. Fragt mich nicht, es war nicht meine Idee, aber um in Paris meinen Langstreckenflug zu erreichen musste ich erst von Düsseldorf nach Amsterdam und dann von Amsterdam nach Paris fliegen. Air France-KLM macht das manchmal, wenn der direkte Zubringerflug zu voll ist. Im Frühjahr 2018 bin ich auf dem Weg nach Curaçao von Düsseldorf über Paris nach Amsterdam geflogen und dann kam die Langstrecke. Ein bisschen nervig war das gestern schon, aber immerhin hat mir der erste Flug mit einem A220-300 der Air France die Sache etwas versüßt.
Der Flieger von Paris nach Mauritius war rappelvoll und ich muss gestehen, ich hatte schon bessere Flüge mit Air France. Das Essen war okay, aber die Inneneinrichtung der Maschine war müde. Irgendwie habe ich aber doch ein bisschen Schlaf gekriegt und als das Frühstück serviert wurde tauchte die Sonne den Indischen Ozean in goldenes Licht. Im Anflug auf den internationalen Flughafen von Mauritius, der sich im Südwesten der Insel befindet, hatte ich einen ersten Eindruck: es ist hier sehr grün… und einer der Hauptwirtschaftszweige ist der Zuckerrohranbau.
Beim Aussteigen hat es ein bisschen gedauert, weil ich noch auf meinen Crew-Fragebogen warten musste. So war ich zwar einer der letzten in der Schlange bei den Einwanderungsbehörden, aber dafür kreiste mein Koffer auch schon auf dem Karussell nachdem ich meinen Stempel im Pass hatte. Dann ging’s zum Mietwagenschalter und um kurz nach 9 heute morgen war ich der Fahrer eines Renault Kwid. Ich habe mit Bedacht für diese Reise nur Kleinwagen gebucht, denn die Inseln sind alle nicht besonders groß und die Straßen entsprechend eng und schmal.
Die direkte Fahrt vom Flughafen nach Albion, wo sich mein Quartier befindet, hätte nur ne dreiviertel Stunde gedauert und damit wäre ich viel zu früh zum Einchecken dort gewesen. Deshalb habe ich den Vormittag schon für eine erste Inselerkundung genutzt und bin vom Flughafen die Südküste von Mauritius entlang in Richtung Albion gefahren. Auf diese Weise habe ich einen schönen ersten Eindruck von Mauritius bekommen. Neben den Zuckerrohrfeldern, die mir schon aus dem Flieger ins Auge gefallen sind, scheint Tourismus die Haupteinnahmequelle von Mauritius zu sein. Man fährt immer wieder an großen Resort-Anlagen vorbei. Die Landschaft ist spannend mit vielen schroffen, felsigen Bergen, die in die Höhe ragen, und man hat natürlich das Meer immer im Blick. Mauritius wirkt auf mich wie eine Mischung aus Kauai und Curaçao. Nicht wirklich überraschend irgendwie.
Ich habe mir einiges an Zeit für die Inselerkundung gelassen und war schließlich gegen eins in Albion. Hier bin ich erstmal in den Supermarkt gefahren und habe Wasser und ein paar Vorräte gekauft. Dann ging es zum ‚Maison de la plage’, meinem Quartier für die nächsten beiden Nächte. Meine Herbergsmutter, Karine hat mich freundlich empfangen und ich konnte auch direkt ins Zimmer. Das ‚Maison de la plage‘ ist eines der vielen kleinen Gästehäusern, die es hier in Mauritius gibt. Insgesamt sind wir hier mit neun Gästen… alle sprechen Französisch. Französisch ist auch eine der beiden Amtssprachen in Mauritius und, wie ich festgestellt habe, im Alltag deutlich gängiger als Englisch.
Ich wohne hier sehr schön, mit Balkon und Blick auf den Indischen Ozean. Nach einem kleinen Mittagsimbiss habe ich mich etwas auf’s Ohr gelegt. Sicherheitshalber habe ich aber den Handywecker gestellt, damit ich nicht direkt bis morgen früh durchschlafe.
Um halb fünf habe ich mich auf einen kleinen Strandspaziergang gemacht und dabei entstand auch das heutige Bild des Tages. Am Albion Public Beach war heute ziemlich viel los, auch wenn man das im Bild nicht so sieht. Sonntags fahren die Mauritianer an den Strand. Was man aber im Bild gut erkennt, das sind die schwarzen Lavafelsen, denn die Maskarenen sind vulkanischen Ursprungs. Dass der Sand trotzdem hell ist liegt daran, dass es sich dabei zum großen Teil um von den Wellen zermahlene Korallen handelt, denn vor der Küste befinden sich hier Riffe. Im Hintergrund kann man die schroffen Berge im Inselinnern erkennen.
