Reiselogbuch - 2014 Norwegen


8. August 2014

Hallo zusammen... da bin ich wieder. Nach nur einer Woche zu Hause bin ich schon wieder op Tour. Dieses mal geht’s nach Norwegen. Ist zwar nur ein Kurzurlaub, denn wir sind insgesamt nur vier Nächte hier, aber ich denke ein Reiselogbuch ist er trotzdem wert. Da es insgesamt nur fünf Tage (mit dem Abreisetag) sind habe ich mir überlegt, dass ich Euch bei diesem Reiselogbuch pro Tag zwei Bilder des Tages biete. Ich denke es sollte nicht so schwer werden, etwas Passendes rauszusuchen.
Der Tag begann heute morgen mit dem Weckerklingeln um fünf nach fünf. Ich hasse sowas ja. Wenn es so früh losgeht habe ich in der Regel schon keine Lust mehr und muss mich immer überwinden, wirklich in die Tour oder den gerade bevorstehenden Reise-Abschnitt zu starten. Einzige Ausnahme ist hier ne Safari. Da steht man halt über längere Zeit sehr früh auf... und ist auch sehr früh im Bett.
Wobei... ne Safari ist diese Reise hier auch. Die Planung begann vor nem guten Jahr, als mein kleiner Bruder die Idee hatte, in der Dovrefjell-Region in Zentralnorwegen Moschusochsen zu sehen. Und heute sind wir hier, mein kleiner Bruder, mein Schwager Frank und ich.
Heute der Tag stand im Zeichen der Anreise. Zuerst ging's von Köln nach Amsterdam und dann weiter nach Trondheim. In Amsterdam hatten wir nur 50 Minuten zum Umsteigen, aber obwohl das sehr knapp war, und ich dieses Jahr schon mal schlechte Erfahrungen beim Umsteigen in Amsterdam gemacht hatte, war unser Gepäck komplett da. Ein Glück. Unser Gepäck war nämlich sehr umfangreich, denn wir hatten beschlossen, auf Grund der Preislage hier in Norwegen einen nicht unerheblichen Teil von Lebensmitteln von Deutschland aus zu importieren. Frank und mein Bruder jeweils mit einer Tasche bzw. Koffer und ich mit zwei.
Die Flüge waren beide problemlos und ich fand die Ankunft in Trondheim echt spannend. Ein schöner Flughafen mit einer tollen Lage am Fjord. Hier würde auch Spotten Spaß machen, aber ich denke dazu werde ich bei dieser Tour nicht kommen.
Nach der Übernahme des Mietwagens – wir hatten eine Skoda Yeti oder ähnliches gebucht und sind jetzt mit einem BMW X3 unterwegs – ging's auf die Schnellstraße Richtung Trondheim. Bis in die Stadt sind's vom Flughafen aus 32km. Als nächstes wurde eingekauft, die Sachen, die wir nicht aus Deutschland mitbringen wollten oder konnten: Milch, Eier, Bier, O-Saft, Butter, Wasser, gekochter Schinken.
Ein paar Kilometer außerhalb von Trondheim haben wir dann an nem Fjord Mittagspicknick gemacht, bevor es wieder auf die Schnellstraße ging. Wir wohnen hier in Furuhaugli Turisthytter, einer Lodge/Campingplatz/Feriensiedlung mitten im Fjell-Gebiet, zwischen dem Dovrefjell- und dem Rondane-Nationalpark. Von Trondheim bis Furuhaugli sind's rund 180km und mit Pausen waren wir gut drei Stunden unterwegs. So richtig schnell ist man hier in Norwegen nicht. Mein Bruder ist übrigens der Hauptfahrer, was mir gar nicht unrecht ist. Nach über 5.000km in den USA bin ich ganz froh, mich mal nicht um die Straße kümmern zu müssen.
Die Fahrt auf der E6, der Hauptverbindungsstraße zwischen Trondheim und Oslo, bot schon viele grandiose Ausblicke und auch hier in Furuhaugli, das auf rund 1.000m Höhe liegt, erheben sich rundrum die Berge des Fjell-Gebietes.
Nach dem wir unsere Turisthytte in Beschlag genommen haben, sind Frank und mein Bruder ein Ründchen spazieren gegangen und ich habe gekocht. Es gab Tortellini mit Schinken-Sahne-Sauce und echtem Parmesan. Ich weiß – ein bisschen dekadent, das alles mit nach Norwegen zu schleppen, aber wenn man schon soviel Freigepäck zur Verfügung hat...
Nach dem Abendessen haben wir noch eine kleine Pirschfahrt in die Umgebung unternommen, in der Hoffnung, vielleicht einen Elch vor die Linse zu kriegen. Im Gegensatz zu Deutschland sind die Abende hier noch ziemlich lang und es wurde erst so ab halb elf richtig dunkel. Leider war unsere erste Safari noch nicht von Erfolg gekrönt. Nicht schlimm. Wir haben ja ein paar Tage hier und unter anderem für Sonntag abend eine professionelle Elchsafari gebucht.
Morgen geht es aber erst mal unter sachkundiger Leitung zu den Moschusochsen. Seit den 1950er Jahren wurden hier im Fjell-Gebiet Moschusochsen ausgewildert, die sich auch ganz gut vermehrt haben und die einzige freilebende Population dieser Tiere auf dem europäischen Festland darstellen. Es sollte also morgen ein spannender, wenn auch anstrengender Tag werden. Die Wanderung ist auf sechs Stunden angesetzt. Glücklicherweise beginnt sie zu einer zivilisierten Zeit. Treffen ist um 9 Uhr an der Rezeption hier.
Als Bilder des Tages präsentiere ich Euch heute zuerst einmal ein Foto von unserem Quartier und unserem Auto – und von meinem Bruder und Frank kurz vor dem Aufbruch zur Abendsafari. Das zweite Bild zeigt einen Teil des Panoramas in der Nähe von Furuhaugli. Norwegen ist echt sehr schön. Hatte ich schon ziemlich vergessen, denn mein letzter Besuch hier war im Sommer 1987.

