30. März 2018

Heute morgen habe ich mich auf den Weg gemacht, um den niederländischen Teil von St. Martin zu erkunden, und vor allem um einen Supermarkt zu finden. Gerade letzteres stellte sich aus zwei Gründen als schwierig heraus. Der eine davon war, dass heute Karfreitag ist und fast alle Geschäfte geschlossen haben. Der zweite ist die Katastrophe, die St. Maarten am Morgen des 6. September 2017 heimgesucht hat.
Dass der Hurrikan Irma genau über die Insel hinweg gezogen ist, ist jetzt zwar schon über ein halbes Jahr her, aber man sieht die teilweise dramatische Spuren überall... Vorstellen kann man sich das nicht, wenn man es nicht gesehen hat. Bei 280km/h Windgeschwindigkeit werden Autos einfach weggeweht. Erstaunlicherweise hat sich die Vegetation auf den Hügeln von St. Martin schon wieder ganz gut erholt, aber viele Bäume und Büsche sehen immer noch sehr gerupft aus und die Palmen, die in den tiefer gelegenen Gegenden wachsen, sind oft nur noch Stümpfe. Schlimmer sieht's bei Gebäuden und Fahrzeugen aus. Fast jedes Auto, dem man hier begegnet, ist verbeult, wenn es am 6. September 2017 schon auf der Insel war. Von manchen größeren Hotelkomplexen steht nur noch das Gerippe. Am Kino hier in Cape Bay sind die Schriftzüge von der Fassade einfach weggeblasen. Gleiches gilt für Verkehrsschilder und Werbetafeln... Fast alle Schilder mit Straßennamen sind verbogen. Das macht die Orientierung nicht leichter... naja – und der Carrefour Supermarkt in der Union Road von Simpson Bay, wo ich heute shoppen wollte, existiert nicht mehr. Der zweite Carrefour, den ich angesteuert habe, am Ortseingang von Philipsburg, der Hauptstadt von St. Maarten, ist aber noch da und nur leicht lädiert... allerdings heute wegen Karfreitag geschlossen.
Philipsburg selber war feiertäglich ausgestorben, wie ich auf einer kleinen Stadtrundfahrt mit meinem Hyundai festgestellt habe. Die Stadt ist deutlich kleiner als Willemstad und zielt auch mehr auf Touristen. Aber überall an den Läden, von den Edelboutiquen bis zu den Andenkenläden, waren die Rollläden runter.
Auf dem Rückweg von Philipsburg bin ich nicht über die Hauptstraße gefahren, sondern über einen der Hügelrücken im Osten der Insel, wo sich das Panorama auf dem Bild des Tages bot. Nicht schlecht, oder? Zwar lässt die gerupfte Vegetation im Vordergrund den Sturm erahnen, aber ansonsten doch ein echtes Karibikidyll. In der Ferne, etwas links von der Bildmitte sieht man den Flughafen, und noch etwas weiter links den geschwungenen Strand der Simpson Bay. Der „See“ in der Mitte ist die Simpson Bay-Lagune.
Auf dem Weg zurück Richtung Flughafen, in dessen Nähe sich ja mein Quartier befindet, habe ich dann doch noch einen geöffneten Supermarkt gefunden und ein bisschen Verpflegung eingekauft. Anschließend habe ich mich aufgemacht, die Spotting Situation zu erkunden. Wegen seiner Lage – die Piste beginnt unmittelbar hinter dem Maho Beach – ist der Flughafen auf St. Martin nicht nur bei Plane Spottern weltbekannt. Ich hatte also einiges an Erwartung im Gepäck, wobei mir schon klar war, dass der Verkehr in Folge der Naturkatastrophe im letzten Jahr nicht so dicht sein würde wie vor dem Hurrikan. Ich hatte natürlich schon die einschlägigen Webseiten besucht und wusste, wo theoretisch die guten Plätze sind. Aber was soll ich sagen? Es war nicht ganz so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe ein paar Locations ausgekundschaftet, aber der Zaun war  kein zu unterschätzendes Hindernis und auch die Lichtverhältnisse waren nicht wirklich einfach. Ich bin dann letztendlich doch in der Sunset Beach Bar gelandet, von der aus man den bekannten Blick auf den Maho Beach und die darüber hinweg einschwebenden Flieger hat. Praktischerweise konnte ich das so mit einem späten Mittagessen verbinden. Spätestens ab 15:00 Uhr stand dann aber die Sonne hinter den Fliegern und so bin ich in der Sunset Beach Bar nicht wirklich alt geworden. Ich denke ich werde mich da Ostersonntag nochmal einfinden – allerdings für ein eher frühes Mittagessen. Ich geh also mal davon aus, dass ich noch einen klassischen Maho Beach-Shot für das Logbuch kriegen werde. Die Fotos, die ich da heute gemacht habe, haben mich nicht wirklich zufriedengestellt...
Den Rest des Tages habe ich noch ein bisschen an anderen Stellen gespottet, und vor allem auch die Twin Otter-Flotte der WinAir vor die Kamera gekriegt. Dazu am Montag mehr ;-)
Morgen werde ich mal nach Frankreich rüberfahren. So richtig groß und weitläufig ist das hier ja alles nicht.

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