Normalerweise gibt es im ‚Maison de la plage‘ nur Frühstück, aber sonntags und mittwochs kommt ein Freund von Karine vorbei und kocht für die Gäste. Die Gelegenheit habe ich gerne genutzt, denn direkt in der Umgebung gibt es hier keine Lokalitäten und so musste ich nicht noch mal mit dem Auto los. Um kurz vor sieben traf man sich zum Aperitif an der Poolbar. Es wurde Französisch gesprochen, und ich habe schon einiges verstanden, allerdings habe ich mich weitgehend auf’s Zuhören beschränkt. Die anderen Gäste sind ein jüngeres Ehepaar aus La Rochelle, ein Ehepaar so in meinem Alter aus der Nähe der französisch-schweizerischen Grenze, ein älteres Ehepaar aus Sète und ein junges Päärchen aus Genf. Dazu kamen dann noch Karine und Jimmy, mit seiner aus Nizza stammenden Freundin. Das Essen war sehr lecker, verschiedene Currys und Gemüse mit Reis. Typische Küche für Mauritius, wie Jimmy versicherte. Als Absacker gab es noch Aufgesetzten mit mauritianischem Rum. Zu dem Zeitpunkt war mein Französisch schon etwas besser geworden… *lach… Nichtsdestotrotz war ich der erste, der ins Bett ging. Mal abgesehen davon, dass ich noch Hausaufgaben machen musste, hatte ich auch trotz Siesta den Flug immer noch in den Knochen.
Morgen werde ich nach Port Louis fahren und mir die Hauptstadt von Mauritius ansehen. Ich bin gespannt.
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14. Oktober 2025
What a day… meine Füße sind platt. Ich sitze in einem kleinen Restaurant in Mahébourg, das mein neuer „Gastvater“ mir empfohlen hat. Die freundliche Bedienung hob gerade beim Bestellen die Augenbrauen, als ich fragte ob der Fisch von hier sei. „Of course. We have fishermen here.“ War dann gestern wohl doch eher ne Touri-Falle, wo ich zu Mittag gegessen habe… *lach… geschmeckt hat es trotzdem. Aber auf den gegrillten Fisch von hier, der mir gleich aufgetischt wird, bin ich schon gespannt.
Der Tag heute begann wieder mit einem sehr schönen Frühstück samt Meerblick im Garten meines Quartiers in Albion. Dann hieß es Abschied nehmen von Karine, meiner „Gastmutter“. Ich glaube, es war ne ziemlich gute Entscheidung, mich in kleineren Pensionen und Gästequartieren hier einzumieten. Man hat halt schon ein bisschen mehr Kontakt mit den Leuten und komfortabler als die letzten beiden Nächte und auch jetzt in meiner neuen Bleibe hätte ich im Hotel auch nicht gewohnt.
Heute hatte ich mir einiges vorgenommen. Ich wollte den Black River Gorges Nationalpark erkunden, mit besonderem Augenmerk auf die endemische Vogelwelt. „Endemisch“ nennt man Tiere, die nur in einem kleinen Gebiet zu finden sind. So ne Insel mitten im Ozean ist natürlich prädestiniert für einzigartige Tierarten, und die Maskarenen machen da keine Ausnahme. Der Jackpot hier auf Mauritius ist der Mauritiusfalke, ein naher Verwandter unseres Turmfalken. Vor ein paar Jahrzehnten war er beinahe ausgestorben, aber dank intensiver Schutzmaßnahmen gibt es wieder einige hundert Mauritiusfalken.
Okay, diejenigen von Euch, die schon auf das Bild des Tages gespinkst haben, wissen, dass mir das Fotoglück nicht hold war. Aber ich erzähle mal von vorne.
Passenderweise kam grade das Essen. Der lokale Fisch war absolut fantastisch. Kein Vergleich mit gestern. Ich hatte also ein super Abendessen und bin jetzt wieder in der Auberge Seaview, wo ich mich jetzt an den zweiten Teil des Logbuchs mache.
Die Fahrt von Albion nach Le Petrin, wo sich einer der beiden Eingänge zum Black River Gorges Nationalpark befindet, hat Google Maps und in der Folge auch mir samt dem Kwid einiges abverlangt. Ganz so schnack wie auf der angehängten Karte sind wir nicht zum Ziel gekommen und in den kleinen Sträßchen musste sich mein Handy mehrfach neu orientieren und ich musste Google auch mehrfach einfach überstimmen. Aber wir sind angekommen.