 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.


9. August 2014

Heute morgen war es soweit. Der Hauptgrund für unsere Norwegen-Tour stand auf dem Programm. Eine Moschusochsen-Safari. Wir hatten keine Kosten und Mühen gescheut und einen Guide nur für uns engagiert. Terje war pünktlich um 9 Uhr bei uns am Quartier und nach einer kurzen Einführung sind wir losgefahren.
Zuerst mal ein paar Hintergrundinformationen. Moschusochsen gab es in Europa während und nach der letzten Eiszeit in vielen Gebieten, aber sie sind mit der Klimaveränderung auf dem europäischen Festland überall ausgestorben, ähnlich wie die Mammuts. In den 1930er Jahren kam eine Gruppe von norwegischen Jägern auf die Idee, einige Moschusochsen aus Grönland im Dovrefjell-Gebiet anzusiedeln. Leider überstand diese Gruppe den Zweiten Weltkrieg nicht, aber in den 1950er Jahren hat man einen zweiten Versuch unternommen und dieses Mal war man erfolgreich. Rund 300 Moschusochsen leben heute auf den ca. 2.000qkm, die im Fjell hier unter Schutz stehen, als Dovrefjell- und Rondane-Nationalpark. Diese Moschusochsen kann man unter fachkundiger Führung besuchen.
Wir hatten uns im Vorfeld unserer Tour entschieden, einen Guide nur für uns drei anzuheuern, anstatt uns einer der regulären geführten Touren anzuschließen. Eine goldrichtige Entscheidung. Die Alternative wäre nämlich heute morgen eine Gruppe von 25 Leuten gewesen. Terje betreibt in Dombas (ca. 20km von Furuhaugli) ein Low-Budget-Motel und eine Agentur für Führungen zu den Naturwundern der Gegend, allen voran den Moschusochsen. Wir wurden also vom Chef persönlich geführt. Bei der Planung unserer Tour hatte ich ja ein paar Mal mit Terje gemailt, und ich muss sagen, er sah genauso aus, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, nur ein bisschen kürzer gewachsen. Da ein Teil seiner Familie aus Itzehoe stammt spricht er ziemlich gut Deutsch,und er ist absolut vernarrt in Moschusochsen. Er verbringt jedes Jahr ungefähr 250 Tage draußen im Fjell, um die Tiere zu beobachten und Touris hinzuführen, entweder individuell wie uns, oder in der Gruppe.
Nach einer kurzen Fahrt wurden die Autos geparkt und dann ging's zu Fuß in den Dovrefjell-Nationalpark. Das erste Tier, dem wir begegnet sind, war kein Moschusochse, sondern ein Lemming. Diese übellaunigen Wühlmausverwandten treten normalerweise als Einzelgänger auf, und so war's auch heute bei uns. Drei Lemminge, zwei lebendige und einen toten haben wir gesehen, aber jeden für sich.
Ungefähr ne Stunde Fußmarsch durch das Fjell haben wir gebraucht, dann hatte Terje eine Herde Moschusochsen für uns aufgespürt. Moschusochsen sind keine Rinder, sondern mit den Schafen verwandt. Schafe, die im günstigsten Fall über 500kg auf die Waage bringen. Da die Überlebensstrategie der Moschusochsen darin besteht, sich einer Gefahr zu stellen, anstatt vor ihr wegzulaufen, ist es nicht schwer, sie zu beobachten (vorausgesetzt, man findet sie). Allerdings hassen Moschusochsen Überraschungen, und deshalb spricht man beim Anmarsch auch ganz normal und achtet drauf, dass sie gut erkennen können, dass da jemand kommt. Dann kucken sie einen ein bisschen an, und verlieren recht schnell das Interesse an den Menschen. Vorausgesetzt, man hält den Sicherheitsabstand von 200m ein.
