8. April 2009
Heute war der letzte Tag in Kuala Lumpur. Ich habe mich mit dem Lonely Planet bewaffnet zu Fuß auf den Spuren des kolonialen KL befunden. Heute war also Kultur angesagt. Zuerst habe ich mich per Taxi zum Merdeka Square fahren lassen. Hier wurde am 31. August 1957 die Unabhängigkeit Malaysias ausgerufen und der Union Jack der Kolonialmacht eingeholt. Angeblich soll der 100m hohe Flaggenmast, an dem heute die malaysische Flagge weht, der höchste der Welt sein. Nach reiflichem Überlegen hat der Merdeka Square es auch heute zum Bild des Tages geschafft. Hier findet man eine schöne Versammlung von kolonialer Architektur mit den Wolkenkratzern des modernen Kuala Lumpur im Hintergrund und das alles rund um den ehemaligen englischen Cricket-Platz, der der Merdeka Square zu Kolonialzeiten eben war.
Dann ging’s durch den Little India genannten Teil von KL, wo sich die indische Gemeinde mehrheitlich niedergelassen hat. Zur Mittagspause habe ich mich dann wieder auf den Lonely Planet verlassen, und war im ersten Moment doch etwas überrascht, als ich feststellte, dass das Coliseum Cafe doch schon deutlich bessere Tage gesehen hatte. Aber der Laden war sauber (sogar auf’m Klo) und das empfohlene Steak war auch in Ordnung. Danach wollte ich zum Islamic Arts Museum. KL besitzt nämlich eine der größten islamischen Kunstsammlungen der Welt. Mein Versuch, per Monorail und zu Fuß dort hin zu gelangen scheiterte allerdings an einer Stadtschnellstraße und so habe ich mir ein Taxi (oder wie man hier sagt Teksi) rangewunken. Bei den Taxi-Preisen ein durchaus erschwingliches Vergnügen. Leider wusste der Taxi-Fahrer nicht so genau, wo das Museum lag, deshalb hat er mich nach fünfminütiger Fahrt (für RM 2,40, was ungefähr 48 Euro-Cent entspricht) an der National-Moschee rausgelassen. In den fünf Minuten hatte er es sich aber nicht nehmen lassen, mich in grob gebrochenem Englisch zu meiner Meinung über Hitler zu befragen und mich über die mangelnde Qualität des malaysischen Straßennetzes aufzuklären.
Von der Nationalmoschee bin ich also dann zu Fuß weiter, aber das sind dann auch echt nur noch 5-7 Minuten Fußweg. Dabei habe ich übrigens zum ersten Mal während meines Aufenthaltes den Muezzin gehört, ziemlich erstaunlich, wo Malaysia doch ein überwiegend muslimisches Land ist. An allen anderen Moscheen jedenfalls hört man nix – oder habe zumindest ich bisher nix gehört.
Das Islamic Arts Museum ist echt schön gemacht, allerdings, es mag an der Materie liegen, ein klein wenig zu steril für meinen Geschmack. Danach bin ich dann ein bisschen durch den Lake Garden genannten großen Stadtpark marschiert und habe mir den großen Vogelpark, mit der angeblich größten Freiflugvoliere der Welt (Na? Ich denke mal Ihr erkennt das Leitmotiv... *lach...) gespart, und mich stattdessen mit dem Taxi nach Bukit Bintang, dem Shopping-Herz von Kuala Lumpur fahren lassen. Also soviel ist sicher – für’s Klamottenkaufen ist das hier kein Paradies. Die Auswahl ist war riesig, aber die Preise sind wie bei uns. So habe ich es dann beim Window Shopping belassen und schon mal den Markt für malaiische Kochbücher getestet. Da werde ich nächste Woche wahrscheinlich schon eine Investition tätigen.
Morgen heißt es dann Abschied nehmen. Um kurz nach drei geht mein Flieger nach Phnom Penh. Ich freue mich schon riesig auf das Wiedersehen mit Go und Madelene und darauf, Simon kennen zu lernen. Natürlich werde ich auch davon berichten – und morgen Abend, wenn alles gut geht, meine erste Erfahrung mit den größten Billigflieger Asiens gemacht haben.
|
||
|
||
|