20. Juli 2020

Das Festland hat mich wieder. Ich bin zurück in Lissabon. Ein bisschen wehmütig war‘s mir ja schon heute morgen, als ich mich von Madeira verabschieden musste. Ich überlege gerade, wann ich zuletzt auf einer Reise elf Nächte in einem Quartier verbracht habe, und es fällt mir ehrlich gesagt nichts ein.
Ich wollte heute noch ein bisschen Zeit am Flughafen in Madeira haben und war deswegen schon um kurz nach 8 unterwegs. Der Peugeot musste ja noch getankt werden, bevor ich ihn wieder bei Europcar abliefern konnte. Er hat mir gute Dienste geleistet und ich kann über das Auto echt nicht meckern. Ein bisschen mehr PS wären auf den Bergstrecken schön gewesen, aber so habe ich dann schalten üben können… *lach…
Eingecheckt hatte ich mich schon gestern über die App von TAP Air Portugal. Das ist neu in diesem Jahr: ich versuche, papierlos zu fliegen. Das klappt ganz gut, nicht zuletzt dank der Lufthansa- und der TAP-App, und auch Binter Canarias konnte mir einen elektronischen Boarding Pass per E-Mail zu kommen lassen.
Als ich um halb neun am Flughafen war, war allerdings leider der Gepäckschalter von TAP noch geschlossen. Ich habe also erstmal von der öffentlichen Zuschauerterrasse gespottet und dann in einer Pause zwischen den An- und Abflügen den Sammy in die Obhut von TAP gegeben. Es ist schon erstaunlich, wie sich das Plane Spotting verändert hat durch die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Internet und damit auch von Apps und Webseiten, die Informationen über An- und Abflüge bieten. Man kann jetzt seine Zeit viel besser planen und muss weniger warten. Nach der Sicherheitskontrolle konnte ich dann auf der anderen Seite der Zuschauerterrasse weiter kucken, und natürlich auch die Ankunft des TAP-Fliegers dokumentieren, der mich nach Lissabon bringen sollte. Es war ein besonderer Flug heute. Nicht nur, weil ich das erste mal in einen A320Neo eingestiegen bin, sondern vor allem, weil das der 700ste Flug meiner mittlerweile 46-jährigen Passagierflieger-Karriere war.
Der Flug selber war allerdings eher unterdurchschnittlich. Der Start in Funchal war zwar noch spannend, aber danach war‘s Routine. TAP bot nur Bezahlservice, und darüber hinaus stehen die Stühle für meinen Geschmack zu eng. Im Sinkflug nach Lissabon hat es gewitterbedingt ziemlich gerappelt, aber ansonsten ist über den Flug nichts zu berichten.
Das Wetter hier in Lissabon hätte besser sein können. Bewölkt, diesig, schwül-heiß. Ich habe mich trotzdem nicht vom Spotten abhalten lassen, auch wenn ich mal gespannt, bin, wie viele der Fotos auf Grund der Hitze nachher wirklich brauchbar sind.
Ein bisschen Sightseeing gab es aber heute auch noch. Ich bin nach Belém gefahren und ein bisschen am Ufer der Tejo-Mündung spazieren gegangen. Den Turm von Belém habe ich mir gespart, für so nen langen Spaziergang war‘s echt zu heiß. Aber am Padrão dos Descobrimentos, dem Denkmal der Entdeckungen, bin ich ein bisschen vorbeigeschlendert, habe die Aussicht genossen, und natürlich ein Bild des Tages gemacht.
Das Padrão dos Descobrimentos lässt sich in der Gesamtansicht nicht gut fotografieren, deshalb habe ich für das Bild des Tages eine Detailansicht ausgewählt. Vorne an der Spitze, mit dem Schiff in der Hand, steht Heinrich der Seefahrer. Anlässlich seines 500sten Todestages im Jahr 1960 wurde das Denkmal errichtet. Der dritte von rechts (hinter der knienden Figur von Ferdinand dem Heiligen, Prinz von Avis) ist übrigens João Gonçalves Zarco, der Entdecker Madeiras. Im Hintergrund sieht man die Brücke des 25. April.
Auf dem Weg zum Hotel habe ich noch einen Schlenker zum Pingo Doce-Supermarkt in der Nähe vom Flughafen gemacht und mir zwei Flaschen Sagres für die Gestaltung des Abends gekauft. Hmmmm… das Coral aus Madeira ist besseres Bier.
Morgen geht am frühen Nachmittag mein Flieger, so dass ich noch ein bisschen Zeit zum Spotten und/oder für eine letzte Besichtigung hier in Lissabon habe. Mal kucken, was sich ergibt.


Inhaltsverzeichnis letzter Tag

 

Inhaltsverzeichnis letzter Tag