Wie das Safari-Glück es wollte stießen wir auf dem Weg zu der gesichteten Herde noch auf eine zweite Familie Moschusochsen, so dass wir auf einen Knall 16 Moschusochsen in Kamerareichweite hatten. Oder waren es 17? Moschusochsen zu zählen ist ähnlich schwierig, wie eine Gruppe Schüler zu zählen. Selbst wenn sie nicht besonders flott sind, laufen sie ständig rum oder es verschwindet mal einer. Darüber hinaus legen sich die Moschusochsen auch immer wieder mal hin und so bin ich nicht sicher, wieviele es jetzt wirklich waren.
Eine ganze Zeit lang haben wir das Treiben der beiden Herden beobachtet, das hauptsächlich aus Fressen, Dösen und auch schon mal die Kleinen säugen bestand. Ich muss sagen, es war absolut genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Hammer! Zusätzlich zu den Moschusochsen hatten wir dann auch noch das große Glück, einen kleinen Trupp Rentiere zu sichten. Im Dovrefjell leben die einzigen wirklich wilden Rentiere Europas, und als Terje erzählte, dass er von 250 Tagen im Jahr im Fjell an vielleicht zehn Rentiere sieht war uns klar, dass wir richtig großes Safari-Glück hatten. Die Rentiere hier sind nämlich sehr scheu.
Um die Geduld der Moschusochsen nicht über Gebühr zu strapazieren haben wir uns nach ner gefühlten halben Stunde Beobachtung auf den Rückweg gemacht...  und sind dabei nochmal zwei Moschusochsen begegnet, in diesem Fall Bullen ohne Familie, die ähnlich wie Elefantenbullen zu zweit oder in kleinen Trupps unterwegs sind. Den beiden sind wir unter Terjes sachkundiger Führung richtig nahe gekommen und die beiden haben sich das auch gefallen lassen. Der kleinere der beiden war dabei allerdings nicht so wirklich entspannt. Wenn man bedenkt, dass Moschusochsen trotz ihres  behäbigen Aussehens sehr behende sind und Geschwindigkeiten von 60km/h erreichen, dann ist klar, warum man ihnen besser nicht auf die Nerven geht.
Die beiden Bilder des Tages erklären sich von selber. Ihr könnt Euch denken, wer demnächst auf meiner Webseite im Safari-Bereich „Europa“ Einzug hält.
Am frühen Nachmittag war unsere Moschusochsen-Pirsch vorbei und wir haben Terje bezahlt und verabschiedet. Den Rest des Tages haben wir noch eine kurze Wanderung unternommen und sind dann nach Dombas, der nächste größere Ort von Furuhaugli aus, gefahren, und haben ein bisschen eingekauft. Heute abend wurde nämlich gegrillt.
Da das Pflichtprogramm dieser Tour nun schon erledigt ist, können wir in der verbleibenden Zeit ein bisschen Kür betreiben. Wie genau die aussehen wird, das hängt allerdings vor allem vom Wetter ab. Ich werde morgen berichten. Eines steht aber schon fest: morgen abend gibt es eine professionelle Elchsafari.

 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.