Am Visitor Center in Le Petrin habe ich mich kurz beraten lassen. Es gibt etliche Wanderwege von unterschiedlicher Länge und unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad in diesem Teil des Parks. Ich habe mich für den Weg zum Machabee Lookout entschieden. Eine Strecke sind 4,5km und da der Trail über einen der Wirtschaftswege führt, war das Geläuf nicht schwierig. Direkt zu Beginn habe ich aber noch einen kleinen Abstecher gemacht, so dass ich am Ende der Exkursion rund 10km unter den Sohlen hatte.
Das Highlight meiner ornithologischen Wanderung gab es ziemlich am Anfang. Der Weg windet sich mit kleinen Aufs und Abs durch den Wald, und als ich um eine Kurve bog und der Weg vor mir für ein paar Meter abfiel, standen am Fuße der Steigung zwei Leute und der eine war mit dem Handy am filmen. Ich hab nicht gesehen, was er filmte, aber mir schien es um etwas am Boden zu gehen und so habe ich auch nach unten gekuckt. Aber dann habe ich die Bewegung wahrgenommen und ein braun-beiges Etwas schoss auf mich zu. Für den Bruchteil einer Sekunde waren der Mauritiusfalke und ich Aug’ in Auge und dann flog er vielleicht einen halben Meter über meinen Kopf hinweg hinter mir ins Gebüsch. So lange er saß, hatte ich den Vogel gar nicht bemerkt, denn ich war ja auf den Boden konzentriert während der Falke auf einem Ast drei Meter über dem Boden gesessen hatte, allerdings auf halber Höhe der Steigung, so dass er aus meiner erhöhten Position heraus quasi direkt vor mir war. Ich hab ihn da leider nicht sitzen gesehen. Ob es für ein Bild gelangt hätte, weiß ich nicht, denn die gesamte Episode, die ich gerade erzählt habe, hat nur 20 bis 30 Sekunden gedauert. Ich habe ihn also gesehen, den Mauritiusfalken. Leider kann ich es nicht beweisen.
Auf dem weiteren Weg bis zum Aussichtspunkt habe ich natürlich auf einen zweiten Falken gehofft, aber soviel Glück hatte ich dann doch nicht. Beschweren kann ich mich aber trotzdem nicht. Ornithologisch bin ich nämlich voll auf meine Kosten gekommen. An endemischen Vogelarten hatte ich schon zu Beginn am Visitor Center eine Rosentaube vor der Linse. Im Laufe der Wanderung kamen dann noch ein Mauritius-Rotschnabelbülbül, Mauritiussittiche, und der Mauritiusraupenfänger, den Ihr im Bild des Tages seht, auf die Tourliste. Und das alles auch noch in umwerfendem Panorama. Der Black River Gorges Nationalpark besteht im Grunde genommen aus einer Hochebene, in die der Fluss tiefe Täler eingeschnitten hat. Die Ausblicke in die grün bewaldeten, mit schmalen Wasserfällen verzierten Schluchten, sowie auf die schroffen Berge von Mauritius und auf den Indischen Ozean sind ein echter Hammer. Die Mühe und die platten Füße haben sich also komplett gelohnt.
Nach meiner Nationalparkswanderung bin ich noch zu den Alexandra Falls gefahren, wo der nächste quasi-endemische Vogel auf die Liste kam, aber der Blick auf das Wasserfallrinnsal nicht so wirklich der Bringer war. Das sah am Gorges Viewpoint anders aus. Da ging es zwar touristisch zu, aber die Aussicht war ähnlich umwerfend wie während meiner Wanderung.
Dann habe ich mich auf den Weg nach Mahébourg gemacht, wo ich die nächsten beiden Nächte verbringen werde. Eigentlich war ich erst für 18 Uhr hier angekündigt, aber ich habe einfach mal mein Glück versucht und traf auch prompt Peary, meinen neuen „Gastvater“ vor der Haustür meiner Pension. Sehr praktisch.
Für morgen habe ich noch nichts genaues geplant. Ich denke mal ich werde von Mahébourg aus nach Norden fahren, wo es noch ein Naturschutzgebiet gibt. Vielleicht kann ich ja doch noch nen Mauritiusfalken auf die Speicherkarte bannen. Außerdem ist der Flughafen hier in der Nähe. Ein bisschen Spotten steht morgen bestimmt auf dem Programm. Früh aufstehen werde ich allerdings nicht. Der Wecker steht auf halb neun.
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13. Oktober 2025
Mein erster Tag auf Mauritius. Ich hab geschlafen wie ein Engelchen zum Rauschen des Indischen Ozeans, das durch die offene Balkontür hereinkam. Okay, ich denke mal die vorhergehende Nacht im Flieger hat auch einen Beitrag dazu geleistet.
