16. Oktober 2010

Ich bin in Lissabon und wieder ohne fahrbaren Untersatz. Heute war ja bekanntlich der letzte Tag der Rundreise und ich hab wohl gestern den Mund etwas voll genommen, was das Programm für heute anging.
Nach dem Frühstück ging's von Porto Covo aus los, erst noch ein bisschen an der Küste entlang und dann nach Setúbal rein. Dafür dass Setúbal doppelt so groß ist wie Faro war es dann doch sehr provinziell. Ich bin ein bisschen rumgekurvt auf der Suche nach nem Parkplatz und dann habe ich mich aufgemacht einen Touranbieter für ne Runde Dolphin Watching im Mündungsgebiet des Rio Sado zu finden. Leider Fehlanzeige. Da hat mich der Lonely Planet echt im Stich gelassen. Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass es eher selten Touristen nach Setúbal verschlägt. Dolphin Watching war also nix. Mist.
Danach habe ich dann mein Glück mit dem Restaurant-Tipp vom Lonely Planet ausprobiert, bezüglich der Setúbaler Spezialität – frittiertem Tintenfisch. Eigentlich war's mir mit 12:20h noch etwas früh für's Mittagessen, aber ich war sowieso in der Nähe vom Casa Santiago, besagtem Restaurant, und ein Glück, dass ich hingegangen bin. Der Laden war schon gut gefüllt mit Portugiesen und ich habe grade noch einen der letzten Tische ergattert. Wenig später standen die Leute draußen und warteten auf freie Plätze und wurden vom Personal reingerufen, so wie jemand anderes aufstand und ging. Zu essen gab es Chôco frito, wie gesagt, frittierten Tintenfisch, und das was der Kellner da an meinen Platz brachte war ungefähr ein halber Riesenkalmar, zusammen mit nem Berg Pommes und nem Teller Salat. Ich bin ja nun schon kein schlechter Esser, aber da hatte ich dann doch Mühe und die Pommes gingen zum Teil wieder zurück in die Küche. Und lecker war's auch. Also wenigstens eines der beiden anvisierten Highlights von Setúbal habe ich genossen.
Nach dem Essen bin ich noch ein bisschen durch die Stadt spaziert. Ganz nett, aber nicht so wirklich dolle. Deshalb wurde der Aufenthalt in Setúbal dann auch abgekürzt und ich hab mich auf den Weg nach Lissabon gemacht um einen der Besichtigungspflichtpunkte hier schon abzuarbeiten. Das Ergebnis seht Ihr im Bild des Tages. Ich bin zur Cristo Rei-Statue gefahren, die man sich hier in Lissabon am südlichen Tejo-Ufer gebaut hat, nach dem Vorbild des Cristo Redentor auf dem Corocvado von Rio de Janeiro. Für vier Euronen kann man per Aufzug in dem 75m hohen Sockel bis zu den Füßen der Statue fahren und dann hat man einen absolut fantastischen Blick auf die Stadt am Nordufer des Tejo und die rot gestrichene Brücke des 25. April, die der Tejo-Mündung eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Golden Gate verpasst. Ganz fantastische Aussicht. Ich konnte mich echt kaum losreißen. Das war echt eine gelungene erste Begegnung mit dieser Stadt.
Danach habe ich mich mit meinem treuen Clio in die Innenstadt gestürzt. Die Tatsache, dass Samstagnachmittag war, hat die Aktion natürlich erleichtert und so habe ich auch ohne viel Gesuche mein Hotel gefunden. Hier wurde erst mal mein ganzer Krempel im Zimmer deponiert und bin ich zur letzten Autotour der Reise aufgebrochen. Ich wollte noch mal über die Ponte Vasco da Gama fahren und dieses Mal auch in beide Richtungen. Das war mir die 2,35Euro wert, die ich an Maut hinlegen musste. Diese Brücke – zur Zeit die längste Europas mit 12,4km laut meinem Tacho und 17,2km laut Wikipedia – ist echt richtig beeindruckend. Naja, und dann ging's zum Flughafen, den Mietwagen abliefern. Der Linienbus hat mich anschließend wieder zum Hotel gebracht.
Für morgen steht eigentlich Planespotting auf dem Programm, aber der örtliche Spotter, mit dem ich eigentlich verabredet bin hat sich noch nicht mit den letzten Details gemeldet. Bin mal gespannt, was daraus wird. Auf alle Fälle werde ich Euch morgen abend berichten, ob es ein Tag am Flughafen oder ein normaler Sightseeing-Tag war.



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