11. August 2014

Tja, Ihr habt's ja im Logbuch für gestern schon gelesen. In der vergangenen Nacht ist die gesamte Belegschaft mit der Kotzerei zu Boden gegangen. Der Email-Kommentar meiner Mutter dazu war, dass wir ja schon Exoten seien, wenn wir uns solche Probleme in Norwegen einfangen würden. Andere Leute führen dafür in den Orient. Da hat sie durchaus Recht.
Naja – nach einer schwierigen Nacht für uns drei fanden wir es nicht wirklich schlimm, dass es heute morgen kräftig regnete. Wir haben uns also weiter kuriert und es gaaaaanz ruhig angehen lassen. Gegen Mittag sind Frank und der Moschus-Master nach Dombås gefahren. Das ist der nächste größere Ort von Furuhaugli aus, ne gute Viertelstunde Fahrt entfernt. Hier gibt es mehrere Geschäfte und nach der vergangenen Nacht brauchten wir alle dringend ne Cola und für mich gab's auch Salzstangen. Dann haben wir erst mal eine ausgedehnte Siesta gemacht.
Um halb fünf haben wir uns dann aufgemacht, um ein bisschen spazieren zu gehen, um genau zu sein im Fokstumyra Naturreservat. Leider war es ziemlich windig und es gab auch ein paar Schauern, so dass unsere Vogelpirsch eher spärlich ausfiel. Immerhin haben wir von dem Beobachtungshochstand mitten im Reservat drei Prachttaucher erspähen können, aber für ein Foto waren die zu weit weg.
Insgesamt habe ich heute nur eine Handvoll Bilder gemacht, aber es soll auch heute zwei Bilder des Tages geben. (Schon komisch – ich versuche mich ja sonst wenn es irgendwie geht auf ein Bild zu beschränken und kann mich oft nicht entscheiden, aber auf dieser Tour hier, wo ich jeden Tag zwei Bilder präsentieren will, habe ich heute kaum Auswahl.)  Beide Bilder entstanden während unseres Spaziergangs in Fokstumyra. Unabhängig von der Tierbeobachtung muss ich sagen, dass die Landschaft hier im Dovrefjell-Gebiet grandios ist. Und dazu dann auch noch dieser Himmel. Mit der sehr wechselhaften Bewölkung ändert sich auch jedes Mal die Ausstrahlung der Landschaft, die zwischen feindselig und fast lieblich alle Facetten bieten kann.
Hmmmmm... heute ist der letzte Abend. Den hatten wir uns alle drei ein bisschen anders vorgestellt, als früh ins Bett zu gehen. Aber nach der vergangenen Nacht sind wir alle noch ziemlich angezählt. Deshalb gab es heute abend auch nur Tomatensuppe und Brot und kein opulentes Abschiedsdinner mit Wein und Whiskey. Es ist jetzt zwanzig vor zehn und ich werde wohl auch bald in die Heia verschwinden und vorher noch ein bisschen meine Sachen zusammen packen.
Morgen früh haben wir schon für 8:30 den Aufbruch geplant. Es geht zurück nach Trondheim, wo wir uns noch ein bisschen die Stadt ankucken wollen, bevor um kurz nach fünf unser Flieger zurück nach Amsterdam startet. Morgen oder übermorgen (je nachdem wann wir morgen abend zu Hause sind) wird es wie immer einen letzten Logbucheintrag und ein kleines Fazit geben.

P.S. Ihr habt bestimmt gemerkt, dass die Internet-Verbindung hier sehr zickig ist und das deswegen die Reiselogbucheinträge meist mit Verspätung rausgingen. Heute scheint das Netz allerdings besonders gut zu laufen.

 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.


