25. Oktober 2025
Ich bin wieder auf Mauritius… und etwas genervt. Ich muss noch dreieinhalb Stunden auf den Abflug nach Paris warten. Naja, es gibt so ein paar Sachen, die es etwas erträglicher machen. Seit anderthalb Jahren habe ich ja die Bluetooth-Kopfhörer mit Noise Cancelling. Dadurch wird das Gewusel in der Abflughalle, wo Passagiere auf ihre Flüge nach Istanbul, Frankfurt, Perth, Dubai, London Gatwick, und - wie ich – nach Paris Charles de Gaulle warten, zu einem Flüstern im Hintergrund. Und um noch einen draufzusetzen spielt mir YouTube ein bisschen Klassik. Gerade im Moment ist es Mozarts 40. Sinfonie in g-Moll (KV550). Mal kucken, was im Laufe der Entstehung des heutigen Logbuchs noch so über die Kopfhörer geht. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Warum bin ich wieder auf Mauritius? Naja, ich musste ja meinen Heimflug kriegen, und hatte keinen Gabelflug gebucht. Das hätte dann wiederum andere Komplikationen mit sich gebracht. Also, ich bin wieder auf Mauritius, aber nur für ein paar Stunden denn dann startet mein Rückflug. Mit Air Mauritius, die die Strecke heute mit einem für mich neuen Flugzeugtyp bedienen, nämlich mit einem Airbus A330-900Neo. Ich hatte mich eigentlich auf meinen nächsten Flug in einem A350 gefreut, der ursprünglich eingeplant war, aber da hat mir Air Mauritius vor ein paar Tagen nen Strich durch die Rechnung gemacht und den eingesetzten Flugzeugtyp geändert. Ich bin mal gespannt.
Mein Tag begann heute mit Frühstück aufm Balkon. Brot hatte ich zwar keins mehr, aber der letzte Käse, die letzte Apfelsine und die letzten beiden hartgekochten Eier mussten ja noch weg. Und ne letzte Tasse Pulver-Cappuccino gab es auch noch. Die verbleibenden Beutelchen habe ich im Apartment gelassen. (Musikalisch bin ich inzwischen bei Arcangelo Corellis Sonate da Chiesa Op. 3 angekommen. Wenn es um Klassik geht mag ich ja ‚ordentliche‘ Musik, zum Beispiel aus dem Barock und der Kontrast zwischen der Musik und dem Gewimmel hier am Flughafen ist gerade echt lustig.)
Dann musste der Sammy gepackt werden. Es ist immer interessant, dass am Ende doch alles wieder reingeht. Kofferpacken fällt bei mir in die Kategorie der Dinge, die ich zwar gut kann, aber nicht gerne machen. Hilft aber ja nichts. Es gehört zum Verreisen dazu, und halt auch zur Heimreise.
Um kurz vor zehn habe ich den Sammy in den Kofferraum vom Yaris Cross geladen und bin zur Place Charles de Gaulle gefahren. Hier gab’s dann das zweite Frühstück. Café au lait, Croissant und eine Paté créole, ein traditionelles Mürbegebäck, das sehr interessant gewürzt war. Ich habe aber nicht rausgefunden, was alles drin war.
