16. April 2014
Ich bin auf La Gomera. Ein ziemlicher Kontrast zu Teneriffa. Dort hieß es heute morgen Abschied nehmen von San Cristobal de la Laguna. Nach dem Frühstück habe ich mich auf die Autopista Sur gestürzt und bin ans südliche Ende von Teneriffa gefahren. Unterwegs gab es einen kleinen Abstecher rund um den Flughafen Teneriffa-Sur, um für Samstag ein bisschen das Terrain zu erkunden. Richtig erfolgreich war ich nicht. Ich werde wohl noch mal die einschlägigen Internet-Seiten konsultieren müssen.
Der Hafen, von dem aus ich nach La Gomera starten wollte, liegt in Los Cristianos. Und Los Cristianos liegt an der Costa Adeje, eine der Touri-Hochburgen auf Teneriffa. Vor allem bei Engländern beliebt. Insofern war die Strandpromenade von Los Cristianos voll mit zweifelhaften Lokalen, die für 5 Euro Full English Breakfast anboten. Bis 12 Uhr mittags und darüber hinaus. Neben Englisch hörte man aber auch viel Deutsch und Französisch. Wovon man hier im Süden Teneriffas allerdings noch nicht wirklich gehört zu haben scheint sind Bebauungspläne. Los Cristianos ist hauptsächlich eine Ansammlung nicht sehr ansehnlicher Hotel- und Appartement-Anlagen. Weiter Richtung Nordwesten kommt man dann nach Playa de las Americas, und da wird’s noch schlimmer. Das habe ich aber zum Glück erst vom Schiff aus gesehen. Das Wetter in Los Cristianos war eher bescheiden - bedeckt mit knapp unter 20 Grad – aber das hat die versammelte Touristenschaft nicht gehindert, in Strandkleidung durch die Stadt zu ziehen. Es gab nur einen Lichtblick – mein Mittagessen. Ich hatte mich mal wieder auf meinen Lonely Planet verlassen und bin direkt am Hafen in ein Fischrestaurant eingekehrt. Das hat sich echt gelohnt. Der Fisch hatte zwar noch seine Knochen, aber geschmacklich tat das dem Erlebnis keinen Abbruch, vor allem, weil man in der Küche schon ein bisschen Vorarbeit geleistet hatte. Was es genau war, das ich da zu mir genommen habe weiß ich leider nicht. Ich habe halt nach einem „pescado fresco local“ gefragt... und ihn auch bekommen.
Und dann ging's auf's Schiff. Auf den Kanaren sind hauptsächlich zwei Schiff- und Fährgesellschaften tätig: Fred Olsen Lines, die mit schneidig aussehenden, flotten Kata- und Trimaranen unterwegs sind, und die Naviera Armas, die konventionelle Ro-Ro-Fähren betreiben. Bei der Planung der Tour war die Wahl der Fährlinie für mich keine Frage. Bei Schiffen bin ich altmodisch. Ich will an Deck stehen und gemütlich den Blick übers Meer schweifen lassen. Kurz vor zwei heute mittag habe ich also den Ibiza in den Bauch der Volcan de Taburiente der Naviera Armas gelenkt.
Die Überfahrt verlief wie auf Schienen. Schon im Nordosten von Teneriffa war mir aufgefallen, wie ruhig der Atlantik rund um die Insel ist. Zumindest im Moment. Von Seegang keine Spur. Eine gute Stunde später waren wir in San Sebastian de la Gomera, der Hauptstadt La Gomeras, und hatten schon die erste Runde Whale Watching hinter uns – ein Rudel Grindwale in der Ferne, umgeben von ein paar Touribooten, und etliche Common Dolphins. Außerdem gab es noch ein paar Gelbschnabel-Sturmtaucher.
In San Sebastian de la Gomera angekommen musste ich noch einmal quer über die Insel zu meinem Quartier in Valle Gran Rey. La Gomera ist deutlich kleiner als Teneriffa, aber es gibt hier halt auch keine Autobahnen, und die Hauptstraßen winden sich in Serpentinen durch das zerklüftete Innere der Insel. Vom zentralen Teil, dem Nationalpark Garajonay, habe ich heute allerdings nur kleine Ausschnitte gesehen. Der Rest lag im Nebel. Dafür wurde der letzte Abschnitt der Fahrt geradezu spektakulär. Das Valle Gran Rey ist ein tiefer Einschnitt in die felsige Landschaft La Gomeras. Hunderte von Metern ragen die Felswände auf. Wirklich tolle Landschaft, muss ich sagen.
Hier in Valle Gran Rey wohne ich in einem echt schönen Hotel... naja – ein bisschen spießig ist es schon. Das Mädchen an der Rezeption sprach Deutsch mit schwäbischem Akzent, und das Haus ist voll mit TUI-Gästen, aber mein Zimmer ist riesig und ich hab nen Balkon zum Meer.
Für übermorgen habe ich bei einer der Organisationen am Hafen eine Whale Watching-Tour gebucht, so dass ich morgen ein bisschen Zeit habe, mir die Insel anzukucken. Ich denke ich werde mal in die Berge fahren und ein bisschen spazieren gehen. Apropos Spazierengehen. Das habe ich auch heute abend gemacht, schön ein bisschen am Meer entlang, vom Hotel aus. Hier ist übrigens schon Frühsommer – die kurze Hose und die Flipflops kamen zu ihrem ersten Einsatz. Und nicht nur das Meer gab' zu beobachten. Ich habe auch wieder ein bisschen meine Studien am Homo sapiens betrieben. La Gomera ist ganz offensichtlich ein anderes Pflaster als Teneriffa. Zum einen ist es fest in deutscher Hand – und die deutsche Unentspanntheit hat sich schon auf die Rezeptionsmenschen hier im Hotel und die Kassiererin im SPAR übertragen. Auf meinem Spaziergang am Meer heute abend kam ich mir ein bisschen wie ein Außenseiter vor. Einerseits gab's da die Pensionäre mit den Socken in den Sandalen. Andererseits die jungen Leute mit den weiten Tuchhosen und den gebatikten Hemden. Dreadlocks sind in, und ich war kein bisschen überrascht, auf der Promenade über ein grün-gelb-rotes Plakat zu stolpern, mit dem für heute abend ein Reggae-Konzert beworben wurde. Tja – und in all dem ich. Ich bin zwar erst ein paar Stunden hier, aber obwohl mir La Gomera landschaftlich sehr gut gefällt, finde ich das Publikum etwas gewöhnungsbedürftig. Immerhin, der Sonnenuntergang heute abend hat mich versöhnlicher gestimmt. Ich wollte eigentlich das Reiselogbuch mit dem Warnhinweis beginnen, dass es heute Klischees, (Vor-)Urteile und spitze Bemerkungen enthält. Ich glaube aber so wirklich gemein und politisch unkorrekt war ich heute nicht.
Als Bild des Tages gibt es heute den Blick auf San Sebastian de la Gomera – und im Hintergrund thront der Pico del Teide über der Nachbarinsel Teneriffa.
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23. März 2013
Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...
Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.
Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.
Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.
Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.
Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.
Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.