Heute wollte ich nach Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius und da mir die Einheimischen geraten hatten, nicht vor 9 Uhr aufzubrechen, wenn ich der morgendlichen Rushhour aus dem Weg gehen wollte, habe ich erstmal um viertel vor 9 schön im Garten meines Guesthouses gefrühstückt, mit Blick auf’s Meer. Wie Ihr auf der Karte sehen könnt, sind die Entfernungen hier nicht besonders groß. Von Albion, wo ich wohne, bis ins Zentrum von Port Louis sind es gerade mal 14km. Aber wie ich gestern schon angemerkt hatte, kommt man durch die Straßen- und Verkehrssituation nicht gut aus den Füßen. Google Maps hat mich aber doch souverän auf einen Parkplatz an der Waterfront gelotst und dann begann meine Stadterkundung der mauritianischen Hauptstadt.
Port Louis ist nicht so wirklich groß. Es gibt ein paar Hochhäuser im Stadtzentrum und die Waterfront am inneren Hafen ist schön hergerichtet und zu einer Touri-Attraktion gemacht worden, komplett mit Restaurants und Souvenirshops und allem, was so dazu gehört. Ich bin gemütlich spazieren gegangen, hab mir nen Kaffee gegönnt und bin dabei grob dem Stadtspaziergang, der in meinem Reiseführer vorgeschlagen war, gefolgt.
Einen Stopp habe ich am Aapravasi Ghat eingelegt. Diese UNECO-Welterbe-Stätte dokumentiert die Geschichte der aus Übersee angeworbenen Arbeiter. Nach dem Verbot der Sklaverei Anfang der 1830er Jahre mussten billige Arbeitskräfte für die Zuckerrohrplantagen angeheuert werden. Dies machten die Briten nach dem System der „Indentured Labour“, wobei sich die meist aus Indien kommenden Arbeiter für einen festen Zeitraum zur Niedriglohnarbeit verpflichteten. Dabei gab es natürlich auch reichlich Ausbeutung, aber grundsätzlich war die Situation der Plantagenarbeiter schon deutlich besser als die der Sklaven es gewesen war. Das Aapravasi Ghatist heute ein schönes kleines Museum, aber irgendwie hatte ich mir das alles etwas größer vorgestellt. Trotzdem sehenswert, wenn man mal in Port Louis ist, vor allem wenn man bedenkt, dass ein großer Teil der Einwohner von Mauritius von diesen Arbeitern abstammt.
Danach bin ich durch die Innenstadt in Richtung Zentralmarkt spaziert. Die Straße vor dem Markt hat auch das heutige Bild des Tages bekommen. Die Markthallen selber habe ich mir natürlich ebenfalls angesehen. Von frischem Gemüse über Krimskrams bis zu Klamotten und Schuhen kriegt man hier alles. Aber auch der Central Market ist nicht so richtig riesig.
Ich habe den ganzen Tag versucht, mir zu überlegen, was für eine Stadt Port Louis ist. Letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Stadt ein treffendes Spiegelbild der gesamten mauritianischen Kultur und Gesellschaft ist, mit Elementen aus Afrika, Indien, Südostasien und dem Nahen Osten. Irgendwie wild und schwer zu fassen, aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb interessant. Mauritius hat etwas Verwirrendes.
Zum Mittagessen bin ich in einem Fisch-Restaurant an der Waterfront eingekehrt. Einheimischer Fisch war allerdings Fehlanzeige. Wie so vieles hier kam der Fisch aus Südafrika. Mauritius ist halt ne kleine Insel und ein kleines Land. Da wird einfach vieles importiert. Immerhin machen sie selber Bier und Rum… *lach…
Auf dem Rückweg nach Albion habe ich noch einen kurzen Stopp am dortigen Leuchtturm gemacht. Außerdem habe ich den Kwid getankt, damit ich morgen direkt losfahren kann. Ich hatte den Wagen nämlich nur mit einem Drittel Tankfüllung bekommen. Sowas finde ich ja immer sehr nervig, aber gerade auf Inseln kommt das vor, wenn die Leute das Mietauto nicht leer fahren und dann vollgetankt zurückgeben.
In Albion habe ich mir im Supermarkt noch die Zutaten für nen Abendimbiss gekauft und dann habe ich den Rest des Nachmittags – ich war um kurz nach vier wieder im Quartier – den lieben Gott nen guten Mann sein lassen. Den Abendimbiss gab es dann auf meinem Balkon, während die Sonne dramatisch im Indischen Ozean versank. Sehr stimmungsvoll.
Morgen ziehe ich zum ersten Mal um. Es geht auf die andere Seite von Mauritius und auf dem Weg dahin werde ich ein bisschen das Innere der Insel erkunden.
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