26. Oktober 2025
Ich bin wieder zu Hause… *lach… obwohl es letzte Nacht ne Zeitlang nicht so aussah als würde das klappen. Als es nämlich ans Boarding gehen sollte, wurde uns mitgeteilt, dass noch einige technische Überprüfungen am Flieger gemacht werden müssten und sich alles um ne Stunde verschiebt. Aus der Stunde wurden dann zweieinhalb. Zwischendurch hatten wir die Möglichkeit, uns auf Kosten von Air Mauritius im Burger King des Flughafens zu verpflegen. Auch jetzt nicht so der Bringer. Um kurz nach eins letzte Nacht ging’s endlich los. Da war ich wieder entspannt, denn ich hatte in Paris fünf Stunden Aufenthaltszeit, die jetzt zwar auf gut zwei Stunden, aber immer noch reichlich, zusammengeschmolzen waren. Nach den Anfangsschwierigkeiten war mein erster Flug in einem Airbus A330-900Neo – die Maschine, in der wir saßen, war gerade mal vier Jahre alt – dann echt gut. Ausreichend Beinfreiheit für mich (entgegen der Ankündigung bei SeatGuru… ich werde denen mal schreiben müssen) und der Service war auch gut. Sagen wir mal so: das Catering war okay, aber das wurde wettgemacht durch die super nette und professionelle Air Mauritius-Crew. Ich bin irgendwo kurz vor der Nordspitze von Madagaskar eingeschlafen, und als ich wach wurde waren wir schon über Ägypten. Ich denke mal, dass ich insgesamt schon so sechs bis sieben Stunden Schlaf auf diesem etwas über zwölfstündigen Flug abbekommen habe. Nicht so schlecht.
Als ich in Paris meine Bordkarte in der Air France-App aufrief, bekam ich die Information angezeigt, dass mir auf Grund der Verspätung ein Verpflegungsgutschein im Wert von 15,00€ zustehen würde, den ich bei allen teilnehmenden Restaurants und Cafés im Flughafen einlösen konnte. So ganz habe ich zwar nicht verstanden, warum ich jetzt was bekommen sollte, aber Ihr wisst ja, dem geschenkten Gaul… Ich habe mir dann also nach dem Transfer von diesem Gutschein die letzte dreiviertel Stunde Wartezeit in dem kleinen, schnuckeligen Terminal 2G bei Starbucks was gegönnt. Der Rest war Routine, inklusive der Bahnfahrt, wo man ja Anschlusszüge vor allem deswegen bekommt, weil auch der Anschlusszug verspätet ist.
Jaaaaaa… Fazit der Tour: Es hat sich echt gelohnt, die drei ungleichen Schwestern, wie ich die Maskarenen jetzt mal nennen möchte, zu besuchen. Zum einen bin ich natürlich ornithologisch voll auf meine Kosten gekommen. Wobei ich zugeben muss, dass dafür alleine die Tour doch etwas zu weit und anstrengend gewesen wäre. Ich kommentiere die Inseln mal der Reihe nach, so wie ich sie auch besucht habe.
Mauritius war so, wie ich es erwartet oder ich kann schon fast sagen ‚geahnt‘ hatte. Es ist ein Sonnenziel und ich vermute mal, dass die große Mehrheit der Touris außer dem Flughafen und ihrer Hotelanlage kaum etwas zu sehen bekommt. Im Land hielt sich die Zahl der Touristen jedenfalls arg in Grenzen, selbst in Hotspots wie Port Louis, dem Black River Gorges National Park oder im Vallée de Ferney. Mir sollte es recht sein. Den Leuten auf Mauritius geht es jetzt nicht schlecht, aber es ist am Ende doch ein Land der Dritten Welt. Der Blick runter auf die Dörfer und Siedlungen gestern nachmittag im Anflug auf den Flughafen von Mauritius zeigte den krassen Kontrast zu La Réunion. Also: ich habe Mauritiusfalken und die meisten anderen dort endemischen Vögel gesehen, ich habe das Land kennengelernt, und es hat mir auch gefallen. Aber die fünf Tage vor Ort haben vollkommen ausgereicht und ich würde – ganz offen und ehrlich – nicht nochmal hinfahren.
Rodrigues ist schon ein Kracher. Das ist echt ein ziemlich skurriles Fleckchen Fels mitten im Indischen Ozean. Dafür alleine war es schon nen Besuch wert. Auch hier war das Naturerlebnis im Vordergrund und das war echt Spitze mit meinen beiden Birdwatching-Exkursionen. Wenn man in Mauritius ist, dann sollte man auf jeden Fall zwei Nächte/drei Tage auf Rodrigues einplanen. Das hat sich voll gelohnt, wie ich finde. Mehr muss es dann aber auch nicht sein.
Das beste kam zum Schluss. Zum Glück muss ich sagen, denn sonst wäre die Enttäuschung über Mauritius wahrscheinlich deutlich gewesen. La Réunion ist schon ein echter Hammer und ein absolut lohnendes Ziel. Ich weiß jetzt, warum meine liebe Freundin Amelie immer ganz leuchtende Augen kriegt, wenn der Name der Insel fällt. Umwerfende Landschaft, Vulkane, endemische Vögel, leckeres Essen, nette Leute und das alles gepaart mit französischer Lebensart und dem Standard der Europäischen Union. La Réunion ist super. Hier hätte ich schon noch ein paar Tage mehr verbringen können. Der einzige kleine Wermutstropfen: es ist echt weit weg.
Das war also mein Herbstabenteuer 2025, meine erste richtige Begegnung mit dem Indischen Ozean und meine Erkundung der Maskarenen. Ich denke mal, dass dieser Begriff jetzt einigen Leuten mehr was sagt, wenn Günther Jauch nach den Maskarenen fragen sollte. Als letztes Bild des Tages gibt es noch ein bisschen was stimmungsvolles: Sonnenuntergang im Indischen Ozean, aufgenommen vom Balkon meines allerersten Quartiers in Albion auf Mauritius.
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