28. Juli 2014

Ich bin in Memphis... und ratschkaputt... Eigentlich sollte der Tag heute, abgesehen vom frühen Aufstehen, ein einfacher sein, aber es kam dann leider alles etwas anders.
Mein Wecker ging um halb 5 und um Punkt fünf hat mich das Hotel-Shuttle zum Flughafen gefahren. Da war die Hölle los, was mich echt überrascht hat, aber die Fahrerin des Shuttlebusses meinte, dass am frühen Morgen immer der meiste Betrieb in Albuquerque sei.
Ich war sehr gespannt auf meine Flüge heute, denn ich war zum ersten Mal mit Southwest Airlines, dem „Ur-Billigflieger“ unterwegs. Es war absolut okay, mal ganz abgesehen davon, dass ich auch noch weniger als die Hälfte für die Reise von Albuquerque nach Memphis bezahlt habe, als ich bei Delta Air Lines (meiner eigentlichen Haus- und Hof-Fluggesellschaft in den USA) hingelegt hätte, und bei Delta war noch nicht mal die Gepäckbeförderung im Preis mit drin. Die Streckenführung ging bei Southwest über Houston (Hobby Airport) nach Orlando und von dort weiter nach Memphis. (Mit Delta wäre es von Albuquerque über Minneapolis oder Atlanta nach Memphis gegangen, was zeitmäßig nur unwesentlich kürzer als die Streckenführung von Southwest war.)
Eindreiviertel Stunden dauerte der Flug von Albuquerque nach Houston, und den größten Teil davon habe ich verpennt. Was nichts ausgemacht hat, denn der Service bei Southwest beschränkt sich traditionell auf Erdnüsse, Brezeln und Getränke (nicht dass man bei anderen Gesellschaften in den USA mehr bekäme).
Der Zwischenstopp in Houston hat nur ne halbe Stunde gedauert, und die Passagiere für Orlando durften an Bord bleiben. Das war außer mir nur noch ne Handvoll Leute. Der Rest wollte in Houston bleiben – wozu ich auch nicht schlecht Lust gehabt hätte. Houston ist ne interessante Stadt. Während des Stopps habe ich ein bisschen mit der Crew geklaaft. Der Captain war ein Holländer und wollte erst mal wissen, wo Euskirchen liegt.
Der Weiterflug nach Orlando war ähnlich problemlos, wie der erste Flug des Tages. In Orlando hatte ich dann knapp zwei Stunden Zeit. Ich habe mir erstmal ein Starbuck's-Brunch gegönnt und danach ein bisschen gespottet. Das geht super vom Southwest Airlines-Terminal aus. Bei den aktuellen Windverhältnissen starteten und landeten die Flieger direkt vor meiner Nase vorbei. Nur die Temperaturen waren ein bisschen zu hoch für optimale Bedingungen. Ich denke beim Bearbeiten werden etliche Bilder wegen Hitzeflimmerns hinten runter fallen.
Als es dann zum Einsteigen für den Weiterflug gehen sollte kam mein Tag allerdings leider ins Stocken. 'Wegen eines technischen Problems' würde sich der Abflug verzögern, und man würde uns in ner halben Stunde die nächsten Infos geben. Die 737-300 stand mit ausgefahrenen Landeklappen am Gate und ich dachte nur „Hmmmm... wahrscheinlich die Hydraulik“, und so war's dann auch. Über zwei Stunden haben die Techniker von Southwest gebastelt, bis die Hydraulik-Leitung repariert und die Kiste endlich wieder betriebsfähig war. Kurz nach sechs waren wir endlich auf dem Weg nach Memphis. Nochmal eine eindreiviertel Stunde. In Memphis ging das Mietwagenübernehmen zum Glück schnell. Ich habe wieder einen Hyundai, allerdings kein SUV sondern ein Auto der Kompaktklasse. Was auch reicht um hier ein bisschen durch die Stadt zu fahren.
Um acht statt wie geplant um halb sechs war ich bei Leticia zu Hause. Irgendwie ist es schon seltsam. Nach drei Jahren komme ich hier wieder ins Haus und es ist, als wäre ich nur ein, zwei Tage weg gewesen. So muss das auch eigentlich sein, wenn man gute Freunde besucht.
Als Bild des Tages gibt es heute eine Luftaufnahme wenige Minuten vor der Landung in Memphis. Ich war mir gar nicht mehr bewusst gewesen, wieviel Wald es hier an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Tennessee und Mississippi gibt. Überhaupt kommt's mir vor, als wäre ich in einem komplett anderen Land gelandet, als das wo ich heute morgen losgeflogen bin. Dazu werde ich in den nächsten Tagen noch ein bisschen was erzählen.
 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.