10. August 2014 (geschrieben am 11. August vormittags)

Nach der erfolgreichen Safari gestern war heute morgen Hiking angesagt. Wir wollten auf den Snøhetta, mit 2286m einen der höchsten Berge im Dovrefjell-Gebiet. Um kurz nach neun sind wir von unserem Quartier hier in Furuhaugli aufgebrochen nach Hjerkinn, von wo man mit dem Shuttlebus zur Hütte nach Snøheim, dem Ausgangspunkt der Wander-Routen im Snøhetta-Gebiet auf gut 1400m, gefahren wird. Selber fahren geht nicht, denn der Weg dorthin führt durch militärisches Sperrgebiet. Die Königlich-Norwegische Armee hatte hier früher einen Schieß- und Bombenziel-Platz, wo mit Leopard-Panzern und F-16-Jets trainiert wurde. Der militärische Betrieb ist schon länger eingestellt, aber jetzt ist man dabei, das Gebiet zu renaturieren, in einer der größten Aktionen dieser Art in Europa. Man sieht deswegen an allen Ecken und Enden auch Teams mit Sprengstoffspürhunden, die Blindgänger ausfindig machen. Bis 2020 soll der Truppenübungsplatz von den militärischen Altlasten befreit sein und dann komplett für die Öffentlichkeit freigegeben werden.
Um viertel nach 10 sind wir von Snøheim losmarschiert. Am Anfang war das auch noch echt okay, aber nach zwanzig Minuten wurde aus dem Trail nur noch ein durch Metallstangen markierter Weg durch die Geröllfelder. Nicht spaßig. Bei jedem Tritt musste man drauf kucken, wo man die Füße hinsetzte um nicht das Gleichgewicht zu verlieren oder sich die Haxen zu brechen. Wir hatten zwar strahlenden Sonnenschein, aber es pfiff ein gemeiner Wind, und so war ich von der Aktion zu diesem Zeitpunkt nur mäßig begeistert. Damit wären wir auch beim ersten Bild des Tages. Hier sieht man etwas vom Terrain, und wie Frank (mit dem grauen Rucksack) und der Moschus-Master (mit dem gelben) den Back queren. Ich hatte schon gestern meinen Bruder gefragt, wie ich ihn denn im Reiselogbuch nennen soll, was angesichts der Vielzahl von Spitznamen, die in unserer Familie kursieren, keine unberechtigte Frage ist. Wie er sich entschieden hat habt Ihr ja grade gelesen... *lach... Der Gipfel von Snøhetta, zu dem wir wollten, ist übrigens der höchste Punkt, den man im ersten Bild des Tages sieht, erkennbar auch an der kleinen weißen Markierung, in Wirklichkeit ein mehrere Meter hoher Gipfelmarker.
Um es kurz zu machen: ich habe mich am Beginn des eigentlichen Aufstiegs zur Umkehr entschlossen. Auf die Kraxelei hatte ich keine Lust. Der Moschus-Master und Frank haben den Gipfel in Angriff genommen und ich habe mich gemütlich – naja, so gemütlich es bei dem Untergrund ging – auf den Rückweg nach Snøheim gemacht. Da ich auf dem Rückweg keinen Zeitdruck mehr im Nacken hatte – wir mussten nämlich um 15:30 den Shuttlebus zurück nach Hjerkinn bekommen, um vor der abendlichen Elchsafari noch was zu essen zu kriegen – konnte ich unterwegs ein bisschen mit der Panasonic spielen. Eines der Ergebnisse seht ihr im zweiten Bild des Tages. Der Ausschnitt ist grade mal zehn mal zehn Zentimeter groß. Dass es überhaupt Leben in dieser ziemlich unwirtlichen Region gibt ist schon ein kleines Wunder, aber es sieht auch noch echt schön aus.
Wieder in Furuhaugli habe ich uns was gekocht und dann sind wir um kurz nach sieben von Ivar, einem Mitarbeiter von Terje, zur Elchsafari abgeholt worden. Wir haben auch insgesamt fünf Stück gesehen, aber die meiste Zeit waren wir an der E6, der Schnellstraße von Trondheim nach Oslo, unterwegs, und mit dem brausenden Verkehr war das eine suboptimale Angelegenheit. Die Elche waren auch sehr weit weg, so dass bei den paar Fotos, die ich während der Aktion gemacht habe, keines dabei war, was ich als Bild des Tages geeignet hätte.  Außerdem fühlte sich der Moschus-Master zu diesem Zeitpunkt schon deutlich unwohl und auch ich hatte ein Grimmen im Bauch, das nix Gutes verhieß. Deshalb haben wir Ivar nach anderthalb Stunden gebeten, uns wieder ins Quartier zu fahren. Hier verschwand der Moschus-Master sofort im Bett, und ich habe mich ebenfalls recht schnell in die Kissen verzogen. Deshalb habe ich auch gestern abend kein Logbuch mehr verfasst, sondern schreibe diesen Eintrag hier am Morgen des folgenden Tages. In der Nacht hat uns nämlich alle die Kotzerei heimgesucht.

 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.


