23. Juli 2019

Heute war – wie Ihr ja wisst -  ein besonderer Tag. Durch die neun Stunden Zeitunterschied gab es schon gestern nachmittag die ersten Glückwünsche… Das Internet macht‘s möglich…
Bei der Planung der Tour hatte ich die Idee, das Etappenziel für den 23.7. nach Jasper zu legen. In diesem Städtchen im Zentrum des Jasper National Parks habe ich im Jahr 1987 meinen 18ten Geburtstag gehabt. Damals war ich mit Oma Käte im Rahmen einer organisierten Pauschal-Rundreise zum ersten Mal in Nordamerika unterwegs. Wie wenig war damals abzusehen, was mich einmal mit diesem Kontinent verbinden würde, und dass ich jetzt schon zum vierten Mal in den kanadischen Rocky Mountains unterwegs bin.
Das Hotelfrühstück habe ich ausgelassen heute morgen und wollte stattdessen unterwegs nen Kaffee kaufen. Irgendwie war ich aber dann plötzlich durch Prince George durch und auf der Landstraße… immer noch ohne Frühstück. Verpflegung hatte ich allerdings noch und so gab es statt Kaffee und Muffin Müsliriegel und Wasser.
Ein kurzer Stopp am Flughafen von Prince George brachte mir zwei schöne Flieger vor die Linse. Als ich vom Flughafen kommend wieder auf den Yellowhead 16 einbog, stand da ein Schild „Check your fuel. Next services 202km“. Ich hatte heute morgen in Prince George den Yaris aufgefüllt und so war ich ohne Sorge, aber keine Tankstellen auf über 200km, das ist ja eher ne Vorstellung, die man aus dem australischen Outback hat. Da bin ich im Bundesstaat Queensland mal an nem Schild vorbeigekommen, auf dem 300km als Strecke bis zur nächsten Zapfsäule angegeben war.
Die Fahrt war trotzdem angenehm und ging ähnlich zügig wie gestern. Nach einer Stunde unterwegs begannen die Berge um mich rum zu wachsen und dann war ich plötzlich in den Rocky Mountains.
Die Rockies sind nicht gut mit den Alpen zu vergleichen. Die Täler sind hier viel weiter und die Berge haben größere Abstände. Alles ist, von Ausnahmen abgesehen, weit weniger kompakt als in den Alpen. Schön ist es aber auf jeden Fall. Ein episches Panorama folgte dem anderen und dazu gab‘s noch ein bisschen epische Musik vom Walkman. Sehr würdig für nen runden Geburtstag.
Die Mittagspause hatte ich mehrmals verschoben, weil es immer wieder kräftige Regengüsse gab, aber gegen 14:00h war ich dann endlich an einem mir genehmen Platz angekommen, mit Blick auf den Mt. Robson. Der Mt. Robson ist mit 3954m Höhe der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains. Das Wetter war sehr wechselhaft und ich habe ein bisschen Zeit gebraucht um den Wolken Gelegenheit zu geben sich wieder zu heben oder zu verziehen. Aber dann hatte  ich von verschiedenen Punkten aus ein gutes Foto des Berges gemacht. Das Bild des Tages entstand direkt am Visitor Centre des Mt. Robson Provincial Parks.
Um zwanzig nach drei ging es wieder auf den Highway zurück und schon nach kurzer Zeit hatte ich die Passhöhe des Yellowhead-Passes erreicht. Hier beginnt der Jasper Nationalpark, hier befindet sich die Grenze zur Provinz Alberta und hier sagte mir ein eher unauffälliges Schild, dass ich in die Mountain Time Zone reingefahren wäre und folglich meine Uhren nen Stunde vorstellen müsste. Okayyy… mein 50ster Geburtstag ist also nur 23 Stunden lang… *lach…
Durch die verlorene Stunde war‘s deutlich später als geplant, als ich in Jasper ankam, obwohl das vom Yellowhead Pass nicht mehr weit ist. Es war mir aber trotzdem noch zu früh für‘s Hotel, und so bin ich noch ein bisschen rumgefahren und habe versucht, Safari zu machen. Ich habe auch wirklich ein paar Wapitis unfotogen hinter einer Leitplanke stehen sehen. Und mir ist ein Kojote begegnet. DEN hätte ich zu gerne auf der Speicherkarte gehabt, aber so aus dem fließenden Verkehr auf dem Highway heraus ging das natürlich nicht. Mist. Ich hoffe, dass mir das Glück da noch mal hold sein wird. Leider gibt es also auch heute kein Safari-Foto.
Das Hotel hier in Jasper ist sehr schön. Großes Zimmer und direkt im Zentrum der kleinen Stadt gelegen. Heute Abend gab es ein schönes Geburtstagsdinner direkt gegenüber vom Quartier, umrahmt von Bier aus Jasper und kanadischem Whisky aus Alberta. Für morgen habe ich den Wecker auf 9:00 Uhr gestellt. Auch alte Leute brauchen ja Schlaf… und Übermorgen geht es schon wieder früh los, denn ich habe einen ziemlich spannenden Programmpunkt vor, für den ich aber recht aufbrechen muss. Mehr verrate ich jetzt noch nicht.

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