Zum Schluss meines Aufenthaltes hier auf La Réunion wollte ich noch einen schönen Blick auf Saint-Denis haben. Westlich der Stadt schießen die Berge scheinbar senkrecht aus dem Indischen Ozean. Trotzdem haben die Réunionnais bzw. die Franzosen irgendwie Wege gefunden, da Straßen rauf zu bauen. So hatte ich nach ungefähr zehn Minuten Fahrt schickes Panorama vor der Linse. Seht Ihr schön im Bild des Tages. Das Zentrum von Saint-Denis liegt auf der gerundeten Halbinsel und zieht sich bis zum rechten Bildrand. Rechts oberhalb der Sportanlagen kann man das geröllgefüllte Bachbett sehen, das diesen Teil der Stadt zerschneidet. Und auf der linken Seite sieht man auch zwei Schleifen der Serpentinenstraße. Zum Indischen Ozean brauche ich ja, glaube ich, nichts mehr zu sagen. (Musik im Moment: Georg Friedrich Händel ‚Concerto grosso Op. 6 No. 12‘)
Auf dem Weg zum Flughafen wollte ich noch kurz im Carrefour im Stadtteil Sainte-Clotilde was zu trinken kaufen. Das mit dem ‚kurz‘ hat aber nicht so richtig funktioniert. Es ist Samstag, und was tun die Réunionnais samstags? Einkaufen. *lach… die riesige Mall von Sainte-Clotilde, wo sich der Carrefour befand, war rappelvoll. (Musikalisch bin ich wieder zu Corelli zurück gekehrt… hihi… der ist gerade am besten für meine Stimmung.) Irgendwie mag ich solche Malls ja, und auch die französischen Supermärkte. Zwei kleine Flaschen Wasser und ne kleine, kalte Flasche Fanta Ananas, an der Selbstbedienungskasse bezahlt und ich war wieder auf dem Weg zum Yaris Cross. Dem galt jetzt meine Aufmerksamkeit, denn was muss man am Ende der Reise auch? Tanken. Immerhin gab’s hier kein großes Hickhack. Ich hatte das Auto voll übernommen und so wurde er einfach wieder voll getankt und dann ging’s zurück zur Mietwagen-Station am Aeroport Roland Garros. Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Prozedere mittlerweile schon erlebt habe. Auf dieser Reise alleine viermal. Der Yaris Cross war für das Fahren auf La Réunion genau das richtige Auto, bequem, wendig in den Kurven und genug unter der Haube um die ganzen Bergwertungen, die wir hatten, spielend zu schaffen.
Beim Einchecken hat mir die freundliche Mitarbeiterin von Air Austral deutlich zu verstehen gegeben, dass sie meinen Koffer leider nur bis Mauritius schicken könnte. „Naja“, dachte ich, „sei’s drum. Irgendwas muss ich in den sechseinhalb Stunden Übergangszeit ja machen. Dann kann ich auch noch einmal das komplette Einreiseprozedere in Mauritius absolvieren und anschließend den Sammy bei Air Mauritius wieder aufgeben.“
Auf den Flug mit dem Airbus A220-300 von Air Austral war ich einerseits sehr gespannt, weil ich die Gelegenheit, in einem Air Austral A220 zu sitzen, so schnell nicht wieder kriegen werde. Andererseits hatte ich nach den Erfahrungen mit dem Hinflug vor einer Woche ne gute Vorstellung, wie das Flugerlebnis sein würde. So war es denn auch. Eng. Immerhin war der Flug in 43 Minuten vorbei und ich habe ein neues Erlebnis in meiner Flugbiographie. Aber was besonderes war es nicht.
Die Einreise nach Mauritius ging heute deutlich flotter als vor zwei Wochen. (Um mich herum wird’s gerade richtig busy. Ich hatte den Platz, wo ich jetzt sitze, vor zwei Stunden wegen der Steckdose gewählt, um mein Handy zu laden. Aber hier ist das Gate für Emirates. Es werden also gleich einige hundert Menschen um mich herum in den A380 steigen. Was soll ich sagen? Corelli hilft mit der Gelassenheit… *lach…
Bis ich den Sammy in die Obhut von Air Mauritius geben konnte, hat’s noch ein bisschen gedauert. Im Checkin-Bereich war noch nicht mal das Licht an. Ich hab mich aber trotzdem schon mal angestellt, um später einer der ersten zu sein, der sein Gepäck los werden würde. So war ich auch recht schnell und ohne langes Anstehen vor dem großen Andrang durch die Pass- und Sicherheitskontrolle.
Hmmmmm… dafür das heute so wenig passiert ist, ist der heutige Logbucheintrag doch recht lang geworden. In ner knappen Stunde ist Boarding und dann geht es zurück nach Europa. Wenn alles gut geht, bin ich morgen im Laufe des Nachmittags wieder zu Hause. Dann kriegt Ihr natürlich noch einen letzten Logbucheintrag mit dem Fazit der Reise.
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