27. März 2018

Heute bin ich in den Westen von Curaçao gefahren, zum Christoffel-Nationalpark. Der ist benannt nach dem Sint Christoffelberg, mit 375m der höchsten Erhebung von Curaçao.
Ich war heute morgen ein bisschen später dran, als ich mir das vorgenommen hatte. Von Willemstad zum Besucherzentrum des Christoffel-Nationalparks sind es rund 45 Minuten Fahrt. Man kommt halt hier nicht wirklich gut voran. Zu den Geschwindigkeitsbeschränkungen hatte ich ja schon was erzählt.
Ich war also gegen zehn am Eingang des Parks und hab von der resoluten Mitarbeiterin hinter der Kasse direkt nen Rüffel bekommen. Als ich sagte „I want to see some birds“ meinte sie nur „For that you better come early.“ Ganz Unrecht hatte sie nicht, aber so wichtig, dafür zu nachtschlafender Zeit aufzustehen, war es mir dann auch wieder nicht. Sie hat mir dann zwar einen Trail empfohlen, aber die Strafe bekam ich natürlich doch. So richtig erfolgreich war die Vogelpirsch nicht. Ich hab zwar etliche schöne Bilder machen können, aber zur Liste ist nur eine neue Art dazu gekommen. Außerdem war es unbarmherzig heiß. Im Schatten des Trockenwaldes, den man im Christoffel-Nationalpark findet, ging es noch, aber in der Sonne war's schon der Hammer.
Die Landschaft des Nationalparks ist für Curaçao nicht typisch, denn auf dem Rest der Insel sind die Berge, oder besser Hügel, eher vereinzelt anzutreffen und so hoch wie der Christoffel sind sie auch nicht. Was aber typisch ist, das ist die Vegetation... Trockenwald und Savanne. Deshalb habe ich auch eine Ansicht aus dem Park als das heutige Bild des Tages gewählt. Was man leider auf dem Foto nicht sieht, das sind die auf Curaçao allgegenwärtigen Kakteen. Überhaupt hat die Insel etwas stacheliges – das ist mir auf meiner Wanderung durch den Nationalpark heute zum Teil sehr deutlich bewusst geworden. Kakteen, Akazien, Mimosen... alles hat Dornen...
Für die Mittagspause wollte ich mir nen Snack organisieren, was aber dann in eine Fahrt einmal rund um die Nordwestspitze von Curaçao ausgeartet ist... und nen richtigen Supermarkt habe ich auch nicht gefunden. Mein Reiseführer hat offensichtlich recht. Im Westen der Insel ticken die Uhren anders. Wieder am Eingang des Parks habe ich noch den Auto-Trail ausprobiert. Zwölf Kilometer führt die Straße (zum Glück im Einbahnverkehr) durch den Park. Man kann die Landschaft und die wirklich interessante Vegetation bewundern (ohne Angst vor Dornen haben zu müssen), und man kommt auch am Fuß des Sint Christoffelbergs vorbei. Der Aufstieg ist sehr beschwerlich, und deshalb habe ich mir den auch gespart... und man muss spätestens um 10:00h morgens aufgebrochen sein, sonst darf man nicht mehr auf den Berg. Der westliche Teil des Nationalparks schließt auch schon um 15:00h.
Auf dem Weg zurück nach Willemstad habe ich einen Abstecher über den Ort St. Willibrordus gemacht, in der Hoffnung, dort ein paar fotogene Flamingos zu finden. War allerdings leider Fehlanzeige. Ich wollte dann zurück ins Quartier fahren, ein bisschen Siesta machen und dann noch mal hier in Willemstad in die Altstadt, aber es kam dann anders, denn unterwegs sah ich, wie eine Boeing 737 der Suriname Airways zum Flughafen hin kurvte. Ich habe mir als in einem Supermarkt im „zivilisierteren“ Zentrum von Curaçao einen Mittagsimbiss gekauft und bin zum Flughafen gefahren, damit ich den Abflug des exotischen Fliegers aus Südamerika fotografieren konnte. Das hat dann auch problemlos geklappt. Außerdem hatte die KLM heute genau die 747 geschickt, mit der ich letzten Samstag hier in Curaçao angekommen bin, und deren Abflug habe ich dann ebenfalls noch mitgenommen.
Wieder im Quartier stellte ich fest, dass mein Zimmer noch nicht fertig war. Ich habe also die Zeit überbrückt und bin runter zur St.Anna-Bucht spaziert. Hier hab ich dabei zusehen können, wie die Königin-Emma-Brücke geöffnet wurde, in diesem Fall, um ein Boot der niederländischen Küstenwache in den Hafen einzulassen. Danach bin ich noch etwas durch die Altstadt auf der Punda-Seite geschlendert. Da war heute deutlich mehr Leben als am Sonntag.
Morgen ist schon mein letzter Tag auf Curaçao... ich werde noch den Osten der Insel in Augenschein nehmen und auch noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit in der Stadt ansehen. Ich denke, es wird auf jeden Fall was zu berichten geben.

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