30. Juli 2011

Heute war Programm in Pittsburgh angesagt. Nach nem gemütlichen Frühstück sind die Eichhorns und ich zusammen aufgebrochen. Ich hatte schon mit Vorbedacht meinen Besuch hier so gelegt, dass er auf ein Wochenende fiel, so dass die beiden auch schön Zeit für gemeinsame Unternehmungen haben.
Zuerst gab es ne kleine Stadtrundfahrt, wo mir Michi und Steffi die Stadt ein bisschen gezeigt haben, zum Beispiel, wo Steffi in den letzten Monaten ihre Sprachkurse gemacht hat.
Pittsburgh ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Eine amerikanische Großstadt in der mittleren Gewichtsklasse, so wie zum Beispiel Memphis, Cincinnati, Denver oder St. Louis. In vieler Hinsicht ähneln sich Städte dieser Art in den USA, aber sie sind auch wiederum verschieden und individuell. Und vor allem sind sie meiner Meinung nach viel typisch amerikanischer, als die großen Drei, New York, Los Angeles oder Chicago.
Pittsburgh hat in den letzten Jahrzehnten einen ziemlichen Wandel erlebt, weg von der Stahl-Metropole und hin zu einem vielfältigen Angebot, mit einem Schwerpunkt auf Bildung und Medizin. Trotzdem fällt an der einen oder anderen Stelle noch die alte Industriearchitektur auf. Wir sind zum Beispiel heute an der ehemaligen Fabrik von H.J. Heinz vorbeigekommen. Genau, der mit dem Ketchup und den anderen 56 Varieties (macht also insgesamt dann die berühmten 57). Die Firma Heinz spielt hier in Pittsburgh eine gewichtige Rolle, auch wenn Pittsburgh in erster Linie Stahl- und nicht Ketchup-Stadt war und ist. Aber die Familie Heinz ist in vielen Bereichen genauso wie die Stahl- und Kohlemagnaten als Sponsor und Mäzen aufgetreten. So überrascht es denn nicht, dass eines der Museen, die sich mit der Geschichte der Stadt und des westlichen Pennsylvania beschäftigen, das John Heinz History Center ist. Das haben wir uns dann heute nach der Stadtrundfahrt in aller Ruhe angekuckt. Viel gab's dort zu entdecken und wir haben uns deshalb auf das für uns spannendste beschränkt, die Geschichte der Industrie in Pittsburgh und die Ausstellung über die Firma Heinz. Da gab's schon sehr viel Interessantes zu sehen und zu erfahren.
Danach waren wir zu einem frühen Abendessen in der „Cheesecake Factory“. Das ist eine Restaurant-Kette wo es amerikanisches Essen gibt, Burger und Steaks und eben auch Cheescake, aber alles nicht im Fast Food-Stil sondern richtig schön. Danach haben wir dann eine Böötchenstour auf den drei Flüssen von Pittsburgh gemacht. Mit den drei Flüssen ist das so  ne Sache. Man ist hier sehr stolz auf die Lage an den drei Flüssen, Ohio, Allegheny und Monongahela. Das letzte Baseball-Football-Stadion hieß sogar Three Rivers Stadium. Trotzdem sucht man drei wirkliche Flüsse hier vergeblich, denn das Zentrum von Pittsburgh liegt auf einer Halbinsel zwischen ZWEI Flüssen, dem Allegheny und dem Monongahela, die nach ihrem Zusammenfluss eben den Ohio bilden. Dem Spaß bei der Böötchenstour tat dies aber keinen Abbruch.
Als nächstes ging es dann zu einer weiteren pittsburgher Institution, einer der sogenannten Inclines. Das sind Standseilbahnen, mit denen man aus dem Flusstal zügig und stilvoll auf die hohen Ufer der Flüsse fahren kann. Früher gab's davon etliche, heute ist es was für Touris, aber trotzdem schön und von oben hat man dann einen herrlichen Blick auf die Stadt. Den haben wir dann ausgiebig bei ein paar Drinks genossen und zugesehen, wie es langsam dunkel wurde über der Stadt. Damit war dann auch klar, was trotz der großen Auswahl das Bild des Tages werden würde, nämlich Pittsburgh in der Dämmerung.
Morgen machen wir nen Tagesausflug in die Umgebung von Pittsburgh und morgen abend soll dann schön gegrillt werden auf dem Deck der Eichhorns, der Holzveranda, die nach hinten raus liegt. Eines kann ich jedenfalls jetzt schon sagen. Pittsburgh gefällt mir und ich glaube Steffi und Michi geht's hier auch richtig gut.


Inhaltsverzeichnis nächster Tag


Inhaltsverzeichnis nächster Tag