12. August 2014

Wir sitzen wieder im Flieger. Irgendwie kommt es mir total lange vor, dass wir unterwegs waren, dabei sind wir doch am Freitag erst gestartet. Der Schwager meint, das läge daran, dass der gestrige Tag sich etwas hingezogen hätte... *lach...
Heute morgen war um halb acht schon wecken, denn wir mussten ja nicht nur nach Trondheim fahren sondern wollten uns dort auch noch die Stadt ankucken. Zuerst aber hieß es mal unsere Siebensachen zusammenzupacken und wieder in unseren X3 zu verstauen. Meine Taschen gingen deutlich leichter zu als auf der Hinreise (und die Flughafenwaage hat bestätigt, dass ich mit sieben Kilo weniger zurück komme als ich hingereist bin). Wir haben noch mal kurz die Bude durchgefegt und dann wurde ausgecheckt. Für die eigentlich mit bis zu 300,00 Kronen zu bezahlende Grundreinigung habe ich an der Rezeption die beiden Flaschen spanischen Rotweins in Zahlung gegeben, die wir krankheitsbedingt weder am Sonntag- noch am Montagabend getrunken haben. Kein schlechter Tausch.
Dann ging's wieder auf die E6 aber dieses Mal in Richtung Nordosten nach Trondheim. Pünktlich um zehn vor zwölf haben wir den BMW bei Europcar abgeliefert. Zum Glück konnten wir im Anschluss daran auch schon unser Gepäck aufgeben, was uns einiges an Brasel gespart hat. Der Flughafenbus hat uns dann in die Stadt gebracht.
Dass der Flughafen von Trondheim 32km vom Stadtzentrum entfernt liegt macht den Transfer etwas zeitraubend. Man braucht ungefähr ne halbe Stunde. Praktischerweise fuhr die Buslinie, mit der wir unterwegs waren, aber noch durch die ganze Stadt und hat uns einiges an Fußweg erspart. Wir konnten so nämlich direkt am Nidarosdom aussteigen. Der Dom von Trondheim ist meines Wissens die nördlichste gotische Kathedrale Europas und ziemlich schick. Allerdings will man dort auch 70,00 Kronen (ca. 8 Euro) Eintritt haben. Der Moschusmaster und Frank haben sich deshalb entschlossen, schon weiter in die Stadt zu gehen und wir haben eine Treffzeit an der Touristeninformation vereinbart. Ich bin dann rein und habe mir die Kirche auch noch von innen angekuckt. Außerdem gab es das tägliche Orgelkonzert, heute mit Bach, Grieg und Duruflé, wovon ersterer und letzterer ja durchaus gerne von mir gehört werden.
Nach dem Besuch des Doms bin ich in die Stadt spaziert und habe auch kurz vor dem Treffpunkt meine beiden Mitstreiter wieder getroffen. Ich muss sagen, dass mir Trondheim echt gut gefällt. Nicht besonders groß aber doch ziemlich städtisch. Sehenswürdigkeiten gibt’s auch reichlich, aber in Ermangelung von Zeit haben wir die ausgelassen. Ich muss also wohl noch mal wieder kommen, um mir zum Beispiel die norwegischen Kronjuwelen anzusehen.
Zu Fuß sind wir dann zum Bahnhof und haben schon mal die Fahrkarten für die Tour zurück zum Flughafen gekauft, und sind dann noch ein bisschen durch das restaurierte und ziemlich schicke Hafenviertel geschlendert. Und dann war unsere Zeit in Trondheim auch schon rum. Die Bahnfahrt dauerte auch ne gute halbe Stunde, war aber ungleich spannender als der Bustrip in die Stadt. Ich bin ja sowieso ein Bahnfan.
Der Flughafen in Trondheim-Vaernes ist ziemlich klein, und so hatten wir keine langen Schlangen vor uns bei der Sicherheitskontrolle und ich hatte sogar noch etwas Gelegenheit zum Spotten. Das geht hier in Trondheim sehr gut und wenn ich hier nochmal hinkomme, dann werde ich mit Sicherheit einiges an Zeit am und im Flughafen Trondheim einplanen. Der liegt nämlich sehr malerisch zwischen Bergen direkt am Meer und es gibt bestimmt auch außerhalb des Terminals tolle Fotogelegenheiten.
Als Bilder des Tages habe ich heute sowohl Natur als auch Kultur zu bieten. Da wäre einerseits der Trupp Kraniche, der uns an der E6 begegnet ist. Und andererseits ist da das Westportal des Nidarosdoms.
Fazit der Tour: Wenn man mal von der Krankheitsepisode absieht war es absolut fantastisch. Besonders die Moschusochsen-Safari war der Hammer. Da war uns das Safari-Glück auch echt hold. Die Tour hat sich also auf jeden Fall gelohnt, und Ihr könnt Euch schon auf schöne Bilder im Safari-Bereich Europa auf meiner Webseite freuen.
Damit neigen sich die diesjährigen Sommerferien dem Ende. Im Oktober geht’s – wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle – nach Andalusien.

 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.