15. Juli 2019

Um kurz nach zwei diese Nacht war ich das erste Mal wach… Entsprechend habe ich den Tag heute auch sehr ruhig angehen lassen. Ich habe heute morgen ein bisschen rum gegammelt und bin dann am späten Vormittag in die Stadt gefahren. Als erstes bin ich aber noch zur Apotheke gefahren, denn ich habe dummerweise meine Reisekaugummis zu Hause vergessen. Aber kein Problem. Hier in Kanada gibt‘s Tabletten mit dem gleichen Wirkstoff. Wäre ja doof, wenn ich mich in den kommenden Tagen nicht auf‘s Whale Watching konzentrieren könnte weil ich seekrank bin.
Viel Sightseeing wollte ich nicht machen und so habe ich heute nur einen einzigen Programmpunkt gehabt, den Stanley Park. Der Stanley Park ist der Stadtpark von Vancouver und liegt westlich von Vancouver Downtown auf einer Halbinsel. Nördlich vom Stanley Park befindet sich die Einfahrt zum Hafen von Vancouver durch das sogenannte Lions Gate, über das sich die grüngestrichene Lions Gate-Brücke spannt. Der Stanley Park ist riesig, über 400 Hektar, und damit ist er der größte Stadtpark Kanadas und der drittgrößte Nordamerikas nach dem Lincoln Park in Chicago und dem Golden Gate Park in San Francisco. Im Gegensatz zu den meisten anderen Stadtparks ist der Stanley Park aber nicht landschaftsgärtnerisch angelegt sondern zum großen Teil natürlich gewachsener Wald. Hier gibt es Spazier- und Radwege, einen Auto-Rundweg, das Vancouver Aquarium, Strände sowie Aussichtspunkte auf die Stadt, auf die Lions Gate-Brücke und auf North Vancouver. Ich bin ein bisschen über den Rundweg gefahren, habe zwischendurch immer wieder mal angehalten und die Aussicht genossen, ein bisschen Vogel-Safari gemacht, und fotografiert. Dabei entstand auch das erste Bild des Tages. Muss ich ja jetzt nicht mehr erklären… *lach…
Insgesamt war ich heute erstmal ziemlich grumpy drauf. Am Prospect Point, der nördlichen Spitze des Stanley Parks, gibt es einen Aussichtspunkt, von wo man die Lions Gate-Brücke schön sehen kann, und wo es auch ein Café und einen Andenkenladen gibt. Hier habe ich mit nem Modekaffee und nem Muffin versucht gegen meine schlechte Laune anzukämpfen und es hat auch ganz gut geklappt. Nach rund zwei Stunden im Stanley Park hatte ich aber genug. Es war nämlich ziemlich voll hier. Kanada hat auch Sommerferien und die Einwohner von Vancouver waren in Scharen unterwegs, zu Fuß, per Fahrrad und am Strand. Denn heute war hier Kurze-Hosen-Wetter, was in Vancouver nicht so oft vorkommt.
Gegen drei Uhr heute nachmittag habe ich mich auf den Weg zurück und zum Flughafen gemacht. Heute sollte hier ernsthaft gespottet werden. Inzwischen kannte ich ja hier die Gegend, wusste wo man gut parken und von wo man gut fotografieren kann. Unterstützung für‘s Spotten gibt es zum Beispiel auf einschlägigen Webseiten wie spotterguide.net, wo man für viele Flughäfen Tipps findet, wo gute Foto-Punkte sind. Dazu gehört dann auch eine Satellitenkarte samt Anfahrtsbeschreibung. Außerdem gibt es Apps, mit denen man den Flugverkehr beobachten kann. Dank Flightradar24 und anderen muss man sich nicht mehr überraschen lassen (oder Flugpläne konsultieren), welcher Flieger als nächstes kommt. Okay – ein Teil vom Spaß geht dadurch verloren. Andererseits kann man seinen Spotter-Tag so viel besser planen, denn man weiß in Echtzeit, wann welcher Flieger kommt. Man weiß ob was Besonderes dabei ist, und man weiß wann man Feierabend machen kann. Das Fernglas verliert allerdings auf diese Weise an Bedeutung.
Im Gegensatz zu gestern lief‘s heute mit dem Fliegerkucken ziemlich gut. Und zwischendurch hatte ich auch noch Gelegenheit für ein bisschen Vogelbeobachtung. Der Rotschulterstärling, den Ihr im zweiten Bild des Tages seht, ist der Beweis. Schon oft sind mir diese Vögel in Nordamerika begegnet. Nur vor die Linse hatte ich bisher noch keinen von ihnen.
Nach dem die Sonne dann soweit im Westen war, dass ich an meinem ersten Punkt Gegenlicht hatte, bin ich zu einem weiteren Spotterpunkt gefahren, wo ich den Rest des Tages fotografiert habe. Hier habe ich außerdem Bekanntschaft mit Chris und Derek gemacht. Chris ist Pilot bei Air Canada und Derek arbeitet zeitweise hier in Vancouver am Flughafen. Da gab es einiges zu fachsimpeln und nebenher wurden natürlich Flieger geknipst. Leider entschied sich die Flugsicherung dann, die Anflugrichtung zu ändern, so dass das Spotten ein jähes Ende hatte. Dabei war das Licht noch echt schön… Mist. Aber kann man nix dran machen.
Morgen beginnt meine Rundreise. Es geht mit der Fähre nach Vancouver Island.

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