10. Oktober 2016

Ich bin wieder zurück in Entebbe und das Vorprogramm meiner Uganda-Reise ist zu Ende. Der Tag heute war ziemlich gemütlich. Um halb zwölf wollte Dani mich an der Nile Porch Lodge abholen, so dass ich in aller Ruhe frühstücken konnte und danach auch noch auf der Veranda vor meinem Zelt gesessen und vor der Kulisse des jungen Nils ein bisschen gelesen habe. Alles perfekt.
Die Aussicht auf den Nil von dort oben ist atemberaubend und wenn nicht noch was besseres des Wegs käme, dann hätte ich schon vor 10 Uhr heute mein Bild des Tages gehabt... *lach... Um kurz nach halb zwölf haben Dani und ich uns in unserem Expeditionsjeep auf den Weg gemacht. Im Prinzip die gleiche Strecke, die ich gestern morgen schon nach Jinja gefahren worden bin. Die große Frage, die sich auf einer Fahrt von Jinja nach Entebbe jedem stellt ist „Wie komme ich durch Kampala durch?“ Wir hatten Glück heute und überhaupt keinen Stau. Es gab allerdings einige Stopps zwischendurch. Wir haben angehalten um Wasser für die kommenden Tage zu kaufen, und Brot für das Mittagspicknick morgen, und noch weitere Verpflegung für die Picknicks der nächsten Tage. Auf meinen besonderen Wunsch gibt es auch Erdnussbutter, denn wer mich ein bisschen kennt, oder schon mal mit mir auf Safari war, der weiß, dass Erdnussbutter für mich zu ner richtigen Safari dazugehört.
Dani hat heute ein paar Schleichwege gewählt, so dass ich heute ein bisschen von Kampala abseits der Hauptstraße zu sehen bekommen habe. Und da wir ähnlich wie gestern ziemlich gut durchgekommen sind, hatte ich sogar noch ne halbe Stunde Zeit für ne kleine Siesta, nachdem wir im Lake Victoria View Guest House angekommen waren. Hier sollte sich auch die Gruppe zusammenfinden und als wir in Entebbe ankamen waren zwei meiner Mitreisenden auch schon da. Sandra aus Stuttgart und Nikolaus aus Berlin. Die zwei haben sich bisher als sehr umgänglich herausgestellt und ich denke, dass das keine Probleme geben wird. Nikolaus ist Anwalt und Sandra arbeitet für die Strabag, allerdings nicht in der Planung sondern, wenn ich das richtig verstanden habe, im Finanzbereich (kann sein, dass ich diese Info in den nächsten Tagen korrigieren muss... *lach...). Was Afrika-Erfahrung angeht, da brauche ich mich vor den beiden nicht zu verstecken. Nikolaus war schon mal in Ghana, aber das ist seine einzige Erfahrung südlich der Sahara. Sandra kennt schon Namibia, Südafrika und Tansania.
Die beiden anderen Mitreisenden kommen erst gegen halb elf heute abend mit der KLM aus Zürich und Amsterdam. Die beiden sind nämlich ein Schweizer Paar und reisen gemeinsam. Die beiden werde ich also erst morgen beim Frühstück kennenlernen.
Gegen halb fünf sind wir zu viert noch zu einer kleine Sightseeing-Tour zum Botanischen Garten von Entebbe aufgebrochen. So ein richtig typischer botanischer Garten ist das nicht. Keine schön angelegten gepflasterten Wege oder Blumenrabatte. Dabei ist der Garten schon über 100 Jahre alt. 1898 wurde die Anlage gegründet, hauptsächlich als Versuchsgelände der britischen Kolonialherren, um herauszufinden, welche Pflanzen aus anderen Gebieten auch im ugandischen Klima gedeihen.
Wir sind ein bisschen im Garten spazieren gegangen, nachdem wir - man höre und staune – zuerst einmal die örtliche Population Grüner Meerkatzen gefüttert haben. Als Dani im Supermarkt heute nachmittag Erdnüsse kaufte und meinte „für die Affen“, da habe ich das für nen Witz gehalten. Aber die Aapenös waren wirklich für die Affen. Okay... wir haben auch ein paar bekommen, und die Meerkatzen waren freundlich-zurückhaltend und bei weitem nicht so aggressiv, wie ich sie aus dem südlichen Afrika kennengelernt habe.
So richtig der Hammer ist der Botanische Garten von Entebbe jetzt nicht. Man kann schön spazieren gehen und ein paar Vögel beobachten. Was er allerdings bietet, das ist ein Blick auf die Weite des Victoriasees. Womit wir beim ersten Bild des Tages wären. Die Aussicht über den See in Richtung Osten, komplett samt Libelle am oberen Bildrand. Der Victoriasee ist knapp so groß wie Bayern und an seiner tiefsten Stelle grade mal 83m tief (zum Vergleich hat der Bodensee 251m an der tiefsten Stelle).
Im weiteren Verlauf unseres Spaziergangs entstand dann auch das zweite Bild des Tages, ein Päärchen Grauwangenhornvögel. Die erste Begegnung mit diesen stattlichen Vögeln hatte ich schon gestern in Jinja. Selten ist diese Art der Nashornvögel hier in Uganda nicht, und wir haben mehrere im Botanischen Garten von Entebbe gesehen.
Morgen ist um kurz nach sechs Wecken, denn wir haben einen langen Fahrtag vor uns. Es sollte allerdings morgen auch das erste Großwild zu sehen geben. Insofern denke ich, dass nach drei Vogelbildern als zweitem Bild des Tages morgen mal die Säugerfraktion dran ist.

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